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Jetzt anmeldenSo grillen Sie nachhaltiger
Im Sommer hat Grillen Hochsaison. Bratwurst, Koteletts und Co. bekommen jetzt vermehrt Konkurrenz von Gemüse. Aber auch rundherum gibt es viele Möglichkeiten Grillen umweltfreundlicher zu gestalten.Unsere Grill-Tipps von A wie Anzünder bis Z wie Zubereitung.
Unsere Grill-Tipps von A bis Z
A wie Anzünder
Grillanzünder gibt es als Würfel, Paste oder Zündwolle. Häufig enthalten sie Paraffin, verschiedene Alkohole und Zusatzstoffe. Erfreulicherweise ist mittlerweile eine breite Palette an Produkten auf Holz/Wachs Basis ohne bedenkliche Inhaltsstoffe erhältlich.
Anzündehilfen können Sie auch leicht selbst herstellen.
Mehr Infos und Anleitungen zum Selbermachen von Grillanzündern
Richtig anzünden
Vermeiden Sie Papier, harziges Holz, Verpackungsmaterial oder harzhaltige Zapfen, da bei deren Verbrennung krebserregende Stoffe freigesetzt werden. Nehmen Sie zum Anzünden kleine Holzstücke, Holzspäne oder dünne, trockene Äste.
Keine Brandbeschleuniger wie Spiritus, Heizöl, Petroleum oder Benzin verwenden. Hier besteht höchste Explosionsgefahr. Kaminanzünder, die auch gerne zum Anzünden der Grillkohle verwendet werden, sind nicht optimal. Sie bestehen aus Holzfaser getränkt mit Wachs (Paraffin). Dieses kann den Geschmack der Grillspeisen beeinträchtigen.
D wie DIY-Grillwagen selbst gemacht
Mit etwas handwerklichem Geschick entsteht aus einer Europalette und wenigen Materialien ein praktischer Grillwagen für den Garten. Kreativ dekoriert ist er ein Hingucker für jede Grillparty.
Hier finden Sie dazu eine Schritt für Schritt Anleitung zum Nachmachen
E wie Essgeschirr
Auch wenn Einweg-Geschirr billig und bequem scheint, ist Mehrweggeschirr die nachhaltigere Wahl. Wegwerf-Plastik wurde mittlerweile durch Papierteller ersetzt. Die mögen bei einer Kinderparty praktisch sein, wo es keine Scherben gibt, wenn einmal etwas hinunterfällt. Sie erzeugen trotz alledem unnötigen Abfall. Das gilt auch für Getränke – Stichwort Pappbecher oder Dose.
F wie Fest
Feiern und Grillpartys im Sommer sind beliebt, erfordern aber auch zusätzliche Überlegungen. Da ist die Beschattung von Sitzgelegenheiten an heißen Nachmittagen zu bedenken, wie werden Speisen und Getränke gekühlt, die abendliche Beleuchtung und nicht zu vergessen das Fernhalten ungebetener Zaungäste wie Wespen und Gelsen.
Im Sinne regionaler Wertschöpfung und aus Sicht der Umwelt bevorzugen Sie saisonal, regional Produkte aus biologischer Herkunft bei der Verpflegung. Mit Naturmaterialien oder Upcycling- Gegenständen können Sie auch die Festdekoration nachhaltig und kreativ gestalten.
Mehr Informationen zur Gestaltung nachhaltiger Feste & Feiern
G wie Grilltasse
Wenn Fett oder Marinade in die Glut tropfen, können sich gesundheitsschädliche Stoffe, wie z.B. Benzpyren bilden. Marinaden vor dem Auflegen abtropfen lassen und überschüssiges Fett abtupfen.
Damit das nicht passiert werden gerne Grillschalen verwendet. Die billigsten sind jene aus Aluminium. Doch Achtung: Aluminium belastet die Umwelt und die Gesundheit. Einerseits erfolgten der Abbau und die Gewinnung von Aluminium aus Bauxit in einem aufwändigen elektrolytischen Verfahren. Der Energie- und Chemikalieneinsatz ist enorm und der anfallende Rotschlamm erzeugt viele Umweltprobleme.
Außerdem reagiert Aluminium mit Säure und Salz – Marinaden! Legen Sie säurehaltige und gesalzene Speisen auf Alu-Schalen, kann sich Aluminium lösen und in die Speisen übergehen. Empfehlenswert sind Mehrweg-Grillschalen aus Edelstahl oder Emaille, spezielle Grillroste mit Abtropfschalen oder Speckstein.
Alufolie ist problematisch
Gemüse oder Fisch werden gerne verpackt in einem Päckchen aus Alufolie gegrillt. Gesalzene Speisen, Zitronen, Orangen und säurehaltiges Gemüse wie z.B. Paradeiser reagieren aber mit der Folie.
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H wie Holzkohle
Sind auf der Verpackung keine Informationen zur Herkunft der Kohle und/oder des Holzes, so ist mit großer Wahrscheinlichkeit Tropenholz enthalten. Lesen Sie die Angaben auf der Verpackung deshalb genau. Bevorzugen Sie nach Möglichkeit bei Holzkohle oder Briketts nur Produkte mit DIN-Prüfzeichen und Siegel.
Achten Sie beim Kauf von auf das FSC-Zeichen und DIN-zertifizierte Produkte. Die Siegel FSC, Naturland und PEFC stellen sicher, dass für die Erzeugung kein Tropenholz verwendet wurde. Das Holz stammt aus nachhaltiger Waldbewirtschaftung. Das Prüfzeichen DIN EN 1860-2 garantiert, dass die Kohle weder Erdöl, Koks, Pech oder Kunststoffe beinhaltet.
Alternativen zu Holzkohle
Neben regionaler Holzkohle gibt es auch Grillkohle aus Olivenkernen und Kokosschalen, wo Abfallprodukte aus der Landwirtschaft weiterverarbeitet werden als klimaschonende Alternativen. Auch Maisspindeln werden zum Grillen angeboten. Sie brennen sehr zügig an, was die Zubereitungszeit verkürzt.
Damit das Grillgut nicht mit PAKs (Polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen) und anderen Schadsubstanzen belastet wird sollte so wenig Fett und Öl wie möglich in die Glut tropfen. Indirektes Grillen mit dem Kugelgrill ist eine gute Möglichkeit. Hier gart das Grillgut unter dem geschlossenen Deckel.
Ohne Kohle grillen
Auch Gasgriller – Grillwägen und Tischgriller – schneiden laut Tests der AK OÖ nicht schlecht ab. Hier sind es die Roste, die Schadstoffe abgeben können. Auch Elektrogrills sind eine mögliche Alternative.
M wie Mehrweg
Bevorzugen Sie Mehrweg-Flaschen gegenüber Alu-Dosen und Einwegflaschen. Glas-und PET-Mehrweg-Flaschen können viele Male wieder befüllt werden. Dadurch werden Rohstoffe und Energie eingespart. Achtung: Ein Pfandsystem bei Flaschen heißt nicht automatisch, dass es sich um eine Mehrweg-Flasche handelt. Es gibt auch Einweg-Flaschen mit Pfand. Achten Sie auf das Mehrweg-Zeichen auf den Flaschen.
Beliebt und praktisch ist Bier in 0.3 Liter Format. Unser Tipp: Ab 2024 gibt es auch Mehrweg-Seiterl. Damit steht auch beim Biergenuss der Nachhaltigkeit nichts mehr im Wege.
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Ö wie Öl-Marinaden
Fertige Gewürzmischungen und Marinaden enthalten oft Geschmacksverstärker. Marinaden aus Öl, Kräutern und Gewürzen sind schnell und einfach zubereitet. Nur Öle verwenden, die für hohe Temperaturen geeignet sind. Empfehlenswert sind z.B. Raps- oder Sonnenblumenöl.
Erfahren Sie hier mehr über heimische Pflanzenöle
P wie Pizza vom Grill
Wenn Sie eine knusprige Pizza am Griller zubereiten wollen, verwenden Sie einen Pizzastein. Dieser muss einerseits die enorme thermische Belastung aushalten und andererseits die Hitze gut speichern können, um sie gleichmäßig an die Backwaren abgeben zu können.
Für die Produktion von Pizzasteinen werden Schamott, Cordierit, Speckstein und Keramik verwendet. Wichtig bei der Auswahl ist es darauf zu achten, dass der Stein lebensmittelecht und nicht glasiert ist. Durch eine Glasur kann der Stein zwar leichter gereinigt werden; er verliert dadurch aber seine Offenporigkeit, die für die Ableitung der überschüssigen Feuchtigkeit des Teiges wichtig ist. Nur dann wird der Pizzateig echt knusprig.
Achten Sie nach dem Grillen auf ein langsames Auskühlen vom Stein, da er durch schnelles Abkühlen springen könnte. Den heißen Stein keinesfalls in kaltes Wasser tauchen, sondern auskühlen lassen und gegebenenfalls mit einem leicht feuchten Tuch oder einem Ceranfeld-Schaber reinigen. Verfärbungen der Oberfläche, sowie abgebrochene Ecken und Kanten können durch die Verwendung entstehen. Diese optischen Mängel beeinflussen die Funktion des Steines aber in keiner Weise.
R wie Reinigung
Wenn es um die Reinigung des Grills geht, benötigen Sie keine teuren und aggressiven Spezialreiniger. Eine Zwiebel und etwas Speiseöl können selbst bei hartnäckigen Verschmutzungen Wunder bewirken. Zuerst sollte der Grillrost möglichst hoch erhitzt werden. Dadurch werden Verschmutzungen thermisch gelöst und können mit einer Reinigungsbürste bereits gut entfernt werden. Danach die rohe Zwiebel halbieren und auf eine Grillgabel spießen. Die Zwiebel in Sonnenblumen- oder Rapsöl tauchen und damit den Grillrosten von verbleibenden Verschmutzungen befreien. Die Zwiebel ist nicht nur ein natürliches Reinigungsmittel, sondern wirkt auch antibakteriell.
Alternativ bekommen Sie auch mit einer Reinigungsbürste für Grillroste, einem Schwamm und etwas Geschirrspülmittel alles sauber. Den Griller möglichst bald nach Verwendung reinigen, damit die Rückstände und Reste nicht eintrocknen und hartnäckig ankleben.
Schmierseife hilft gut bei eingetrockneten fettigen Verschmutzungen. Auf Basis pflanzlicher Tenside hergestellt, ist sie auch gut biologisch abbaubar. Allerdings ist Schmierseife alkalisch und beim Anrühren mit Wasser können Sie eine starke Lauge herstellen, die Verätzungsgefahr birgt. Verwenden Sie unbedingt Handschuhe und achten Sie auch auf die Augen.
Die Asche komplett abkühlen lassen und dann im Restmüll entsorgen.
Hier unser Tipp vom Grill-Profi:
W wie Wespen
Um Wespen nicht anzulocken, lassen Sie Speisen im Freien nicht lange offenstehen und räumen Speisereste sofort vom Tisch ab. (Klein-) Kindern nach dem Essen Mund und Hände abwischen. Getränke im Freien abdecken und nicht direkt aus einer Flasche trinken, sondern nur mit Strohhalm.
Ein Hausmittel, um Wepsen zu vertreiben ist abgebrannter Kaffee. Geben Sie dazu gemahlenes Kaffeepulver in ein feuerfestes Gefäß und zünden es an. Gut funktioniert eine Ablenkfütterung.
Wer einen Garten hat kann dazu schon vor Beginn der „Wespenhochsaison“ Ende August eine kleine Futterstation einrichten. Am besten ist ein schattiger Platz im Abstand von bis zu 10 Metern zum Gartentisch oder der Terrasse. Die Tiere lernen, dass sie dort Futter bekommen und sind beim Grillen oder Gartenfest nicht in großer Zahl mit dabei. Auch am Balkon ist es möglich eine Schale mit „Wespenfutter“ (Obst, Marmelade, kleine Reste vom Fleisch) am entferntesten Ende zu platzieren.
Mehr Tipps zur Wespenabwehr
Z wie Zubereitung
Bratwürste, Koteletts, Steaks und Co. sind beliebt, aber es geht auch mit weniger oder ganz ohne Fleisch. Achten Sie beim Einkauf auf die Herkunft und bevorzugen Sie Bio-Fleisch aus artgerechter Haltung. Eine Alternative ist heimischer Fisch wie z.B. Forelle oder Saibling. Verschiedenes Gemüsesorten wie z.B. Erdäpfel, Zucchini, Melanzani, Fenchel, Paprika, Maiskolben, Karotten und Zwiebeln, gefüllte Paradeiser oder bunte Gemüsespieße schmecken hervorragend vom Grill. Als Nachtisch können Sie gegrillte Marillen oder Pfirsiche servieren.
Rezepte:
Gegrillte Fencheltörtchen
Zutaten: 4 kleine Fenchelknollen, 1 l Gemüsesuppe, 4 Paradeiser, 2 Stück Mozzarella, Oregano, Salz, schwarzer Pfeffer
Zubereitung: Fenchelknollen putzen, waschen und in Scheiben schneiden. Danach in der Gemüsesuppe ca. 10 Minuten dünsten, aus der Suppe nehmen und abtropfen lassen. Paradeiser und Mozzarella in Scheiben schneiden. Jede Scheibe Fenchel mit einer Paradeiserscheibe und Mozzarella belegen und mit frischem Oregano, Salz und Pfeffer würzen. Die Fencheltörtchen ca. 15 Minuten grillen.
Gefüllte Paradeiser mit Schafkäse
Zutaten: 6 mittelgroße Paradeiser, 350 g milder Schafkäse, vers. Kräuter wie z.B. Basilikum, Thymian, Oregano, Rosmarin, Sonnenblumenöl
Zubereitung: Paradeiser kappen, Inneres (Saft und Kerne) entfernen. Schafkäse fein zerbröseln und mit den Kräutern vermischen. In die ausgehöhlten Paradeiser füllen und mit etwas Öl beträufeln. Kappen aufsetzen und einige Minuten grillen.
Gegrillter Karfiol
Zutaten: 1 Karfiol, ½ Bund Petersilie, etwas Paprikapulver, 2 Knoblauchzehen, Öl
Zubereitung: Karfiol waschen, halbieren und in ca. 1 cm dicke Scheiben schneiden. Petersilie und Knoblauchzehen fein hacken. Mit Paprikapulver und Öl zu einer Marinade verrühren. Karfiol damit marinieren und ca. ½ Stunde ziehen lassen. Mit Salz und Pfeffer würzen. Marinade abtropfen lassen und den Karfiol auf einer Grillschale auf beiden Seiten grillen, bis er weich ist.
Gegrillte Marillen mit Vanilleeis
Zutaten: 4 Marillen, 4 TL Ribiselmarmelade, 4 TL geriebene Mandeln, 2-3 EL Mandelblättchen, 8 Kugeln Vanilleeis, Minzeblätter
Zubereitung: Marillen waschen und entkernen. Marmelade mit geriebenen Mandeln vermischen, zu Kugeln formen und in die Marillen füllen. Die Früchte in einer Grillschale oder am heißen Stein ca. 5 Minuten grillen. Warme Marillen mit Mandelblättchen bestreuen, mit Vanilleeis servieren und mit Minzeblättern garnieren.
Aktualisiert am 11.09.2024