Ressourcen schonen
Ist ein Gerät kaputt, stehen wir vor der Wahl es reparieren zu lassen oder ein neues zu kaufen – leihen, tauschen oder mieten liegt im Trend.
Vintage, Tausch und ReUse liegen im Trend
Im Bekleidungsbereich hat sich unter dem Begriff „Vintage“ eine eigene Bewegung gebildet. Mit Vintage-Mode können Sie einen einzigartigen, persönlichen Stil kreieren. Kleidungsstücke älterer Kollektionen oder Second Hand-Textilien gibt es nicht als Massenware und besondere Designer-Stücke wurden oft in kleineren Mengen hergestellt. Die Qualität der Stoffe und die Verarbeitung sind bei diesen oftmals besser.
Auch abseits von Mode und Bekleidung gibt es viele Gegenstände, die zum Entsorgen viel zu schade sind. Wenige Dinge werden bis zu ihrem natürlichen Ende genützt. Wir werden ihrer überdrüssig, wollen etwas Neues oder einfach etwas Anderes. Dabei stellt sich die Frage: „Wohin damit?“ Zum Wegwerfen ist es zu schade, aber wie komme ich an Interessierte heran?
Eine unkomplizierte Möglichkeit sind Online-Tauschbörsen. Einfaches Handling und je nach Anbieter eine große Auswahl erleichtern die Abgabe nicht mehr benötigter Dinge oder die Suche nach „Neuem“. Beim Tauschen werden auch wertvolle Ressourcen geschont und unnötiger Abfall vermieden. Der ReUse-Gedanke kann ein Weg in eine nachhaltige Zukunft sein.
Langlebige Produkte schonen Ressourcen
Schweden will bei Reparatur und Verkauf reparierter Produkte Steuervorteile bieten. Konsumentinnen und Konsumenten sollen umfassender über die voraussichtliche Lebensdauer der Güter informiert und die Herstellergarantie ausgeweitet werden. Damit sollen Produkte langlebiger werden und gleichzeitig Jobs im Reparatursektor geschaffen werden. Auch in Österreich wird das Thema diskutiert.
Reparaturbonus nutzen
Jede Privatperson mit Wohnsitz in Österreich kann den Reparaturbonus in Anspruch nehmen und bei einem der über 3.000 Betriebe in ganz Österreich einlösen.
Fast alle Elektro- und Elektronikgeräten, die wir im Haushalt verwenden, können mit dem Reparaturbonus kostengünstig wieder hergerichtet werden. Das betrifft alle mit Netzkabel, Akku, Batterie oder Solarmodulen aber auch nicht-elektronische Teile wie z.B. ein defektes Rad eines Staubsaugers.
Pro E-Gerät kann ein Bon auf www.reparaturbonus.at heruntergeladen werden.
Aktuell: Im September 2024 wurde die Förderaktion um Fahrräder erweitert. Das betrifft Räder, die mit Muskelkraft angetrieben werden, genauso wie E-Bikes und ähnliche Elektrofahrgeräte sowie Fahrradanhänger.
Auch Service- oder Wartungsleistungen an E-Geräten und Fahrrädern werden nun gefördert.
Ein gutes Beispiel ist der Pionier Sepp Eisenriegler. Er bietet mit dem Reparaturservice R.U.S.Z Kundinnen und Kunden neben Reparaturen von Geräten auch den Kauf von Second-Hand-Ware und die Vermietung von elektronischen Haushaltswaren. Seit kurzem ist ein Waschmaschinen-Mietservice Bestandteil seines Konzepts.
Do it yourself – aber miteinander im Reparatur-Café
DIY – aber nicht nur allein zuhause. Gemeinschaftswerkstätten und Nähstuben erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Der Vorteil liegt klar auf der Hand. Maschinen und Werkzeuge werden gemeinsam benutzt und müssen nicht von jedem einzeln angeschafft werden. Ob der Austausch von Informationen, dem Nachbarn über die Schulter zu schauen und voneinander zu lernen. Oder einfach nur gemeinsam Kaffee trinken und kreative Ideen entwickeln. DIY macht Spaß und schont dabei die Ressourcen.
Etwas selber zu machen und seine kreativen Fähigkeiten zu nutzen, ist für viele ein schöner Ausgleich zu einem stressigen Tag im Büro.
Reparieren statt entsorgen
Ist ein Gerät kaputt, stehen wir vor der Wahl es reparieren zu lassen oder ein neues zu kaufen. Oft sind es nur kleine Reparaturen und das Gerät ist wieder einsatzbereit. Wo aber gibt es noch Betriebe, die Geräte reparieren? Orientierungshilfe bietet der Reparaturführer Österreich. In diesem finden Sie Infos zu den verschiedenen Reparaturwerkstätten. In Wien gibt es ein gutes Angebot, in den übrigen Bundesländern ist es noch etwas lückenhaft. Hier lohnt sich der Blick ins Branchenverzeichnis der Telefonbücher.
Neben Fachbetrieben gibt es auch private Initiativen, wo gegen eine freiwillige Spende Fachleute ehrenamtlich mit Rat und Tat zur Seite stehen. Diese Reparaturcafés werden österreichweit immer beliebter. Das Konzept dazu stammt aus Holland.
Mit fachlicher Unterstützung werden kaputte Geräte selbstständig wieder funktionstüchtig gemacht und erhalten so eine zweite Chance. Garantie auf Gelingen gibt es nicht, aber meist werden ohnehin Gegenstände aufgeschraubt, die sonst im Müll landen. Und viele möchten ganz einfach ihren Forschertrieb ausleben und dem Innenleben von Alltagsgegenständen nachgehen.
Alle Initiativen legen Wert darauf, dass sie nicht in Konkurrenz zu Reparaturbetrieben stehen.
mehr zu Repair-Cafés in Österreich
Upcyclen statt Wegwerfen
Upcycling – Altes Ausgedientes bekommt so einen neuen Sinn. Aus dem Waschmaschinenauge wird eine schöne Salatschüssel und aus den Fahrradschläuchen eine trendige Tasche. Alte PC-Teile werden zu Uhren und Buchstaben von Tastaturen enden als Schlüsselanhänger.
Sozioökonomische Upcycling-Betriebe sind nachhaltig und fair. Sie arbeiten ökologisch im Sinn der Abfallvermeidung, sind sozial im Sinn der sinnvollen Beschäftigung Benachteiligter oder Menschen mit Behinderung und ökonomisch im Sinn der Werterhaltung oder sogar Steigerung.
Nachhaltig Ressourcen nützen
Österreich ist führend im Material-Recycling. Wertstoffe werden dabei wieder in den Stoffkreislauf eingebaut. Wichtig ist hier die sortenreine Sammlung, besonders bei der Fülle an verschiedenen Kunststoffen. Die gesammelten Verpackungen werden sortiert, zerkleinert, gewaschen, zu Granulat verarbeitet und dienen wieder als Rohstoff für neue Produkte. Aus PET-Recyclat werden wieder Verpackungen für den Lebensmittelbereich, die sich nicht von Neuware unterscheiden.
Nicht weiter verwertbare Kunststoffe dienen zur Energiegewinnung. Sie werden in industriellen Anlagen oder in Müllverbrennungsanlagen als Energieträger genutzt. Auch Metalle, besonders Aluminium lassen sich sehr gut wiederverwerten. Gesammeltes Papier und Glas sind ebenfalls wichtige Rohstoffquellen.
Ist es wirklich kaputt, dann richtig entsorgen
Die lokalen Abfallverbände beraten Sie, wenn Sie nicht sicher sind, wie bestimmte Produkte entsorgt werden müssen. Manche Abfälle enthalten noch brauchbare Reststoffe, die einer erneuten Nutzung zugeführt werden können. Manche beinhalten jedoch bedenkliche Inhaltsstoffe, die gesondert zu behandeln sind, um das Risiko für Grundwasser, Luft und Boden so gering wie möglich zu halten.
Tauschen, schenken, spenden
Tauschplattformen & Mietplattformen
www.sogutwieNeu.at
www.willhaben.at/iad
www.shary.at
www.leila.wien
www.wissensturm.linz.at/bibliothek/Dingeleih.php
www.needit.at
Stadtbibliothek Graz: Dingeborg
www.endlosfesch.at
Tauschbörsen
Gemeinschaftswerkstätten und Selbermach-Treffs
(Beispiele, nicht vollständig)
Happylab, Wien: www.happylab.at
Werkimpuls, Wien: www.werkimpuls.at
Otelo Netzwerk: www.otelo.at
Schnittbogen, Wien: www.schnittbogen.at
Nähsalon, Wien: www.naehsalon.at
Nähküche, linz: www.naehkueche.wordpress.com
Nähkaffee in Wien: http://klamottenkunst.at/
Recycling und Re-Use Adressen
Reparaturführer Österreich
RepaNet Oberösterreich
Repair-Cafe Tirol: http://www.derknauserer.at/repaircafe.html
Initiative Kre:Art: http://www.kreart.at/kreart.html
Reparaturnetzwerk: http://www.rusz.at/
Recyclingkosmos in Wien: http://www.recyclingkosmos.at/
Sachspenden
Sachspenden.at
Caritas
Diakonie Österreich
Rotes Kreuz-Henry Laden
Soogut.at Niederösterreich
Trennen und Sammeln von Altstoffen
Die NÖ Abfallverbände
Die Österreichischen Abfallverbände
Die MA 48 in Wien
Aktualisiert am 22.10.2024