Heizenergie & Heizkosten sparen
Um die Heizkosten im Winter nicht explodieren zu lassen, sollten Sie als ersten Schritt die Raumtemperatur mit einem Heizungsthermostat richtig einstellen.
Heizkörperthermostat richtig einsetzen
Je höher die Zahl, desto wärmer wird es. Was bedeuten die Zahlen auf dem Thermostat genau? Sie stehen für eine ziemlich genaue Raumtemperaturen:
- * (Sternchen): ca. 5° C, Frostschutz
- Stufe 1: ca. 14° C
- Stufe 2: ca. 17° C
- Stufe 3: ca. 20° C
- Stufe 4: ca. 23° C
- Stufe 5: ca. 26° C
Auf dem Thermostat sind die einzelnen Stufen noch einmal durch drei Striche unterteilt. Jeder Strich steht für einen Grad.
Die angegebenen Temperaturen gelten für fast alle Thermostate. Die Raumtemperatur kann trotzdem abweichen, wenn der Heizkörper durch Vorhänge oder Möbel verdeckt wird. Dann bleibt der Raum etwas kälter, da sich zwischen Heizkörper und „Abdeckung“ die Wärme staut und dem Thermostat viel zu früh signalisiert, dass die gewünschte Temperatur bereits erreicht ist.
Jedem Raum seine optimale Raumtemperatur
Eine Temperatur zwischen 18° C und 24° C empfiehlt sich für die unterschiedlichen Räume im Haus. Nutzen Sie einen Raum nie oder nur selten, sollten Sie das Thermostat auf das Sternchen stellen. Dann läuft die Heizung nur, wenn die Temperaturen unter 5° C fallen. Das schützt die Heizung vor Frost.
Für die meisten Zimmer empfehlen sich folgende Temperaturen:
- Schlafzimmer: ca. 18° C (Stufe 2,5)
- Bad: ca. 22° C bis 24° C (Stufe 3,5 bis 4)
- Küche: ca. 18° C (Stufe 2,5)
- Wohnzimmer: ca. 20° C (Stufe 3)
Pro eingespartem Grad sparen Sie ungefähr sechs Prozent Energie und somit auch Geld. Es sollte in keinem bewohnten Raum unter 16°C haben.
Raumtemperatur senken
Jedes Grad weniger Raumtemperatur spart ungefähr 6 Prozent der Heizenergie. Kontrollieren Sie bei programmierbaren Raumthermostaten die eingestellten Uhrzeiten. Unter Umständen ist noch die Sommerzeit eingestellt. Tipp: Die Nachtabsenkung auf 16 Grad Innentemperatur stellen, so dass sich der Kessel und die Heizungspumpe nachts abschalten.
Verwenden Sie auf Radiatoren Thermostatventile, um die Temperatur in einzelnen Räumen anzupassen. Diese sind um 20 bis 30 Euro erhältlich und einfach zu montieren. Die empfohlene Temperatur in Aufenthaltsräumen liegt bei rund 21 Grad, im Badezimmer kann sie etwas höher sein (22-24 Grad) und in Schlafräumen niedriger. Gedämmte Wohnungen erfordern wegen der höheren Oberflächentemperaturen deutlich weniger Raumtemperatur als ungedämmte Wohnräume.
Heizung winterfit machen
Behagliche Innenraumtemperaturen und eine effiziente Heizung sind wichtig. Ungedämmte Heizungsrohre im Keller und überdimensionierte Heizungspumpen verschwenden wertvolle Energie. Das kann für Sie und die Umwelt teuer werden.
Heizung entlüften
Hören Sie die Radiatoren nach dem Einschalten der Heizung blubbern, dann ist eine Entlüftung der Heizkörper erforderlich. Mit einem eigenen Schlüssel wird das Ventil geöffnet und die Luft, die den Wärmetransport blockiert, ausgelassen. Danach wird es wieder angenehm warm. Entlüftungsschlüssel gibt es in jedem Baumarkt.
Leitungen dämmen
Ein warmer Heizraum im Keller verschwendet Energie. Mit dem Dämmen der Heizungsrohre gelangt die Wärme genau dorthin, wo sie gewünscht wird: in den Wohnbereich. Die Rohrdämmung ist unkompliziert selbst zu montieren.
Heizungspumpe tauschen
Alte, ungeregelte Pumpen haben eine Dauerleistung bis zu 100 Watt. Daraus ergibt sich ein beträchtlicher Jahresstromverbrauch von über 90 Euro oder 500 Kilowattstunden pro Jahr. Moderne, hocheffiziente Pumpen sparen gegenüber der alten Pumpe bis zu 60 Euro pro Jahr. Die Anschaffungskosten sind schon in zwei Jahren eingespart!
Manometer checken
Ein Blick auf das Manometer zeigt, ob der Fülldruck passt. Der optimale Bereich wird durch spezielle Marken angezeigt und liegt bei etwa 1 bar. Ist der Druck zu niedrig muss Wasser nachgefüllt werden.
Neue Heizungsanlagen sind oft mit speziell aufbereitetem Heizungswasser gefüllt, welches das Heizsystem schont. Für dessen Erneuerung benötigen Sie eine Fachfirma. Das ist ein guter Zeitpunkt, gleich eine Wartung in Auftrag zu geben, wo alles mit erledigt wird. Gut gewartete Heizungen sparen Energie und machen sich (über die höhere Lebensdauer des Kessels) bezahlt.
Luftfeuchtigkeit im Wohnraum regulieren
Im Winter sinkt die relative Luftfeuchtigkeit in beheizten Wohnräumen oft unter den Richtwert von 30-50 % für die relative Luftfeuchtigkeit. Das kann in manchen Fällen sogar Befindlichkeitsstörungen wie z.B. trockene Haut, Atemwegsreizungen hervorrufen. Sie können im Bedarfsfall die Luftfeuchtigkeit durch Aufhängen von Wäsche in gut gelüfteten Räumen oder die Verwendung von Dampfbefeuchtern etwas erhöhen. Die Befeuchtungsgeräte müssen jedoch regelmäßig gereinigt werden, damit Keime keinen Nährboden finden.
Regelmäßig Lüften
Wenn Sie zu viel Luftfeuchtigkeit in den Räumen haben, dann können Sie diese am besten mit richtigem Lüften verringern. Zu hohe Luftfeuchtigkeit begünstigt die Schimmelbildung an Wänden von schlecht gedämmten Häusern.
Richtig Lüften ist für die Versorgung mit sauerstoffreicher Frischluft und eine Verminderung von Schadstoffen aus der Raumluft bedeutend. Zudem können Sie durch richtiges Lüften Heizkosten sparen.
Nicht das Fenster gekippt lassen, besser ist kurzes Stoßlüften für etwa 3 bis 5 Minuten. Wer Energie einsparen will, sollte dabei die Heizung zurückdrehen. Beim Öffnen des Fensters beschlagen sich die Scheiben. Erst wenn diese wieder klar sind ist ausreichend Luftaustausch erfolgt und das Fenster kann wieder geschlossen werden.
Aktualisiert am 06.09.2023