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Nachhaltige Entwicklungsziele - SDG

SDG 17 – Partnerschaften zur Erreichung der Ziele

Die Globalen Partnerschaften für nachhaltige Entwicklung mit neuem Leben erfüllen ist Inhalt von Ziel 17.

SDG 17
Icon SDG 17 Partnerschaften zur Erreichung der Ziele

Die SDGs legen großen Wert auf Zusammenhalt und gegenseitige Unterstützung. Die Vereinten Nationen haben deshalb das letzte Ziel den Partnerschaften gewidmet und folgende Unterziele in der Agenda 2030 verankert:

  • Einheimische Ressourcen verstärkt mobilisieren
  • Versprochene 0,7 % des Bruttonationaleinkommens von entwickelten Ländern für öffentliche Entwicklungshilfe einhalten
  • Zusätzliche finanzielle Mittel für Entwicklungsländer mobilisieren
  • Entwicklungsländer beim Thema Schulden beratend unterstützen
  • Wissens- und Technologietransfer in Entwicklungsländer verstärken
  • Kapazitätsaufbau in den Entwicklungsländern forcieren
  • Ein universales, regelgestütztes, offenes, nicht diskriminierendes und gerechtes multilaterales Handelssystem fördern
  • Politikkohärenz zugunsten nachhaltiger Entwicklung verbessern
  • Globale Partnerschaft für nachhaltige Entwicklung ausbauen

Der Mensch für sich allein vermag gar wenig und ist ein verlassener Robinson: nur in der Gemeinschaft mit den andern ist und vermag er viel.“ so der deutsche Philosoph Arthur Schopenhauer (1788-1860). Der Dalai Lama (*1935) ist sich ebenfalls sicher: „Mit anderen Menschen zusammen erreichen wir mehr als alleine.“

Entwicklung

Nach einem Maximum an öffentlicher Entwicklungshilfe im Jahr 2016 sanken die Zahlen ab 2017. Im Jahr 2018 waren es 149 Milliarden US Dollar. Danach stiegen sie kontinuierlich um 2022 206 Milliarden US Dollar zu erreichen. Der Anstieg ist vor allem auf  Ausgaben für Flüchtlinge und Hilfe für die Ukraine zurückzuführen. Die bilaterale Entwicklungshilfe an afrikanische Länder verzeichneten im Vergleich zu 2021 einen realen Rückgang von 7,4 Prozent.

Die entwickelten Länder hinken ihrem Ziel 0,7 % des Bruttonationaleinkommens (BNE) für die Entwicklungshilfe zur Verfügung zu stellen, stark hinterher. 2015 wurden nur 0,30 % und 2016 nur 0,32 % davon zur Verfügung gestellt. Dieser Wert fiel erneut auf 0,31 % im Jahr 2017. Im Jahr 2021 erreichte er 0,37 %.

Österreich ist mit einer durchschnittlichen Ausgabe von 0,33 % des BNE für die öffentliche Entwicklungshilfe in den Jahren 2013-2017 nur sehr knapp über dem Durchschnitt. 2016 erreichte Österreich ein Maximum von 0,42 %, da auch Ausgaben für AsylwerberInnen als öffentliche Entwicklungshilfe angerechnet werden dürften. 2017 wurden hingegen nur 0,35 % des BNE für die öffentliche Entwicklungshilfe ausgegeben. Der Wert sank nochmals auf 0,31 % des BNE im Jahr 2021.

Wo stehen wir heute?

Statistik Austria hat im Jahr 2020 zwei Berichte zu den SDGs veröffentlicht, den SDG-Indikatoren-Endbericht im Mai 2020 und das Update 2019 und Covid-19-Ausblick zum SDG-Indikatorenbericht im November 2020. Der aktuelle Bericht bezieht Zahlen bis 2021 mit ein.
Im Wesentlichen zeigt der Bericht 2021 folgendes Bild zur aktuellen Situation hinsichtlich Zielerreichung:  

  • Die offizielle Entwicklungshilfe (in Prozent des Bruttonationaleinkommens) ging in Österreich von 0,32 % (2010) auf 0,31 % (2021) zurück. (EU-27 0,5 %)
  • Die Entwicklungshilfe an die am wenigsten entwickelten Länder reduzierte sich von 0,06 % (2010) auf 0,03 % (2021). 
  • Der Anteil der 16-74-jährigen Personen, die in den letzten drei Monaten das Internet nutzten, lag 2021 bereits bei 92,5 % (2010 waren es 74,2 %).
  • Auch die Anzahl der Breitbandanschlüsse stieg. 
  • Mehrere Ziele, wie jenes zur Verbesserung der globalen makroökonomischen Stabilität, können auf nationaler Ebene als weitgehend umgesetzt angesehen werden. 

Partnerschaften – Ausblick hinsichtlich Covid-19 Auswirkungen 

Entwicklungsländer sind laut Vereinten Nationen aufgrund ausfallender oder verminderter finanzieller Hilfestellungen am stärksten betroffen. Auch ausbleibende oder verringerte Überweisungen von MigrantInnen in ihre Heimatländer spielen eine Rolle – sie könnten bis zu 20 % geringer ausfallen – bedingt durch die Lohn- und Beschäftigungsrückgänge von WanderarbeiterInnen.

Digitale Technologien, wie Internetzugang und Computernutzung, in Haushalten in entwickelten Ländern wurden im Lockdown forciert – die „digital divides“ zu den Entwicklungsländern haben sich dagegen verstärkt. 

In Österreich waren 2020 bereits rund 90 % der Haushalte mit einem Internetzugang ausgestattet. Vor allem Telefonie und Videoanrufe über Internet boomen in Pandemiezeiten.

Wie sich die Ausgaben für Entwicklungshilfe entwickeln werden, kann aktuell nicht abgeschätzt werden, ebenso wenig wie die Rolle Österreichs in der globalen Partnerschaft.

Wir Tun Was

Philipp Schober

Philipp Schober Alter: 29 Jahre Beruf: Raumplaner

Es gibt Probleme, die sich durch lokale oder regionale Maßnahmen von einzelnen Ländern lösen lassen. Es gibt aber auch Probleme, die nicht von einem Land alleine gelöst werden können, sondern zu deren Lösung jedes Land beitragen muss.
Das größte globale Problem dieser Art ist derzeit der Klimawandel. Er findet überall statt, in unterschiedlichem Maße leiden alle darunter und alle tragen dazu bei. Ein Land alleine kann – auch bei noch so ambitionierten Klimaschutzmaßnahmen – nichts dagegen ausrichten und bleibt davon auch nicht verschont. Zur Lösung solcher Probleme braucht es globale Partnerschaften. Die SDGs bieten hier in Ziel Nr. 17 Lösungsansätze, um Probleme dieser Dimension zu meistern.

Auch die Entwicklungszusammenarbeit hat in diesem Zusammenhang auf eine nachhaltige Perspektive zu achten. Ohne diese Zusammenarbeit wird es immer unfaire Verhältnisse und VerliererInnen auf allen Ebenen geben. Die globale Zusammenarbeit auf Augenhöhe zwischen Industrie-, Schwellen- und Entwicklungsländern ist meiner Meinung nach enorm wichtig und verdeutlicht, wie wichtig es ist, global zu denken und lokal zu handeln.

Damit die SDGs nicht nur hohle Phrasen bleiben, bedarf es neben der Anerkennung und dem Beschluss durch die UNO-Mitgliedsstaaten jetzt einer konsequenten Umsetzung. Diese muss durch die Zivilgesellschaft von ihren politischen VertreterInnen, die geeignete Rahmenbedingungen schaffen müssen, eingefordert werden.

Auch ich versuche im persönlichen Lebensumfeld die SDGs vorzuleben. Nur so kann komplexen Zusammenhängen wie z.B. dem Klimawandel gemeinsam entgegengetreten werden. Diese Partnerschaften, die eine positive und nachhaltige Entwicklung zum Ziel haben, stärken gleichzeitig den gesellschaftlichen Zusammenhalt und können ein „gutes Leben“ für alle Menschen ermöglichen.

Was kann ICH tun?

Aber was kann ICH persönlich nun zum SDG „Partnerschaften zur Erreichung der Ziele“ beitragen?

Kleine Maßnahmen – große Wirkung!

  • Sich in zivilgesellschaftlichen Organisationen engagieren und damit die Macht der
  • Zivilgesellschaft bei der Zielerreichung stärken.
  • Sich in Nichtregierungsorganisationen (NGOs) engagieren und damit die Entwicklungsarbeit dieser unterstützen.
  • Als ausgebildete Fachkraft in einem Entwicklungsland arbeiten und damit aktiv zum Wissens- und Technologietransfer beitragen.
  •  …

Die SDGs (Sustainable Development Goals) wurden 2015 von den Vereinten Nationen (193 Mitgliedsstaaten) in der „Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung“ als Fortführung der MDGs (Millennium Development Goals) beschlossen. Die 17 Ziele sollen zu einer nachhaltigen Entwicklung unserer Welt beitragen.

Aktualisiert am 29.09.2023