Aufgemöbelt!
Alte Büromöbel können bei Umbauten oft gut angepasst werden. Auch in unserem eigenen Büro wurde einiges "Aufgemöbelt". Das schont Ressourcen und hält sie länger im Kreislauf.
Wir leben in einer Wegwerfgesellschaft und sind es gewöhnt Gegenstände und Produkte, die uns nicht mehr gefallen, einfach wegzugeben oder auszutauschen. Dabei sind diese Dinge häufig gar nicht kaputt, sondern könnten – teilweise noch lange – gut weitergenutzt werden. In manchen Fällen braucht es vielleicht einige Anpassungen, bevor sie weiterverwendet werden können. Reparaturen oder neue Verwendungsmöglichkeiten sorgen dafür, dass die Dinge nicht auf dem Müll landen müssen. Sie bekommen eine zweite Chance – ein zweites Leben. Egal, ob eine Kaffeetasse oder ein Schreibtisch – mit etwas Geschick und Kreativität können sie „weiterleben“.
Mit gutem Beispiel voran
Auch bei uns wird Gebrauchtem frisches Leben eingehaucht: Denn in unserer Regionalstelle Zwettl wird umgebaut und renoviert. Damit unsere vorhandenen Büromöbel wieder in neuem Glanz erstrahlen, haben wir uns Hilfe von einem kompetenten sozioökonomischen Betrieb geholt! Unser wir-leben-nachhaltig Netzwerkpartner EIBETEX sorgt dafür, dass unsere „alten Büromöbel“ auch im renovierten Büro ihren Platz finden. Sie werden aufgemöbelt und an die neugestalteten Räumlichkeiten angepasst. Gut zu wissen, dass es regionale Partner gibt, die man bei Projekten wie diesen an Bord holen kann.
Schon beim Einkauf weiterdenken
Nicht nur wir als öffentliches Büro richten unsere Räumlichkeiten ein und müssen Änderungen und Anpassungen mitbedenken. Veränderungen der Wohnsituation betreffen jeden Haushalt.
Ein gutes Beispiel dazu ist das Kinderzimmer. Stellt sich Nachwuchs ein, wird das Zimmer für das Baby bzw. Kleinkind eingerichtet. Schon bei dieser Gelegenheit können/ sollten wir mitbedenken, wie sich die Bedürfnisse des Nachwuchses im Laufe der Zeit verändern und welche Anpassungen in Zukunft nötig sein werden. Genau das steckt hinter dem Begriff des „kreislauffähigen Einkaufs“
Überlegen wir also auch bei unserer Einrichtung künftige Anpassungen gleich mit. Das bedeutet schon beim Möbelkauf nachfragen, ob Reparaturen möglich oder Teile zu tauschen bzw. anzupassen sind.
Nachhaltigkeit ist mehr als Umwelt- und Klimaschutz
Sie beruht auf drei Säulen: ökologisch, ökonomisch, aber vor allem umfasst sie auch sozialeKomponenten. Hier ergibt sich eine perfekte Ergänzung zu sozioökonomischen Betrieben. Deren Ziel ist es, Menschen durch Beschäftigung und Unterstützung wieder für den Arbeitsmarkt stark zu machen.
So wie unser Netzwerkpartner Eibetex. Gegründet bereits 1990 als gemeinnütziger Verein zur Verbesserung der sozialen und wirtschaftlichen Situation erwerbsloser Personen aus den Bezirken Waidhofen/Thaya und Zwettl bieten sie Second Hand Shop, Upcycling Werkstatt, Bügelservice, Textile Änderungen und Neuanfertigungen, individuelle Holzanfertigungen, Grünraumpflege, Räumungen und Übersiedelungen sowie Instandhaltungsarbeiten an. Dazu kommt eine dreijährige Lehrausbildung für angehende Tischlergesellen und seit 2018 werden auch Lehrlinge im Einzelhandel ausgebildet.
Ressourcen schonen, das Gebot der Stunde
Der Abbau und die Verarbeitung von Rohstoffen sind für 50 Prozent der Klima-Emissionen und 90 Prozent des Biodiversitätsverlustes und der Wasserknappheit verantwortlich. Es kommt beim Rohstoffabbau auch immer noch und immer wieder zu Menschenrechtsverletzungen. Österreich liegt beim Ressourcenverbrauch im europäischen Spitzenfeld mit 19 Tonnen pro Kopf und Jahr (Quelle: BMK, Bericht „Ressourcennutzung in Österreich“ 2020).
Eines ist klar: jedes Produkt hat Auswirkungen auf die Umwelt, bei der Rohstoffgewinnung, bei der Herstellung, bei der Nutzung und auch bei der Entsorgung. Das heißt je weniger Produkte wir neu kaufen, desto besser für die Umwelt. Reparieren und Anpassen helfen Rohstoffe zu schonen und Müllberge zu vermeiden.
Aktualisiert am 08.07.2024