Autositze für Kinder
Laut Gesetz benötigen Kinder bis 14 Jahre und kleiner als 1,50 Meter in Österreich ein Rückhaltesystem, das auf das Gewicht und die Größe des Kindes angepasst ist.
Laut Gesetz benötigen Kinder bis 14 Jahre und kleiner als 1,50 Meter in Österreich ein Rückhaltesystem, das auf das Gewicht und die Größe des Kindes angepasst ist. Ist Ihr Kind jünger als 14 Jahre, aber größer als 1,50 Meter ist die Benutzung eines normalen Sicherheitsgurtes zulässig. Achten Sie bei gebrauchten Kindersitzen darauf, dass diese die Kindersitzprüfnorm ECE 44 (mindestens in der Version 03 ECE 44/03) noch erfüllen.
Richtige Normgruppe für Kindersitze wählen
Ein Kind braucht, bis es die Körpergröße von 1,50 Metern erreicht hat, drei verschiedene Kindersitze. Diese sind in ECE-Normgruppen 0+, 1 (I) und 2/3 (II/III) unterteilt.
Schalensitze der Normgruppe 0+
Dabei handelt es sich um Babyschalen, die ab der Geburt bis max. 13 kg Körpergewicht verwendet werden dürfen, d.h. etwa bis zu einem Alter von 15 Monaten. Die Schalensitze der Gruppe 0+ sind die sichersten Sitze und sollten deshalb so lange wie möglich verwendet werden. Sie werden immer gegen die Fahrtrichtung montiert.
Achten Sie darauf, dass rückwärts gerichtete Kindersitze (Reboardsitze) nicht auf dem Beifahrersitz verwendet werden, wenn der Front-Airbag nicht ausschaltbar ist! Beachten Sie das beim Montieren des Sitzes im Auto.
Kindersitze der Normgruppe 1
Die Gruppe 1 (I) ist für Kleinkinder von 9 bis 18 kg bzw. etwa 1 bis 4 Jahren bestimmt. Wenn Ihr Kind längere Zeit aus eigener Kraft sitzen kann, können Sie im Auto zu einem Sitz der Gruppe 1/I wechseln. Dieser hat seitliche Abstützungen. Es gibt Modelle mit der Möglichkeit zum Verstellen des Neigungswinkels zur Anpassung an Schlafpositionen.
In der Normgruppe 1 gibt es vier verschiedene Sicherungsarten: vorwärts oder rückwärts gerichtetes Hosenträgersystem, Fangkörpersystem oder Dreipunktegurt-System. Vor dem Kauf sollten Sie Ihr Kind unbedingt probesitzen lassen.
Kindersitze der Normgruppe 2/3
Die Gruppe 2/3 (II/III) sind Sitzerhöhungen, meistens mit integriertem Kopfschutz, die für das Gewicht von 15 bis 36 Kilogramm ausgelegt sind. Frühestens ab 3 ½ Jahren und bis zu einer Körpergröße von 1,50 Meter ist die Verwendung Vorschrift.
Die Sitzkissen sind am besten mit Rückenlehne und Kopfschutz ausgerüstet. Hochwertige Systeme haben ein spezielles System zur Gurtführung des Beckengurtes, welches Gurt-Verletzungen im Bauchbereich bei Unfällen vermeidet. Eine Rückenlehne ersetzt die Fahrzeugkopfstütze und optimiert die Gurtführung im Schulterbereich. Außerdem verhindert die Rückenlehne das Absenken des Oberkörpers beim Schlafen. Da Ihr Kind etwa 8-10 Jahre in einem Sitz der Normgruppe 3 sitzen wird, achten Sie beim Kauf besonders auf eine hochwertige Ausführung und technische Sicherheitsaspekte.
Im Handel werden auch Kombinationssitze angeboten, die gruppenübergreifend sind. Informieren Sie sich unbedingt vor dem Kauf über die angebotenen Modelle. Bei der Anschaffung von Kombisitzen sollten Sie auf eine robuste Ausführung achten, da durch den längeren Gebrauch auch mit einer stärkeren Abnützung des Bezuges zu rechnen ist.
Ab 1,50 Meter Größe dürfen Kinder Erwachsenengurte verwenden.
Beim Kindersitzkauf nach Sicherheitstests fragen
Die im Handel erhältlichen Modelle entsprechen zwar alle den gesetzlichen Bestimmungen, aber es gibt doch Unterschiede bei zusätzlichen technischen Maßnahmen, die die Sicherheit erhöhen können. Wichtig ist dabei die richtige und sorgfältige Montage eines Kindersitzes im Auto. Dabei ist der sicherste Platz für Kinder auf der Rückbank und nicht am Beifahrersitz.
Infomieren Sie sich vor dem Kauf über Sicherheitstests bzw. Bewertungen und lassen Sie sich im Fachhandel über die Vorteile verschiedener Modelle beraten.
Auf einfache Bedienung und Montage achten
Gerade wenn Sie den Kindersitz öfters aus dem Auto entfernen wollen, ist es wichtig auf Gewicht und Montage zu achten. Die häufigsten Fehler mit hohen Sicherheitsrisiken entstehen durch Fehlbedienungen. Eine Lösung bietet die Steckverbindung ISOFIX. Sie ist genormt und sorgt für die einfache und sichere Montage des Kindersitzes im Auto. Ein Fahrzeuggurt ist dazu nicht notwendig. Jedoch ist nicht jedes Auto mit einer ISOFIX-Verbindung ausgestattet und auch der Kindersitz muss über diese Ausstattung verfügen.
Autokindersitze mit Schadstoffbelastungen vermeiden
In Testberichten zu Kindersitzen wird auch die Schadstoffbelastung aller Teile, mit denen das Kind in Berührung kommt, untersucht. Weichmacher, Schwermetalle und Flammschutzmittel können in den Materialien vorhanden sein. Da ein Kind oft längere Zeit im Auto sitzt, schläft und manchmal leicht schwitzt, kann es durch Hautkontakt mit diesen Schadstoffen in Berührung kommen. Informieren Sie sich vor dem Kauf über Schadstofftests und wählen Sie verträglichere Materialien.
Sommerüberzug bzw. Schmutzüberzug anschaffen
Babys und Kinder fangen in engen Kindersitzen leicht zu schwitzen an. Abhilfe schaffen Sommerbezüge, die aus hautfreundlichem Baumwollfrottee bestehen und die Feuchtigkeit aufnehmen. Die Bezüge können Sie waschen und als Schmutzschutz verwenden. Beachten Sie, dass der Überzug optimal auf das Modell angepasst ist.
Aktualisiert am 18.08.2023