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Der Bergbau in den Philippinen und was das mit uns zu tun hat

Beitrag von unserer Bloggerin Daniela Capano

Das von den Gästen geschilderte Bild von den Philippinen ist trüb: Internationale Bergbaukonzerne aus Australien, Kanada und den USA betreiben auf den Philippinen exzessiven Bergbau, ohne auf die Bedürfnisse der Natur und der Menschen Rücksicht zu nehmen.

Eine Delegation von den Philippinen zu Gast in Niederösterreich
Eine Delegation von den Philippinen zu Gast in Niederösterreich

Zu Gast in NÖ

Am 12. April 2018 lud die Abteilung Umwelt- und Energiewirtschaft des Landes NÖ gemeinsam mit dem Klimabündnis NÖ unter dem Motto „Global gesehen – Klima gerecht – Umweltbewusst“ zwei Gäste von den Philippinen zu einem Austausch nach Niederösterreich.

Möglich wurde dieser Austausch durch Welthaus Österreich, dem Zusammenschluss von sieben katholischen entwicklungspolitischen Organisationen in Graz, Linz, Salzburg, Innsbruck, Klagenfurt, St. Pölten und Wien, welche Rina Libongen und Rolando Larraca für einen Monat nach Österreich einluden, um über ihren Einsatz für Menschenrechte und Umweltschutz in ihrem Heimatland zu erzählen.

Eine Delegation von den Philippinen sitzt in einem Besprechungsraum

“Lupang ninuno”- “Land ist Leben”

Das von den Gästen geschilderte Bild von den Philippinen ist trüb: Internationale Bergbaukonzerne aus Australien, Kanada und den USA betreiben auf den Philippinen exzessiven Bergbau, ohne auf die Bedürfnisse der Natur und der Menschen Rücksicht zu nehmen. Seen und Flüsse werden durch die giftigen Abfälle des Bergbaus vergiftet, Berge und Hügel abgetragen, ganze Täler, die vorher Fischreviere waren, einfach zugeschüttet. Was bleibt ist verseuchtes Land,  die Lebensgrundlage der Menschen ist zerstört und die Gesundheit der BewohnerInnen bedroht. GegnerInnen werden vom Militär eingeschüchtert, Menschenrechtsverletzungen stehen an der Tagesordnung.

Traditioneller Goldabbau

Dabei hat gerade der Goldabbau auf den Philippinen Tradition. Rina Libongen, von der Volksgruppe der Igorot und als Aktivistin bei Cordillera Disaster Response & Development Services, Inc. (CorDis) tätig, erzählt uns, wie die Igorot das Gold abbauen- ganz nachhaltig, ohne Chemikalieneinsatz und mit reiner Muskelkraft. Mit dem daraus gewonnenen Gold wird Tauschhandel betrieben und benötigte Lebensmittel eingetauscht.

Seltene Erden in einem Korb mit alten Handy-Teilen

Erfolge in Marinduque

Rolando Larracas lebt auf Marinduque. Dort wird seit den 60er Jahren von großen Bergbaufirmen Kupfer in großem Stil abgebaut. Er zeigt uns Bilder von den drei großen Katastrophen, wo Dämme brachen und der dabei ausgetretene Giftschlamm alles Leben in den Flüssen zerstörte. Allem Leid zum Trotz gründeten engagierte Menschen der Region wie Rolando die Umweltorganisation MACEC (Marinduque Coucil for Environmental Concerns), welche erreichte, dass in Marinduque für 50 Jahre kein Bergbau mehr betrieben werden darf (50-jähriges Moratorium).

Was möchten Sie den Menschen in NÖ gerne sagen?

Rina Libongen bringt es auf den Punkt:

„Ihr könnt nicht zu uns kommen und für uns vor Ort kämpfen, aber ihr könnt darüber nachdenken, was ihr für die Umwelt tun könnt. Ihr müsst nicht fünf, sechs, zehn Smartphones besitzen, auch wenn ihr das Geld dazu habt, sie kaufen zu können. Besser ist es, wenige zu haben, denn je mehr Geräte wir brauchen, desto mehr Rohstoffe müssen dafür abgebaut werden. Wichtig ist auch, die elektronischen Produkte, die man hat, so lange wie möglich zu benützen, gut darauf Acht zu geben und sie gut zu recyceln. Wir haben in Österreich schon einige Recyclingstationen besichtigt und sie sind sehr gut.“

Rolando Larracas weiter:

In Sachen Umweltschutz muss man natürlich immer auch bei Kindern das Bewusstsein stärken, weil sie auch in Zukunft dieses Wissen brauchen. Es ist wichtig ihnen zu sagen, dass sie daran denken, dass in den Produkten, die sie verwenden, viele Rohstoffe stecken, die von anderen Teilen der Welt kommen und mit deren Abbau oft Umweltzerstörung, Menschenrechtsverletzungen und soziale Ungerechtigkeiten einhergehen. Deswegen müssen sie achtsam verwendet werden.“