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Besitzen – Tauschen – Borgen – ein Lernfeld für Kinder und mich

Beitrag von unserer Bloggerin Barbara Haslauer

„Das gehört aber mir! Das ist Meines!“, wer kennt diese Sätze nicht. Häufig hört man sie wenn man Kindern beim Streiten zuhört, aber wir haben sie wohl alle auch oft genug als Erwachsene zumindest leise angedacht.

Kinder spielen mit einer selbstgebastelten Raute aus Metalldeckeln.
Kinder lernen teilen und tauschen schon früh.

Wie ist das nun mit dem „Haben- müssen“ und der Nachhaltigkeit? Da sich darüber schon wesentlich klügere Leute den Kopf zerbrochen haben, möchte ich mich heute dabei auf die Kinder konzentrieren. Schon sehr früh lernen Kinder die wichtige Unterscheidung – das ist Deines, das ist Meines!

Wir als Eltern finden es wichtig, dass Kinder einen achtsamen Umgang mit ihrem aber auch besonders mit fremdem Eigentum entwickeln. Die Art, wie ich mit Dingen hantiere, sagt auch etwas über die Wertschätzung darüber aus. Ein schonender Umgang mit Ressourcen geht meist auch mit einer Reduktion des Besitzes einher – wenige, dafür hochwertige, langlebige Dinge im Gegensatz zur Flut an minderwertigen Einwegprodukten.

Wie schaut das nun in der Praxis aus? Und wie kann man Kinder an das Thema heranführen?

Der wichtigste Punkt ist wohl die Vorbildwirkung der Eltern. So wie die Eltern leben, wie sie mit ihrem Besitz und dem Anderer (auch dem der Kinder) umgehen, so übernehmen es auch die Kinder. Man kann nicht von den Kindern Achtsamkeit einfordern während man selbst das Gegenteil lebt.

Kinder können von klein auf lernen, sich von nicht mehr benötigten Gegenständen zu trennen, anderen damit Freude zu bereiten und den eigenen Besitz dabei überschaubar zu halten. Ein sehr einfacher Weg dabei ist das Tauschen. Wenn ein Spiel zum Beispiel uninteressant geworden ist, kann es gegen ein Neues eingetauscht werden. Wir haben mit mehreren Familien solche „Spieletauschabkommen“. Die Kinderzimmer füllen sich dabei nicht zu unüberschaubaren Rumpelkammern und die Spielsachen / Möbel verstauben nicht nach kurzer Zeit sondern werden abwechselnd von verschiedenen Kindern bespielt. Besucht man dann die Freunde und findet die eigenen „alten“ Dinge wieder, ist das Wiedersehen auch immer wieder schön!

Eine weitere einfache Möglichkeit ist der regelmäßige Besuch einer Bücherei. Neben dem allgemeinen Bereich der Leseförderung wird das Aufpassen auf fremdes Eigentum und das Ausleihen und auch wieder Zurückbringen verinnerlicht.

Wie schon oft Beschrieben passen natürlich sämtliche Kinderkleidungstauschkreise zum Thema. Wir verborgen unsere Kinderkleidung innerhalb von 5 Familien. In den Pausen zwischen den Geschwisterkindern, in denen das Gewand nicht benötigt wird, tragen einfach die Kinder anderer Familien die Kleidung. Dieses System funktioniert herrlich. Es gibt weniger Gewand zu „horten“ und zu „verstauen“ und die Kosten sind für alle beteiligten Familien wesentlich geringer.

Unser älterer Sohn fragt bereits wer die Hose, die ihm zu kurz geworden ist als nächster tragen darf, wer das T- Shirt vor ihm anhatte,… . Das Weitergeben, das Borgen,… sind so einfach eine selbstverständliche Gegebenheit.

Wie handhabt ihr dieses Thema mit euren Kindern?