Zum Inhalt Zum Hauptmenü

Tiere im Garten

Wespen sind nützliche Schädlingsbekämpfer

Wespen ernähren sich von Nektar, Pollen und jagen auch Insekten. Das macht sie zu nützlichen Helfern gegen Schädlinge im Garten.

Wepennest in einer Hecke
Frei hängende Wespennester gehören Wespenarten, die uns nicht lästig werden.

In Mitteleuropa kommen elf Arten vor, die in „Echte Wespen“ und „Faltenwespen“ eingeteilt werden. Zur Wespenfamilie gehören auch die Hornissen. Sie sind die größte heimische Wespenart und stehen unter Naturschutz. Alle Wespen fressen Nektar, Pflanzensäfte sowie Pollen und jagen auch Insekten. Die Larven werden hauptsächlich mit erbeuteten Insekten gefüttert.

Wespen als effiziente Schädlingsbekämpfer und Bestäuber

Ein Volk der Gemeinen Wespe fängt im Laufe eines Tages bis zu 5000 Fliegen oder andere Insekten, um sie entweder selber zu verspeisen oder ihre Larven im Nest damit zu füttern. Bei einem kleinen Hornissenvolk werden an einem Tag etwa ein halbes Kilo Insekten an die Nachkommen verfüttert. Zum „Nahrungserwerb“ an unseren Gartentischen finden sich nur zwei Arten (Gemeine Wespe und Deutsche Wespe) ein.

Nicht zu unterschätzen ist die Bestäubungstätigkeit der Wespen oder die Tatsache, dass sie selbst Nahrung für andere Tiere – etwa Vögel – sind. Der schlechte Ruf der Wespe beruht auf ihrer Fähigkeit, sich mit ihrem Stachel zu verteidigen.

Freihängende, sichtbare Wespennester nicht entfernen

Deutsche und Gemeine Wespe bauen ihre Nester gerne an abgedunkelten Orten wie verlassenen Mäuselöchern („Erdwespen“), entlegenen Winkeln am Dachboden, Rollladenkästen usw.

Frei hängende Nester in Sträuchern, auf Dachböden oder in Gartenhütten gehören ungefährlichen Arten und werden durch Unwissenheit völlig unnötig vernichtet.

Als Faustregel gilt: kugelige, sichtbare und frei hängende Wespennester stammen von friedlichen Wespenarten. Nester in Erdhöhlen oder in Hohlräumen gehören zumeist potentiell lästigen Arten. Hier kann eine Entfernung in gewissen Fällen ratsam sein.
Wespen suchen in der Regel ihre Nahrung nicht in unmittelbarer Umgebung ihres Nestes. Wenn sie also willkürlich ein Nest zerstören, können sie trotzdem von den gleichen Wespen wie vorher belästigt werden.

Arbeitsreiches Wespenleben

Eine Wespenarbeiterin übernimmt in ihrem kurzen, nur vier Wochen langen Leben verschiedene Aufgaben im Stock. Die ersten Tage nach dem Schlupf bleiben die Tiere im Stock und putzen die Waben. Danach sind sie für die Erweiterung des Nestraums zuständig und bauen an Waben und Hülle. Anschließend werden sie zur Fütterung der Larven eingeteilt und beseitigen Abfall aus dem Nest.

Erst dann fliegen sie aus, um Futter und Baumaterial zu sammeln. An heißen Tagen kühlen sie das Nest mit dem Zufächeln von Luft und dem Besprengen mit Wasser. Die letzten Tage im Wespenleben verbringen sie mit der Bewachung des Eingangs und der Verteidigung des Nestes.

Wespennester sind einjährig

Im Herbst sterben die Insekten und die Königin kehrt im nächsten Jahr nicht in das gleiche Nest zurück. Wespen- und Hornissennester sind aus Papiermasse gebaut und zersetzen sich bei Feuchtigkeit und wechselnden Temperaturen. Je nach Wespenart geht ab September (bei Hornissen sogar schon früher) die Volksstärke schnell zurück.

Bei den ersten Nachtfrösten ist die Wespensaison zu Ende. In den Wintermonaten lohnt es sich vorbeugende Maßnahmen gegen eine Wiederbesiedlung im nächsten Jahr zu treffen.

Vorsicht in der Nähe eines Wespennestes

Wespen verteidigen ihre Brut gegen Angreifer. Manipulationen am Nest sowie das Verstellen der Hauptflugrichtung und Erschütterungen sollten daher vermieden werden. Sich einem Hornissen- bzw. Wespennest auf geringe Distanz anzunähern ist ebenso gefährlich wie bei einem Bienenstock. Die Stiche von Wespen und Hornissen sind nicht gefährlicher als von Bienen. Allergiker sollten jedoch aufpassen und vorbereitet sein.

Dass sieben Stiche einer Hornisse ein Pferd töten können, ist längst widerlegt. Bienenstiche sind heftiger, da die Biene nach dem Stich stirbt. Ihr Stachel bleibt in der Wunde zurück und das Gift wird entweder von der Biene im Sterben selbst oder beim Versuch das Tier abzuschütteln oder den Stachel herauszuziehen in die Wunde gepumpt. Wespen haushalten mit ihrem Giftvorrat, da sie ihn zur Selbstverteidigung oder Jagd benötigen. Sie injizieren selten größere Giftmengen.

Ein Bienengift-Allergiker ist nicht unbedingt auch gegen Wespengift allergisch und umgekehrt. Um herauszufinden, welches Insekt eine allergische Reaktion auslöst sind Tests beim Arzt notwendig. Allergiker sollten immer die Notfallapotheke bei sich haben.

Links:

wir-leben-nachhaltig.at: Juckreiz nach Stichen mildern

wir-leben-nachhaltig.at: Insektenschutz im Freien

Aktualisiert am 07.06.2024