Tipp von unserem Kooperationspartner „Natur im Garten“
Bodentiere sorgen für gesunden Boden
Laub, Mulch, Fallobst -Unter dieser Decke aus organischem Material können die Bodenorganismen optimal arbeiten und wertvollen Humus erzeugen.
Bakterien/Mikroorganismen – es lebe die Vielfalt
In einem Gramm Boden sind bis zu 100 Millionen Bakterien enthalten. Durch ihre enorme Artenvielfalt und oft ausgeprägte Spezialisierung ergibt sich ein komplexes und sensibles Beziehungsgefüge. Tragen Sie diesem im Naturgarten durch schonende Bewirtschaftung, den Verzicht auf chemisch-synthetische Düngemittel und Pestizide Rechnung. Nur ein intaktes Bodenleben kann optimale Arbeit leisten. Lieblingsfutter Ihrer Kleinstlebewesen ist – ganz im Sinne der Kreislaufwirtschaft – selbst hergestellter Kompost.
Regenwurm – der Star der Bodenlebewesen
Der Regenwurm nimmt organisches Material auf, welches bereits von Mikroorganismen angerottet wurde. Im Darm des Wurms vermehren sich die Mikroorganismen und mischen sich mit organischen und mineralischen Teilchen, wodurch sogenannte Ton-Humus-Komplexe entstehen. Ihre zahlreichen Gänge sorgen für ein feines Luftzirkulationsnetzwerk im Boden, begünstigen die Entwicklung der Feinwurzeln der Pflanzen und ermöglichen so eine optimale Nährstoffversorgung. Graben Sie den Boden im Frühjahr deshalb nicht um, sondern bereiten Sie die Beete schonend mit dem Sauzahn oder Grubber für Aussaat und Auspflanzung auf.
Maulwurf – Nützling mit Konfliktpotential
Als Nützling zum Säugetier des Jahres 2020 gekürt, durchlüftet, lockert und mischt der Maulwurf unseren Gartenboden. Er frisst keine pflanzliche Nahrung, sondern vor allem wenig willkommene Gartenbewohner wie Drahtwürmer, Engerlinge, Schnecken, junge Wühlmäuse oder SchnakenlarvenDer Fang mit jeglicher Art von Fallen ist absolut tabu!Sie können ihn jedoch, falls wirklich nötig, aus bestimmten Gartenbereichen vergrämen. Graben Sie eine Flasche mit der Öffnung nach oben schräg ein, der darüberstreichende Luftzug verursacht einen unangenehmen Pfeifton. Gerüche wirken abschreckend. Dazu Jauchen aus Holunderblättern, Knoblauch oder Nussbaumblättern, Zwiebelbrühe, in Lavendel- oder Zitronenöl getränkte Wattekugeln oder ein einige Tage vergorenes Gemisch aus ¾ Molke und ¼ Buttermilch möglichst tief in die Grabgänge eingebringen. Insbesondere nach Regen muss das wiederholt werden.
Wiesen- und Kohlschnakenlarven durch Nützlinge im Zaum halten
Bei massenhaftem Auftreten von Schnakenlarven können im Rasen Vergilbungen oder welkende Gemüsepflanzen beobachtet werden. Bringen Sie Köder aus angefeuchteter Weizenkleie mit Zucker aus, abends/nachts können Sie die Larven dann absammeln. Fördern Sie Nützlinge wie Maulwurf, Spitzmaus, Igel und Vögel, denn diese sind natürliche Gegenspieler.
Bodenlebewesen im Sommer wie im Winter hegen
Die Natur zeigt es vor: wenn Sie mit offenen Augen spazieren gehen, werden Sie kaum offenen Boden vorfinden, denn Falllaub, abgestorbene Pflanzen und Äste bilden einen mehr oder weniger dicken, schützenden Mantel. Unter dieser Decke aus organischem Material können die Bodenorganismen optimal arbeiten und wertvollen Humus erzeugen. Eine Mulchschicht im Sommer hält die Feuchtigkeit im Boden, liefert beständig Nahrung, hat dadurch direkte Düngewirkung und unterdrückt nebenbei auch das Keimen von unerwünschten Beikräutern. Gönnen Sie dem Boden und seinen Bewohnern den Winter über auf abgeräumten Beeten außerdem eine Kur mit Gründüngung.
Aktualisiert am 29.09.2023