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Der eigene Swimmingpool – heiß begehrt und wild umstritten

Beitrag von unserem Blogger Christian Mokricky

Neulich sitzen wir am Beckenrand und reden über dies und das. Natürlich auch über das schöne, heiße Wetter und wie wunderbar es ist, sich nach getaner Arbeit mit einem Sprung ins kühle Wasser des Pools abzukühlen.

Chemikalien zur Swimmingpool-Reinigung
Damit das Wasser sauber bleibt sind beim Swimmingpool Chemikalien nötig.

„Ja, aber ist es nicht eine wahnsinnige Verschwendung, wenn jeder in seinem Garten einen Pool errichtet, Wasser verbraucht, Chemie einsetzt und dann nur wenige Stunden nutzt?“, meldet sich die moralische Instanz in unserer Mitte.

Der Poolbesitzer meint entschuldigend: „Wir haben das Schwimmbecken ja für die Kinder angelegt.“

Der Pragmatiker in meiner Seele: „Nun ist der Pool da, genießen wir die blaue Stunde und überlegen uns, wie nutzen wir das Bad möglichst umweltschonend.“

Gesagt, getan und nun der Plan – denn ohne Arbeit kein Vergnügen:

Das Wasser sauber halten ist das höchste Ziel, damit die Hygiene stimmt. Also möglichst Blätter, Blüten, Erde, Haare, Insekten und Gras und was sonst noch hineinfällt, gleich herausfischen, dann braucht´s weniger Chemie.

Duschen vor dem Bad schont die Wasserqualität und bereitet ganz nebenbei unseren Kreislauf auf den Temperaturwechsel vor. Idealerweise geht’s direkt von der Dusche in den Pool, ohne Gras und Erde mitzunehmen.

Nach dem Badeerlebnis wird sofort der Bodensauger eingesetzt, so bildet sich kein Bodensatz.

Ganz ohne Chemie geht’s nicht

Mit einer richtig dimensionierten, gut funktionierenden und regelmäßig gewarteten Pooltechnik reduziert sich der Einsatz von Chemikalien. Nach der mechanischen Wasserreinigung (Umwälzanlage, Sandfilter, Flockung, Bodensauger, Kescher) erfolgt die chemische Wasserreinigung (Desinfektion / Oxidation). Die Chemie dezimiert dabei Keime und baut gelöste organische Stoffe ab.

Bei der Pooldesinfektion ersetzen Präparate auf Sauerstoffbasis die häufig verwendeten Produkte mit Chlor. Das schont die Gesundheit und verträgt sich besser mit der Umwelt. Die zur Flockung eingesetzten Metallsalze bewirken einen erhöhten Rückhalt von Schmutz im Filter und verringern den Desinfektionsmitteleinsatz.

Wenn wir jetzt noch auf Kupfersulfat und die Algenbekämpfung verzichten, sind wir auf dem richtigen Weg.

Unser Gespräch macht hungrig und wir beschließen, die Diskussion mit dem Schwur „Im nächsten Leben gibt’s einen Schwimmteich“, denn dann beschäftigen uns weder Filter noch Desinfektion. Und die Kinder, die im nächsten Leben auch nicht fehlen dürfen, erfreuen sich an den Libellen über und den Rückenschwimmern im Wasser.

Schwimmteich im Garten
Ein Schwimmteich ist Lebensraum für Pflanzen und Tiere.

Auch dazu meine Tipps als Chemiker:

  • Vor der Planung öffentliches Bad oder Schwimmteich als Alternativen zum eigenen Pool andenken.
  • Kinder NUR beaufsichtigt baden lassen! Auf Sonnenschutz achten!
  • Badewasser vor Verschmutzung schützen.
  • Ausreichend für Belüftung, Umwälzung und Filterung sorgen.
  • pH-Wert und Pumpe regelmäßig kontrollieren bzw. warten.
  • Chemikalien sorgsam einsetzen und NICHT mischen.