Zum Inhalt Zum Hauptmenü

Blog

Essen zwischen Tür und Angel

Beitrag von unserer Bloggerin Christa Ruspeckhofer

Man sollte sich zum Essen Zeit nehmen und bewusst essen.

Bazooka-Kaugummi in rot, blau, weißer Verpackung
Man sollte sich zum Essen Zeit nehmen und bewusst essen.

„Dein Blogbeitrag ist fällig!“, so der Hinweis meiner aufmerksamen Kollegin Luise. Mmhh, eigentlich will ich darüber schreiben, wie erstaunt wir waren, dass bei unseren Neujahrsvorsätzen so viele was mit dem Essen zu tun haben. Weniger Fleisch essen, nicht zu viel einkaufen, in den Kühlschrank schauen, mehr aus der Region einkaufen, so lauten einige der Vorhaben.

Und auch meine beiden letzten Vorträge klingen noch sehr nach. Ob bei einem Männertag in St. Pölten oder bei einer Frauenrunde in einer kleinen ländlichen Gemeinde – das Thema Essen bewegt! Nicht wirklich verwunderlich, wir essen unser Leben lang mindestens 3-mal täglich und haben so in 85 Lebensjahren bei rund 93.000 Mahlzeiten die Möglichkeit eine gute oder weniger gute Wahl zu treffen.

Nachdenklich beiße ich in mein mit Bedacht gekauftes Bioweckerl und starre gedankenverloren in den Bildschirm. Eigentlich schräg kommt es mir in den Sinn, über das was wir essen denken wir nach, wie wir essen kommt aber fallweise zu kurz.

In der Hektik des Alltags wird essen oft zur Nebensache

In unserer schnelllebigen Zeit ist es fast schon selbstverständlich geworden, mehrere Dinge gleichzeitig zu tun. Meine Essgewohnheiten schauen leider auch oft so aus: das Frühstück besteht aus einem Kaffee im Stehen, schnell noch die Waschmaschine befüllen, das Kind prüfen, immerhin steht ein Test an, den Regenschirm verzweifelt suchen, es regnet in Strömen, wo ist der Haustürschlüssel? Hilfe! Im Büro – ich habe schon berichtet – ein Weckerl oder ein Salat am PC. Das Abendessen wird, neben Post durchschauen und den Schulsorgen meiner Kinder lauschend, verspeist. Oh je, wenig Aufmerksamkeit für die vielen guten Mahlzeiten.

Noch viel gedankenloser verputzen wir so manche Zwischenmahlzeit unterwegs. Essen und Trinken „to go“ ist ja absolut in und fast überall können wir uns mehr oder weniger kulinarisch anspruchsvoll versorgen. Tankstellen, Bahnhöfe und Online-Shops warten mit einem vielfältigen Angebot auf. Automaten spucken Eier, Pommes und auch Pizzen aus. Die unschöne und ökologisch bedenkliche Folge: herumliegender Abfall an Wegrändern. Die Essensverpackungen werden leider allzu oft über das Autofester entsorgt.

In meiner Kindheit gab es in den Bahnhöfen maximal einen Bazooka – Kaugummiautomaten und an der Tankstelle war mit viel Glück eine kleine Auswahl an Eislutschern zu erwerben. Und jetzt merke ich mein Alter, meine junge Kollegin Luise kennt Bazooka-Joe nicht!

Macht Essen in Ruhe etwa auch noch schlank?

Möglich! Wenn ich am Ende eines Tages scharf nachdenken muss, was von „der Hand direkt in den Mund“ gewandert ist und nicht einmal als „richtiges“ Essen wahrgenommen wurde, könnte das schon sein…. Was mich dann zu meinem nächsten Vorsatz – unbedingt ein paar Kilo abnehmen – führt, den ich allerdings hier an der Stelle gar nicht weiter ausführen möchte.  

Wann hast Du Dir eigentlich den kulinarischen Luxus geleistet, einen Tag lang, eine Mahlzeit lang beim Essen wirklich NUR zu essen, ohne Ablenkung und am Tisch sitzend?

Würde auf alle Fälle Sinn machen, denn ein Trend in der Ernährung zeigt einen vermehrten Einsatz von Qualitäts- und Bioprodukten. Das Angebot an vegetarischer oder veganer Kost nimmt zu. Die Zeiten, in denen Restaurants als fleischloses Gericht ausschließlich die obligatorischen Tiefkühl-Gemüselaibchen im Angebot hatten, sind schon längst vorbei.

Allabendlich können wir via TV bekannten Küchenstars und ambitionierten Hobbyköchen und Hobbyköchinnen bei der Zubereitung von delikaten Speisen auf die Finger schauen und unser Küchen 1 x 1 erweitern. Wir haben also die Wahl und nehmen wir uns auch die Zeit zum Genießen!