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Wegen Haut & Haar: Naturkosmetik selber machen

Beitrag von unserer Bloggerin Sabine Schellander

Wie in meinem letzten Beitrag versprochen und angekündigt, hab ich mich dem Selbstversuch hingegeben und Kosmetik selber zu Hause gemacht.

Aufgeschnittene Zitronen und Creme in einem Schraubglas
Naturkosmetik selber machen

Wie in meinem letzten Beitrag versprochen und angekündigt, hab ich mich dem Selbstversuch hingegeben und Kosmetik selber zu Hause gemacht. Mit Selbermachen mein ich ausnahmsweise mal ein wenig mehr, als ein paar Löffeln Bio-Öl und ein paar Tropfen ätherisches Öl ins Badwasser zu gießen. Nein, dieses Mal hab ich mich wirklich in die Küche gestellt und „gebastelt“. Gut, zugegebener Maßen, es hat jetzt nicht Tage gedauert, aber ein bisschen mehr Aufwand, als mal schnell eine Creme kaufen, war es dann schon. Und ganz sicher, ob das, was für Menschen, wie mich ist, bin ich mir noch nicht. So Menschen, die prinzipiell zu wenig Zeit haben, sich auch zu wenig Zeit nehmen und dann noch dazu tendieren, Rezepte nur halb zu lesen und gleich loszustürmen und die Zutaten zu kaufen.

Warum?

Ganz einfach aus folgenden Gründen:

Zuerst mal Danke an Elisabeth, die mir auf meinen letzten Eintrag hin Rezepte geschickt hat. Ich hab mir diese angeschaut und beschlossen: „Die klingen gut, die probiere ich aus“. Gesagt getan. Ich hab mir die Rezepte ausgedruckt, ganz in meiner Art „quergelesen“ und bin noch am selben Nachmittag in den Bioladen meines Vertrauens gestürmt und hab eingekauft. Und das gar nicht mal so billig. „Na wenn schon denn schon“ hab ich mir gedacht, für mich, meinen Körper und meine Nase nur das Beste. Da kann die Miniportion Jasmin-Öl ruhig einiges kosten. Bienenwachs konnte ich leider keines finden, die Beraterin meines Vertrauens meinte aber: „Das funktioniert sicher auch mit Shea-Butter“ und ich als gutgläubiger Mensch, der ständig im Zeitdruck ist, fand die Idee super und hab diese gleich mitgenommen.

Zu Hause angekommen, hab ich mich sofort ans Werk gemacht, losgelegt und muss zugeben, es hat sogar richtig Spaß gemacht. Im Grunde war es richtig gut, ich bin nur an ein paar Details gescheitert, die nichts mit den Rezepten oder dem Thema Naturkosmetik zu tun hatten, sondern mehr mit mir und meiner Ungeduld und mangelnden Vorbereitung. So bin ich zum Beispiel nach der Zubereitung des Deos drauf gekommen, dass ich keine geeignete Zerstäuberflasche habe. In Ermangelung dieser und aus Angst, mein Selbstversuch, sei hier zu Ende, hab ich eine alte Salatöl-Zerstäuberflasche meiner Mutter aus den Tiefen der Küche geborgen und das Deo darin abgefüllt. Zwar hab ich besagte Flasche zwei, drei Mal ausgespült, hab aber definitiv den Eigengeruch von jahrelang abgestandenem Öl unterschätzt, der es tatsächlich geschafft hat, das gute Zitronenaroma des Deos zu zerstören. Dies hab ich aber erst in der Früh festgestellt, als ich höchst motiviert das Deo aufgetragen hab, mit dem Ergebnis ein wenig wie eine abgestandene Ölkonserve zu riechen. Schade auch, dabei hat das Deo so schön ausgesehen und gerochen, also zumindest VOR der Katastrophe mit dem Salatöl-Zerstäuberding.

Beim Lippenbalsam ging es mir leider irgendwie ähnlich. Das mit der Shea-Butter hat glaub ich nur bedingt als Ersatz für das Bienenwachs funktioniert und das mit dem Herrichten des Behältnis VOR dem Zubereiten, hatte ich auch hier irgendwie vergessen. In diesem Sinne durchsuchte ich leicht panisch zum zweiten Mal meine Küche nach einem passenden Glas, welches nicht nur größentechnisch passte, sondern auch noch optisch etwas hergab. Nach kurzer Suche wurde ich fündig, konnte den Balsam abfüllen und zum Aushärten in den Kühlschrank stellen.

Ich finde er ist auch ganz gut geworden, nur nicht ganz so, wie ich mir das vorgestellt habe. Ich vermute, das liegt daran, dass ich mich nicht an das Ursprungsrezept gehalten habe, sondern mehr „Freestyle“ unterwegs war. Das erkennt man auch optisch, denn der Lippenbalsam besteht aus zwei unterschiedlichen Fraktionen, die sich definitiv nicht verstehen und sich trotz kräftigen Erhitzens und Verrührens doch schlussendlich wieder beim Aushärten im Glas getrennt haben.

Zum Schluss bin ich dann auch noch draufgekommen, dass im Rezept steht, es geht auch mit einem Bio-Sonnenblumenöl oder Ähnlichem, ich hätte mir also auch das teure XY Öl aus dem Reformladen sparen können, hätte ich das Rezept GANZ gelesen.

So viel zu meinen ersten Erfolgen und Erfahrungen mit dem Selbermachen von Kosmetik. Grundsätzlich kann ich festhalten:

Es macht Spaß. Es macht Spaß, die Zutaten zu kaufen. Es macht Spaß, etwas zu fabrizieren und in nette Gefäße einzufüllen. Es macht Spaß, es dann auszuprobieren und ich bin sogar am Tag nach dem Salatöl-Deo Desaster in die Apotheke gerannt und hab mir einen neue hübsche Zerstäuberflasche gekauft, nur leider zu spät, der Geruch von altem Salatöl war nicht mehr wegzubringen.

Aus diesem Grund meine Tipps:

  1. Lest die Rezepte in Ruhe und vor allem ganz.
  2. Richtet Euch alle Sachen her bevor ihr beginnt und damit meine ich auch wirklich alle.
  3. Haltet Euch an die Rezepte.
  4. Nehmt Euch Zeit und macht es nicht in einem kurzen Zeitfenster zwischen Arbeit und Kinderbetreuung und
  5. wenn ihr so chaotisch, zerstreut und ungeduldig seid, wie ich, dann plant vielleicht ein, zwei, drei Versuche pro Produkt ein, aber ansonsten
  6. legt los und probiert es. Lustig ist es alle Mal.