Beitrag von unserer Bloggerin Petra Nemec
Nachgefragt bei der „Unkrautvernichterei“
Unkraut ist für den Kompost viel zu schade. Daraus ist die Idee entstanden, Produkte mit Unkräutern zu entwickeln. So entstand die Unkrautvernichterei!
„Unkrautvernichterei … denn man kann es auch aufessen!“
Heide Tiefenbrunner ist Kräuterpädagogin, Meisterkräutertherapeutin und Krankenschwester. 2013 hat sie die „Unkrautvernichterei…denn man kann es auch aufessen!“ gegründet. Seit November 2020 gibt es den UNKRAUT LADEN in Saubersdorf.
Gemeinsam mit Ihrem Mann Harry Tiefenbrunner und Ihrer Tochter Juliana Mayerhofer, die beide sowohl beim Ernten, Etikettieren als auch beim Verkauf auf Märkten mithelfen, werden in liebevoller Handarbeit kulinarische Spezialitäten mit Kräutern produziert und zusammen mit regionalen Produkten zum Verkauf angeboten.
Das Sortiment an kulinarischen Spezialitäten im Shop wächst und die Produkte können seit letztem Jahr auch online bestellt werden.
Wir haben bei Heide Tiefenbrunner nachgefragt:
Was war Ihre Motivation zur Gründung der Unkrautvernichterei bzw. wie ist die Idee entstanden?
Unser voller Komposthaufen hat zwar wunderbar geduftet, dennoch fanden wir es schade all die guten Kräuter zu kompostieren.
Vielleicht gab es auch Stolpersteine bei der Realisierung Ihres Vorhabens. Welche waren das und wie haben Sie diese erfolgreich aus dem Weg geräumt?
Es hat einige Zeit gedauert, bis ich meinen Mann Harry mit an Bord hatte. Inzwischen ist er meine große Stütze und hat eine Liebe zur Blütenernte entwickelt.
Die Unkrautvernichterei ist ein kleiner Nebenerwerbsbetrieb mit Direktvermarktung aus der Region Schneebergland. Welche Produktionsschritte sind notwendig, bis Sie ein Produkt verkaufen können und wo ernten Sie die Unkräuter?
Der Großteil der Kräuter kommt aus unserem Garten. Einige kommen aus unserem Föhrenwald. Die Tannennadeln aus Ramplach bei Neunkirchen. Am aufwendigsten ist das Ernten und Trocknen. Wir ernten händisch und trocknen ohne Strom. Das Mischen der Rezepturen geht dann recht zügig.
Welche Produkte kann man im Unkraut Laden finden und woher stammen diese bzw. wer sind die ProduzentInnen? Gibt es auch ein Bio-Sortiment?
Die ProduzentInnen im Unkraut Laden sind alles langjährige Freunde von mir.
Viele sind ein Qualitätsbetrieb der Region Schneebergland. Für ein Bio-Label konnte ich mich bis jetzt nicht entscheiden. Kommen Sie vorbei und schauen sie wie wir arbeiten! Da bekommen Sie einen besseren Eindruck als mit jedem Bio-Label.
Sie verwenden für Ihre Produkte das Schneebergland-Siegel. Warum ist Ihnen das wichtig?
Ich lebe dort seit vielen Jahren und bin stolz auf unsere Region. Die Nähe zu Schneeberg und Steinfeld hat auch eine spezielle klimatische Note: es ist sehr trocken bei uns. Das gibt den Kräutern eine extra Portion Duft!
Welche Vision bzw. Ziele haben Sie für Ihr Unternehmen in den nächsten 5 Jahren?
Ich möchte noch einige spezielle Teemischungen produzieren (dafür sammle ich schon fleißig!) und ich werde mich um meine Nachfolge kümmern.
Kurz nachgefragt:
Welches Unkraut mögen Sie besonders gerne? Beifuß, Artemisia vulgaris
In Ihrem Kühlschrank befindet sich immer? Topfen
Ihr Berufswunsch als Kind war? Architektin
Welche Telefonnummer in Ihrem Verzeichnis ist die wichtigste? Von einem sehr guten Freund
Wenn es die Zeit zulässt – was ist Ihre liebste Freizeitbeschäftigung? Im Lavendelbeet liegen, malen
3 Dinge, die Sie in Ihrem Leben noch unbedingt tun möchten? Mit dem Rad nach Sizilien
Ihr liebstes Fach in der Schule? Biologie