Holzschutz für den Außenbereich
Holzschutz beginnt bereits bei der Wahl des Holzes und einer witterungsbeständigen Konstruktion.
Holzschutz beginnt bei der Wahl des Holzes
Stark harzhaltiges, heimisches Holz wie z.B. die Lärche sind sehr witterungsbeständig und können im Außenbereich ohne Behandlung verwendet werden. Auch Eichenholz und Robinie sind sehr witterungsbeständig. Das Kernholz der Eiche ist z.B. weitgehend schädlingsfest. Fichtenholz wird dagegen häufiger befallen.
Konstruktiven Holzschutz vor chemischen Maßnahmen
Feuchtigkeit ist die größte Gefahr für Holz. Wichtig ist, dafür zu sorgen, dass Regenwasser schnell ablaufen kann und Holz gut trocknen kann.
Dachüberstände, geneigte Oberflächen, Tropfnasen, Spritzwasserschutz und ähnliche Konstruktionen verhindern starkes Anfeuchten. Träger und Holzstützen sollen keinen Kontakt mit dem Boden haben, damit keine Feuchtigkeit aufsteigen kann. Am besten lässt sich das mit Abstandhaltern aus Metall lösen (Aufständerung).
Bei Holzverschalungen ist eine gute Belüftung der Rückseiten und Verbindungspunkte wichtig. Bei horizontalen Balken ist eine Blechabdeckung sinnvoll. Vor allem Stirnholz (quer zur Länge geschnitten) kann viel Nässe aufnehme, da die Kapillaren angeschnitten sind. Daher unbedingt vor Regen schützen.
Um Holzkonstruktionen wirkungsvoll zu schützen nutzen Sie schon bei der Planung diverse bauliche und technische Möglichkeiten. Bevorzugen Sie resistentere Holzarten. Chemischer Holzschutz sollte nur das letzte Mittel der Schadensvorbeugung sein.
Thermoholz statt Tropenholz
Mit Hitze behandelte Hölzer sind widerstandsfähiger gegen Pilze und Schädlinge. Bei einem in Finnland entwickelten Verfahren wird Holz auf mindestens 160°C unter Sauerstoffmangel erhitzt. Thermoholz erreicht so eine höhere Haltbarkeitsklasse und ist auch im Außenbereich ohne Behandlung gut einsetzbar. Damit ist es ein gleichwertiger heimischer Ersatz für Tropenhölzer, die wegen ihrer Widerstandsfähigkeit gerne im Außenbereich verwendet werden.
Holzbockbefall verhindern
Trockenes, gut gelagertes Holz wird nicht befallen. Holzschädlinge benötigen spezielle Bedingungen und meist wird schon bereits befallenes Holz eingebaut.
Der Hausbock (Hylotrupes bajulus) benötigt feuchte Nadelhölzer. Ideale Bedingungen für die Entwicklung seiner Larven findet er ab 30% Holzfeuchte. Bei normaler Raumtemperatur stellt sich im Holz ein Feuchtegehalt von 15% bis maximal 18% ein. Deshalb tritt ein Befall nicht in Wohnräumen auf.
Im Unterschied zum Nagekäfer, der auch „Holzwurm“ genannt wird, sieht man den Befall von außen nicht. Die kleinen Fraßlöcher mit den Holzmehlresten stammen vom Nagekäfer. Diese Art braucht ebenfalls Feuchtigkeit und tritt meist in Holzgegenständen (Möbeln, Bänken, …) auf, die in feuchter Umgebung wie Kellerräumen und unbeheizten Lagern stehen.
Holzschutzmittel nie in Innenräumen verwenden
Manche Inhaltsstoffe in Holzschutzmitteln sind problematisch für den Menschen. Einige stehen im Verdacht Allergien auszulösen und andere können eine potentiell krebserregende Wirkung haben.
Holzschutzmittel, die für den Außenbereich vorgesehen sind, sollten Sie nie im Hausinneren verwenden. Die Rezepturen der Produkte und Grenzwerte der Inhaltsstoffe sind anders als bei Mitteln für den Innenraum.
Greifen Sie zu bewerteten Produkten. Das Österreichische Umweltzeichen und das deutsche Umweltzeichen „Der Blaue Engel“ haben Produkte gelistet.
Bei der Anwendung aufpassen
Sorgen Sie mit der richtigen Arbeitskleidung, Handschuhen und einer Schutzbrille für Ihren persönlichen Schutz, wenn Sie mit Holzschutzmitteln arbeiten. Entsorgen Sie die Reste fachgerecht.
Tragen Sie unbedingt beim Abschleifen von behandeltem und auch unbehandeltem Holz eine Feinstaubmaske, denn der Staub kann krebserregend wirken.
Holzpflege für den Innenraum
Hölzer im Innenraum benötigen keinen chemischen Holzschutz gegen Pilze oder Insekten (Fungizide, Pestizide). Holzböden, Möbel oder Verkleidungen müssen gut zu reinigen sein und benötigen Pflege. Natürliche Öle und Wachse geben keine gesundheitsschädlichen Ausgasungen an die Raumluft ab. Die so behandelten Holzoberflächen fühlen sich warm an und laden sich nicht elektrostatisch auf.
Aktualisiert am 12.09.2023