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Jetzt anmeldenAltbewährte Hausmittel beim Putzen
Putzen mit Hausmitteln wie Backpulver, Natron, Soda und Essig funktioniert und das ganz ohne teure Chemie. Warum das so ist und einige Tipps für den Hausputz kurz zusammengefasst.
Umweltfreundlich Reinigen ist vielen Menschen ein Anliegen. Mittlerweile gibt es in Supermärkten und Drogerieketten eine große Auswahl an Produkten mit Umweltzeichen. Das erleichtert den Einkauf. Gleichzeitig ist Selbermachen im Trend und viele Hausmittel und Rezepte werden wiederentdeckt.
Schon unsere Großeltern wussten um die Reinigungswirkung von Produkten, die wir im Haushalt verwenden. Essig(säure) löst Kalkränder und Soda (basisch) löst Eiweiß und Fettschmutz am Herd oder an der Kleidung. Backpulver macht nicht nur den Kuchen flaumig sondern bleichten auch verschmutze Fliesenfugen. Schmierseife oder Natron ersetzen den chemischen Backofenreiniger und Gallseife hilft bei der Fleckenbehandlung.
Backpulver, Natron und Essig zum Putzen
Werden Natron und Säure miteinander gemischt kommt es zu einer chemischen Reaktion. Es schäumt da Kohlendioxid (CO2) entsteht. Das funktioniert auch mit Backpulver, das zu einem Teil aus Natron (Natriumhydrogencarbonat) zum anderen Teil aus Säure (meist Weinsteinsäure) und einem Trennmittel (Maisstärke) besteht.
Werden beide Stoffe gemischt, kommt es zu einer chemischen Reaktion. Das entstehende gasförmige Kohlendioxid wirbelt die Schmutzpartikel durcheinander. Die Säure des Essigs vermindert den pH-Wert, das löst Verkalkungen. Natron ist basisch, neutralisiert Gerüche und bleicht. Es löst auch Seifenreste und Fettverschmutzungen.
Bei verschmutzten Fliesenfugen rühren Sie aus Backpulver und Essig einen dickflüssigen Brei und tragen Sie ihn auf (nicht bei Silikonfugen verwenden), nach kurzer Einwirkzeit mit einem feuchten Tuch wegwischen. Die Kombination dieser beiden Stoffe hilft auch bei verstopften und verschmutzten Abflüssen. Einfach aufstreuen, mit Essig aufgießen, kurz einwirken lassen und mit Tuch oder einer alten Zahnbürste entfernen. Gegebenenfalls wiederholen. Eingebranntes am Ceranfeld, in einer Pfanne oder auch im Backrohr können Sie damit auch entfernen.
Unterschied Backpulver – Natron
Natron (Natriumhydrogencarbonat) wird im englischsprachigen Raum auch als Baking Soda bezeichnet. Das entspricht aber nicht unserem Backpulver (engl. Baking Powder). Backpulver enthält Natron und dazu noch eine Säure (meist Weinsteinsäure) und als Trennmittel Maismehl. Backpulver reagiert in Verbindung mit Wasser und Wärme sofort. Natron benötigt als Backzutat noch eine „saure“ Zutat wie z.B. Joghurt, Milch oder Zitronensäure.
Soda zum Putzen verwenden
Die chemische Bezeichnung ist Natriumcarbonat. Es wird umgangssprachlich auch als Waschsoda bezeichnet. Verwechseln Sie es nicht mit Natron (Natriumhydrogencarbonat). Soda ist stark alkalisch und löst sehr gut Fettverschmutzung und Eiweiß. Es wird auch bei selbst gemachten Waschmitteln eingesetzt.
Achtung: nicht alle Oberflächen und Stoffe vertragen Soda. Aluminium, Linoleum und lackierte Oberflächen nicht mit Soda behandeln. Marmor und Granit können nachdunkeln. Auch tierische Fasern wie Seide und Wolle vertragen kein Soda.
Verwenden Sie stets Handschuhe um Ihre Haut zu schützen.
Essig und seine Reinigungswirkung
Die Säure wirkt gut gegen Kalk. Kalkhaltige Natursteine sind allerdings empfindlich gegen Säure. Hier keinen Essig verwenden. Auch manche Armaturen vertragen Essig nicht. In diesen Fällen bietet sich aufgelöste Zitronensäure zum Entfernen der Kalkflecken an. Sehr gerne wird der Essig auch zum Entkalken von Waschmaschinen genommen. Dies ist jedoch nicht empfehlenswert, da die Gummidichtungen durch regelmäßigen Gebrauch von Essig spröde werden. Hier ist Zitronensäure ebenfalls die bessere Wahl. Auch als Weichspüler-Ersatz eignet er sich nur bedingt. Essig frischt die Farben auf und entfernt allfällige Reste von Waschmittel, macht aber die Wäsche nicht weicher.
Achtung Essigessenz: In vielen Rezepten ist von Essigessenz die Rede. Dabei handelt es sich um hochkonzentrierte Essigsäure. Vorsicht bei der Verwendung, es besteht Verätzungsgefahr!
Schmierseife nicht überall zum Putzen geeignet
Auf Basis pflanzlicher Tenside hergestellt hilft sie bei fettigen Verschmutzungen und ist auch gut biologisch abbaubar. Allerdings ist Schmierseife alkalisch und beim Anrühren mit Wasser können Sie eine starke Lauge herstellen, die Verätzungsgefahr birgt. Verwenden Sie unbedingt Handschuhe und achten Sie auch auf die Augen.
In Gegenden mit hartem Wasser ist der Einsatz nicht zielführend, da durch den Kalk im Wasser ein Grauschleier entsteht. Das Reinigungsergebnis ist dann nicht zufriedenstellend.
Wirkung und Nebenwirkung beachten
Beachten Sie, dass auch bei Hausmitteln chemische Reaktionen ablaufen. Die natürlichen Mittel sind zwar umweltfreundlich, können als Säure oder Alkalie aber trotzdem Ihre Gesundheit gefährden und empfindliche Oberflächen oder Fasern beschädigen. Verwenden Sie stets Handschuhe, atmen Sie die Dämpfe nicht ein und bewahren Sie die Produkte außer Reichweite von Kindern auf.
Aktualisiert am 06.06.2024