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Kochen & Zubereiten

So grillen Sie nachhaltiger

Im Sommer hat Grillen Hochsaison. Bratwurst, Koteletts und Co.  bekommen jetzt vermehrt Konkurrenz von Gemüse. Aber auch rundherum gibt es viele Möglichkeiten Grillen umweltfreundlicher zu gestalten.Unsere Grill-Tipps von A wie Anzünder bis Z wie Zubereitung.

Nachhaltige Grillkohle
Achten Sie bei der Holzkohle, dass das Holz aus nachhaltiger Waldbewirtschaftung stammt.

Unsere Grill-Tipps von A bis Z

A wie Anzünder

Grillanzünder gibt es als Würfel, Paste oder Zündwolle. Häufig enthalten sie Paraffin, verschiedene Alkohole und Zusatzstoffe. Erfreulicherweise ist mittlerweile eine breite Palette an Produkten auf Holz/Wachs Basis ohne bedenkliche Inhaltsstoffe erhältlich.

Anzündehilfen können Sie auch leicht selbst herstellen.

Mehr Infos und Anleitungen zum Selbermachen von Grillanzündern

Richtig anzünden

Vermeiden Sie Papier, harziges Holz, Verpackungsmaterial oder harzhaltige Zapfen, da bei deren Verbrennung krebserregende Stoffe freigesetzt werden. Nehmen Sie zum Anzünden kleine Holzstücke, Holzspäne oder dünne, trockene Äste.

Keine Brandbeschleuniger wie Spiritus, Heizöl, Petroleum oder Benzin verwenden. Hier besteht höchste Explosionsgefahr. Kaminanzünder, die auch gerne zum Anzünden der Grillkohle verwendet werden, sind nicht optimal. Sie bestehen aus Holzfaser getränkt mit Wachs (Paraffin). Dieses kann den Geschmack der Grillspeisen beeinträchtigen.


E wie Essgeschirr

Mehrweggeschirr ist die nachhaltigere Wahl. Damit vermeiden Sie unnötigen Abfall. Auch Getränke in Mehrweg-Flaschen sind die bessere Alternative zu Alu-Dosen und Einwegflaschen. Beliebt und praktisch ist Bier in 0.3 Liter Format. Tipp: Ab 2024 gibt es auch Mehrweg-Seiterl. Auch beim Biergenuß steht der Nachhaltigkeit damit nichts mehr im Wege.


G wie Grilltasse

Wenn Fett oder Marinade in die Glut tropfen, können sich gesundheitsschädliche Stoffe, wie z.B. Benzpyren bilden. Marinaden vor dem Auflegen abtropfen lassen und überschüssiges Fett abtupfen.

Damit das nicht passiert werden gerne Grillschalen verwendet. Die billigsten sind jene aus Aluminium. Doch Achtung: Aluminium belastet die Umwelt und die Gesundheit. Einerseits erfolgten der Abbau und die Gewinnung von Aluminium aus Bauxit in einem aufwändigen elektrolytischen Verfahren. Der Energie- und Chemikalieneinsatz ist enorm und der anfallende Rotschlamm erzeugt viele Umweltprobleme.
Außerdem reagiert Aluminium mit Säure und Salz – Marinaden! Legen Sie säurehaltige und gesalzene Speisen auf Alu-Schalen, kann sich Aluminium lösen und in die Speisen übergehen. Empfehlenswert sind Mehrweg-Grillschalen aus Edelstahl oder Emaille, spezielle Grillroste mit Abtropfschalen oder Speckstein.

Alufolie ist problematisch

Gemüse oder Fisch werden gerne verpackt in einem Päckchen aus Alufolie gegrillt. Gesalzene Speisen, Zitronen, Orangen und säurehaltiges Gemüse wie z.B. Paradeiser reagieren aber mit der Folie.


H wie Holzkohle

Sind auf der Verpackung keine Informationen zur Herkunft der Kohle und/oder des Holzes, so ist mit großer Wahrscheinlichkeit Tropenholz enthalten. Lesen Sie die Angaben auf der Verpackung deshalb genau. Bevorzugen Sie nach Möglichkeit bei Holzkohle oder Briketts nur Produkte mit DIN-Prüfzeichen und Siegel.

Achten Sie beim Kauf von auf das FSC-Zeichen und DIN-zertifizierte Produkte. Die Siegel FSC, Naturland und PEFC stellen sicher, dass für die Erzeugung kein Tropenholz verwendet wurde. Das Holz stammt aus nachhaltiger Waldbewirtschaftung. Das Prüfzeichen DIN EN 1860-2 garantiert, dass die Kohle weder Erdöl, Koks, Pech oder Kunststoffe beinhaltet.

Alternativen zu Holzkohle

Neben regionaler Holzkohle gibt es auch Grillkohle aus Olivenkernen und Kokosschalen, wo Abfallprodukte aus der Landwirtschaft weiterverarbeitet werden als klimaschonende Alternativen. Auch Maisspindeln werden zum Grillen angeboten. Sie brennen sehr zügig an, was die Zubereitungszeit verkürzt.

Damit das Grillgut nicht mit PAKs (Polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen) und anderen Schadsubstanzen belastet wird sollte so wenig Fett und Öl wie möglich in die Glut tropfen. Indirektes Grillen mit dem Kugelgrill ist eine gute Möglichkeit. Hier gart das Grillgut unter dem geschlossenen Deckel.

Ohne Kohle grillen

Auch Gasgriller – Grillwägen und Tischgriller – schneiden laut Tests der AK OÖ nicht schlecht ab. Hier sind es die Roste, die Schadstoffe abgeben können. Auch Elektrogrills sind eine mögliche Alternative.


M wie Marinade

Fertige Gewürzmischungen und Marinaden enthalten oft Geschmacksverstärker. Marinaden aus Öl, Kräutern und Gewürzen sind schnell und einfach zubereitet. Nur Öle verwenden, die für hohe Temperaturen geeignet sind. Empfehlenswert sind z.B. Raps- oder Sonnenblumenöl.


P wie Pizza vom Grill

Wenn Sie eine knusprige Pizza am Griller zubereiten wollen, verwenden Sie einen Pizzastein. Dieser muss einerseits die enorme thermische Belastung aushalten und andererseits die Hitze gut speichern können, um sie gleichmäßig an die Backwaren abgeben zu können.

Für die Produktion von Pizzasteinen werden Schamott, Cordierit, Speckstein und Keramik verwendet. Wichtig bei der Auswahl ist es darauf zu achten, dass der Stein lebensmittelecht und nicht glasiert ist. Durch eine Glasur kann der Stein zwar leichter gereinigt werden; er verliert dadurch aber seine Offenporigkeit, die für die Ableitung der überschüssigen Feuchtigkeit des Teiges wichtig ist. Nur dann wird der Pizzateig echt knusprig.

Achten Sie nach dem Grillen auf ein langsames Auskühlen vom Stein, da er durch schnelles Abkühlen springen könnte. Den heißen Stein keinesfalls in kaltes Wasser tauchen, sondern auskühlen lassen und gegebenenfalls mit einem leicht feuchten Tuch oder einem Ceranfeld-Schaber reinigen. Verfärbungen der Oberfläche, sowie abgebrochene Ecken und Kanten können durch die Verwendung entstehen. Diese optischen Mängel beeinflussen die Funktion des Steines aber in keiner Weise.


R wie Reinigung

Nach dem Essen geht es an die Reinigung des Grills. Dazu benötigen Sie keine teuren und aggressiven Spezialreiniger. Mit einer Reinigungsbürste für Grillroste, einem Schwamm und etwas Geschirrspülmittel bekommen Sie alles sauber. Den Griller möglichst bald nach Verwendung reinigen, damit die Rückstände und Reste nicht eintrocknen und hartnäckig ankleben.

Passiert es doch einmal hilft Schmierseife. Diese reinigt gut bei fettigen Verschmutzungen. Auf Basis pflanzlicher Tenside hergestellt, ist sie auch gut biologisch abbaubar. Allerdings ist Schmierseife alkalisch und beim Anrühren mit Wasser können Sie eine starke Lauge herstellen, die Verätzungsgefahr birgt. Verwenden Sie unbedingt Handschuhe und achten Sie auch auf die Augen. 

Die Asche komplett abkühlen lassen und dann im Restmüll entsorgen.


Z wie Zubereitung

Bratwürste, Koteletts, Steaks und Co. sind beliebt, aber es geht auch mit weniger oder ganz ohne Fleisch. Achten Sie beim Einkauf auf die Herkunft und bevorzugen Sie Bio-Fleisch aus artgerechter Haltung. Eine Alternative ist heimischer Fisch wie z.B. Forelle oder Saibling. Verschiedenes Gemüsesorten wie z.B. Erdäpfel, Zucchini, Melanzani, Fenchel, Paprika, Maiskolben, Karotten und Zwiebeln, gefüllte Paradeiser oder bunte Gemüsespieße schmecken hervorragend vom Grill. Als Nachtisch können Sie gegrillte Marillen oder Pfirsiche servieren.


Rezepte:

Gegrillte Fencheltörtchen

Zutaten: 4 kleine Fenchelknollen, 1 l Gemüsesuppe, 4 Paradeiser, 2 Stück Mozzarella, Oregano, Salz, schwarzer Pfeffer

Zubereitung: Fenchelknollen putzen, waschen und in Scheiben schneiden. Danach in der Gemüsesuppe ca. 10 Minuten dünsten, aus der Suppe nehmen und abtropfen lassen. Paradeiser und Mozzarella in Scheiben schneiden. Jede Scheibe Fenchel mit einer Paradeiserscheibe und Mozzarella belegen und mit frischem Oregano, Salz und Pfeffer würzen. Die Fencheltörtchen ca. 15 Minuten grillen.

Gefüllte Paradeiser mit Schafkäse

Zutaten: 6 mittelgroße Paradeiser, 350 g milder Schafkäse, vers. Kräuter wie z.B. Basilikum, Thymian, Oregano, Rosmarin, Sonnenblumenöl

Zubereitung: Paradeiser kappen, Inneres (Saft und Kerne) entfernen. Schafkäse fein zerbröseln und mit den Kräutern vermischen. In die ausgehöhlten Paradeiser füllen und mit etwas Öl beträufeln. Kappen aufsetzen und einige Minuten grillen.

Gegrillter Karfiol

Zutaten: 1 Karfiol, ½ Bund Petersilie, etwas Paprikapulver, 2 Knoblauchzehen, Öl

Zubereitung: Karfiol waschen, halbieren und in ca. 1 cm dicke Scheiben schneiden. Petersilie und Knoblauchzehen fein hacken. Mit Paprikapulver und Öl zu einer Marinade verrühren. Karfiol damit marinieren und ca. ½ Stunde ziehen lassen. Mit Salz und Pfeffer würzen. Marinade abtropfen lassen und den Karfiol auf einer Grillschale auf beiden Seiten grillen, bis er weich ist.

Gegrillte Marillen mit Vanilleeis

Zutaten: 4 Marillen, 4 TL Ribiselmarmelade, 4 TL geriebene Mandeln, 2-3 EL Mandelblättchen, 8 Kugeln Vanilleeis, Minzeblätter

Zubereitung: Marillen waschen und entkernen. Marmelade mit geriebenen Mandeln vermischen, zu Kugeln formen und in die Marillen füllen. Die Früchte in einer Grillschale oder am heißen Stein ca. 5 Minuten grillen. Warme Marillen mit Mandelblättchen bestreuen, mit Vanilleeis servieren und mit Minzeblättern garnieren.

Aktualisiert am 11.07.2024