Die Nachhaltigkeit rund um Fußballgroßevents
Wie alle Großveranstaltungen hinterlassen auch Spiele bei Welt- oder Europameisterschaften große „Fußabdrücke“. Wie eine nachhaltige Groß-Veranstaltung gelingen kann und was alles dazugehört haben wir gesammelt.
Extra errichtete Großbauten sind das genaue Gegenteil von Nachhaltigkeit. So wie das als „Weißer Elefant“ bezeichnete Stadion Arena Amazônia in Manaus, das für die WM 2014 im Regenwald des Amazonas um rund 180 Millionen Euro errichtet wurde und in dem damals sechs Partien stattfanden. Seither ist an den meisten Tagen nichts los. Die regionalen Vereine füllen das große Stadion nicht annähernd und mittlerweile wird es abends oft nicht einmal mehr beleuchtet.
Auch die Errichtung des Stadions für die WM 2022 in der Wüste Katars ist ein solches Beispiele. Es besteht die Gefahr, für ein einmaliges Ereignis Land und Ressourcen zu verbauen, Mittel zu binden und auf soziale Faktoren zu vergessen.
Großveranstaltungen nachhaltig gestalten
Der richtige Veranstaltungsort stellt bereits frühzeitig die Weichen für ein nachhaltiges Event. Wichtig ist, bestehende Sportstätten und Gebäude zu nutzen oder temporäre Anlagen nach dem Event rückzubauen.
Weitere Bausteine eines nachhaltigen Veranstaltungsmanagements sind:
- Einhaltung von nachhaltigen Beschaffungskriterien z.B. in den Bereichen Catering, Marketing, Produkte, Dienstleistungen, Veranstaltungstechnik etc.
- Sicherstellung einer effizienten Energie- und Wasserversorgung
- Erstellung eines nachhaltigen Rohstoff- und Abfallmanagementkonzeptes
- Förderung der öffentlichen Erreichbarkeit und Barrierefreiheit vor Ort
- Angebot von umweltzertifizierten Beherbergungsbetrieben
- Berücksichtigung sozialer Aspekte
- Einbindung regionaler Wirtschaftsbetriebe
Die Initiative Green Events des Österreichischen Umweltzeichens zeichnet nachhaltige Veranstaltungen in Österreich als „Green Event“ aus. Dass nachhaltige Veranstaltungen möglich sind, zeigte der wohl bekannteste „Green Event“ in Österreich, der Eurovision Song Contest 2015 in Wien.
Nachhaltige Fußballproduktion
Nicht nur die Austragungsstätte und die oben erwähnten Rahmenbedingungen zeichnen nachhaltige Fußball-Großveranstaltungen aus. Auch das sprichwörtliche runde Leder wird nicht immer nachhaltig produziert: Ein Großteil unserer Fußbälle wird in Asien gefertigt. In Jahren mit Welt- oder Europameisterschaften sind das bis zu 60 Millionen Fußbälle von denen 65% per Hand genäht werden. Nur 35% sind maschinell gefertigt.
Ein Problem dabei ist die Kinderarbeit und der geringe Lohn für die Arbeitskräfte. Um Kinderarbeit zu verhindern haben sich die ILO (Internationale Arbeitsorganisation), das Kinderhilfswerk der UNO – UNICEF und die lokale Handelskammer im Hauptproduktionsland Pakistan schon 1997 verpflichtet, die Produktion von Heimarbeit in zentrale Nähateliers zu verlegen. Die Ursache für Kinderarbeit – der zu geringe Lohn der NäherInnen für den Lebensunterhalt – wurde damit aber nicht beseitigt.
Weitere Informationen über Fußbälle und alles, was sonst zum Fußballsport dazugehört finden Sie unter:
Nachhaltiger Fußball
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Feiern Sie mit Ihrer Familie und Ihren Freunden eine nachhaltige Fußballparty in den eigenen vier Wänden. Wir haben Empfehlungen, Rezepte und Tipps für Sie zusammengestellt.
Aktualisiert am 17.06.2024