Beitrag von unserer Bloggerin Silvia Osterkorn-Lederer
Es wird alles nur geklaut …
… also es ist so, dass ich ein bisschen Obst und Gemüse in meinem Garten angebaut habe und ich feststellen muss, dass ich wenig Nutzen davon habe … Warum? Weil eben „alles geklaut“ wird!
In den frühen 90igern gab es ein Lied von den Prinzen „Alles nur geklaut“ … ich kann mich an ein paar Textzeilen erinnern, weil ich den Song damals recht lustig fand. Und jetzt sollte ich wohl erklären, warum ich überhaupt darauf komme … also es ist so, dass ich ein bisschen Obst und Gemüse in meinem Garten angebaut habe und ich feststellen muss, dass ich wenig Nutzen davon habe … Warum? Weil eben „alles geklaut“ wird…
Weichseln
Wenn ich auf meiner Terrasse sitze, bekomme ich regelrecht Schimpfen von „unserem“ Amselpärchen, da es der Meinung ist, ich sitze im Weg und wäre dann wohl dem kleinen Weichselbäumchen zu nahe … und das gehört ja schließlich ihnen … sie kommen gefühlt im 3-Minuten-Rhythmus angeflogen, klauen sich eine Weichsel und machen sich wieder auf den Weg zum Nest … ich denke der Nachwuchs, der sich lautstark bemerkbar macht, während Mama und Papa mit überzeugendem Selbstvertrauen „meine“ Weichseln ernten, muss einen ziemlichen „Weichselbauch“ haben … ich hoff sie bekommen kein Bauchweh … aber naja, der Baum ist klein und definitiv bald abgeerntet – ich bin ja sozial und teile gerne – ganz im Gegensatz zu den Amseln.
Paradeiser
Als nächstes fällt mein Blick auf meine Paradeiserpflanzen – die ich aufgrund der Erfahrungen der vergangenen Jahre, wo sie mir der Fuchs regelmäßig ausgegraben hat, heuer so hoch ich konnte aufgestellt habe … ich dachte mir „sicher ist sicher“ … tja, falsch gedacht – zwar sind die Pflanzen alle in ihren Töpfen und nicht ausgegraben, doch geerntet haben bisher nur Frederik, eine kleine Maus – die ich mehrmals bei den abendlichen „Diebeszügen“ beobachtet hab, die Schnecken und seit Kurzem beobachte ich auch des Öfteren ein Eichhörnchen dabei, dass es an meinen Paradeisern nagt …. Also auch bei der Paradeiserernte hatte ich bislang heuer wenig Erfolg ….
Tja, mein Wachhund, der ja meist mit mir auf der Terrasse ist, scheint mittlerweile auch so gar nicht mehr ernstgenommen zu werden von den vielen tierischen Nachbarn – Manja hört mit ihren 14,5 Jahren nämlich nicht mehr so gut und schläft recht tief … und das haben Eichhörnchen und Maus mittlerweile auch gecheckt … die spazieren in aller Ruhe hinter dem Hund vorbei …. zwar schnellen Schrittes, aber nicht wirklich gestresst …
Erdbeeren
Meine Erdbeeren – es sind ehrlich gesagt nicht sehr viele – gehören ebenfalls den Vogerln und unserem Igel … und Haselnüsse habe ich auch schon länger nicht mehr erwischt, da sind die Krähen fast so fix wie das Eichhörnchen … ich befürchte das mit dem Selbstversorger krieg ich wohl nicht so schnell hin.
Als ich all das letztens Freunden, die am Land leben, erzählt hab, haben die richtig losgelacht – sie haben mittlerweile täglich einen Rehbock mitten im Gemüsebeet stehen, der sich in einer Seelenruhe über die Leckereien hermacht … und auch die Feldhasen sind da nicht zimperlich …. Und der Siebenschläfer, der sich gleich mal häuslich eingerichtet hatte, hat sich in der Speisekammer bedient … da schien ihm wohl das Ernten weniger anstrengend … sie erzählten mir, dass sie kurz mit dem Gedanken gespielt haben einen Zaun zu machen … sich dann aber jetzt lieber doch das tierische Spektakel einfach in Ruhe ansehen und beobachten … auch sie haben beschlossen mit dem „Ernteausfall“ klarzukommen …
Tja, ich find die lieben Tierchen sind ja sehr schlau, dass sie sich die Futterbeschaffung so einfach wie möglich machen – das versteht man glaub ich unter Kulturfolger … aber die ein oder andere Tomate oder Weichsel hätte ich dann schon auch gerne mal gehabt … auf der anderen Seite schau ich ihnen ja auch sooooo wahnsinnig gerne zu … und ich mag es ja, dass die Nachbarschaft so gut funktioniert!
