In Papierform oder e-Book? Was ist dein Lieblingsbuch?

Trotzdem ist ihr Leseverhalten unterschiedlich. Christa liest am liebsten Bücher in Papierform, zum Angreifen und Spüren. Daniela lieber im e-Reader, kompakt und zum ganz einfach überall hin Mitnehmen.

Was macht den Charme von Büchern und e-Books aus?

Christa:

Bücher waren schon meine Leidenschaft, sogar schon bevor ich lesen konnte. Darin blättern, in den Bildern versinken, sich dazu Geschichten überlegen – ein herrliches Vergnügen. Lesen lernen war meine größte Motivation für den Schulbesuch. Geerbt habe ich diese Leselust von meiner Großmutter. Sie musste ihrer Leseleidenschaft meistens ganz verstohlen nachkommen, weil die allgemeine Meinung war: „Wozu lesen? Wenn eh so viel Arbeit am Hof zu tun ist!“ Ihre Lektüre waren meist der Fortsetzungsroman der Wochenzeitung und die damals üblichen Romanheftchen.

Um mir mein Lesevergnügen zu ermöglichen, gab es von ihr immer wieder Mal einen zugesteckten Geldschein und das Bewusstsein, dass Bücher ein wertvolles Gut sind. Ich lese manche meiner Bücher mehrmals, leihe sie wirklich gerne her oder verschenke sie auch an andere Lesefreudige. Von so manchem Werk allerdings kann ich mich nur schwer trennen. Dass Bücher Platz brauchen, ist schon ein Thema – meine Bücher sind teilweise in Zweierreihen aufgestellt, in Schachteln sortiert, in Schubladen zwischengelagert. Da denke ich schon hin und wieder an e-books und deren Platzbedarf.

Lange Rede, kurzer Sinn – ich mag Bücher, alte und neue. Es ist schön, Jahre später die Widmungen aus der eigenen Kinderzeit in den Büchern zu lesen: Gute Besserung, Kopf hoch! von deiner Tante Isabella. PS: Es gibt noch Fortsetzungsbände.

Es freut mich, wenn Nichten und Neffen eine Literaturliste abzuarbeiten haben und bei mir das passende Reclam-Heft finden. Oder am Urlaubsort, wenn der eigene Lesestoff ausgegangen ist, und man sich auf die Suche nach zurückgelassener Lektüre macht. Da waren schon manchmal echte Lesehighlights mit dabei. Im Gegenzug lasse ich auch gerne Bücher zurück und nutze offene Bücherschränke, in der Hoffnung, dass sich jemand an meiner Lesespende erfreut.

Aber, der liebvolle Druck meiner technikaffinen Jungs stieg im Laufe der Zeit immer mehr – irgendwann haben sie beschlossen, dass ein e-Reader das perfekte Geschenk für mich sei. Wenn dann ausnahmsweise mal ich mit den Augen rolle (und nicht meine Jungs), dann prophezeien die Beiden mir eine ähnliche Situation, wie jene einer etwas schrulligen Bekannten, die ihre gesamten Wände – inklusive den Platz über den Türstöcken – mit Büchern vollgestellt hat. 

© D. Capano

Daniela:

Bei Büchern kann ich mich kaum entscheiden. Meine Wunschliste ist riesig, aber meine Lesezeit dann doch begrenzt. Am liebsten lese ich heute dies, morgen das.

Und ohne Buch in Tasche oder Rucksack verlasse ich kaum das Haus. Eine Angewohnheit, die ich vom jahrelangen Pendeln angenommen habe und die für andere Personen komisch wirken kann. Zum Beispiel saß ich gerade erst im Wartezimmer beim Arzt, ein riesiges Buch in der Hand und die Arzthelferin sagt zu mir schmunzelnd: „Die Wartezeit wird aber nicht so lang!“ Zuerst habe ich den Scherz gar nicht verstanden, so verwurzelt sind meine Bücher mit mir.

Und dann das Dilemma: Du packst gerade deinen Rucksack. Er ist rappelvoll aber dein Unterhaltungsprogramm ist noch nicht eingepackt. „Ich kann nur ein Buch mitnehmen“, sagt mein Kopf. Mein Herz kann sich dafür nicht erwärmen. Letztendlich habe ich immer 2-3 Bücher eingepackt und schleppe mich, besonders im Urlaub, von A nach B.

Deswegen war für mich die Erfindung der e-Books eine Revolution! Leicht und kompakt kann ich jetzt locker 3.000 Bücher (neue Modelle am Markt schaffen jetzt sogar locker das Doppelte) mit mir tragen.

Die Bestellung der ePUBs geht ganz einfach und du kannst alle Bücher sofort downloaden – und gut für meine Ungeduld kein Warten an der Kassa oder auf den Versand des Lieblingsbuches.

Mein e-Reader hält mich schon 9 Jahre aus!! Er hat sich wirklich als unverwüstlich entpuppt. Sogar Sonne und Meeressand hat er bis jetzt mitgemacht.

Und noch ein wichtiger Vorteil: Mein Bücherregal kann endlich aufatmen und wächst nicht mehr ins Unendliche. Dort kommen nur die Highlights (bei mir hauptsächlich Sach- und Kochbücher) hin.