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Ist der Sommer heiß und schwül, spüre ich ein stechendes Gefühl

Beitrag von unserem Blogger Christian Mokricky

Das leise Summen wächst zu einem unangenehmen Brummen an, noch bevor du es richtig bemerkst, stürzen sich blutrünstige Ungeheuer dich.

Mückenschwarm über einer Wasserfläche
Mückenschwärme machen den Aufenthalt an Wasserflächen oft unangenehm.

Plagegeister Gelse & Co

… neulich, wir sitzen und reden in unserem persönlichen Garten Eden. Während beim Reden die Zeit so schnell verrinnt und der Hollersaft zu Ende geht, wird das Licht milder, die Schatten länger, der Mensch träger. Noch schnurrt die Katze, doch die Dämmerung erobert unerbittlich die Landschaft und weckt die Jagdinstinkte, nicht nur die der Katze.

Das leise Summen wächst zu einem unangenehmen Brummen an, noch bevor du es richtig bemerkst, stürzen sich blutrünstige Ungeheuer auf deine Haut. Ja, die hochsommerliche Hitze, unterbrochen durch heftige Gewitter und Regengüsse, sind die Verbündeten der Gelsen

Klimawandel heizt ein

Der Juni 2019, brachte es mit plus fünf Grad Celsius, gegenüber dem 30 jährigen Durchschnitt, auf einen Hitzerekord im Osten Österreichs. Diese Erwärmung treibt die Stechmückenpopulation heftig in die Höhe. Neben den heimischen Arten, werden vereinzelt auch tropische Arten, wie die Tigermücke, gesichtet. Durch das Verschwinden von Amphibien und die Abnahme der Vogelvielfalt fehlen zusätzlich die Helfer, die enorme Mengen Insekten vertilgen.

Wenn wir verstehen, wie Stechmücken den Wirt finden, können wir auch zielgerichtet etwas dagegen tun. Angelockt von Schweiß und dem CO2 in der Atemluft, schwirren die Blutsauger auf das Opfer zu, finden mit Hilfe ihrer Sensoren die dünnsten Stellen der Haut  und schon bohrt sich der Stechrüssel in die oberflächlich verlaufenden kleinen Gefäße. Der Speichel der Mücke löst den Juckreiz aus, eventuell enthaltene Bakterien verursachen immer wieder Entzündungen.

Schwere Erkrankungen, wie das West-Nil Fieber, treten allerdings in unserer Region bisher noch nicht auf.

Schutz tut gut

Die Segnungen der Petrochemie bieten von Abschreckung bis Vernichtung alles an, was Abhilfe von der Gelsenplage verspricht. Am besten schützen wir uns, indem wir die Eiablage und Entwicklung von neuen Generationen unterbinden – Regenwassertonne abdecken, stehendes Wasser im Garten, auf Balkon und Terrasse vermeiden, Untertöpfe von Blumen ausleeren. Ist ein Biotop befallen, helfen biologische Mittel, die eine Entwicklung der Larven unterbrechen.

Fliegen die Gelsen schon in der Luft, schützen Repellents, also den „Duft des Menschen“ überdeckende Substanzen, nur bedingt. Die gute Nachricht – die bei uns am weitesten verbreitete Stechmückenart, die Hausgelse, ist ausschließlich dämmerungsaktiv. Ätherische Öle wie Zitrusduft oder Nelkenöl halten Plagegeister auf Distanz, öfter Auftragen oder die Mischung mit Pflanzenöl als selbstgemachte „Anti-Gelsen-Lotion“, erhöhen den Erfolgsfaktor. Was wir keinesfalls verwenden, sind Sprays auf Basis von DEET, Insektengrill und Gelsenstecker.

Tipp von einer Freundin von mir: Das Verbrennen (Glohsen) von Kaffeepulver hält Gelsen fern und riecht gut!

Vorsichtshalber duschen wir vor Anbruch der Dämmerung und ziehen dichte Kleidung an. Den Hollersaft verdünnen wir mit Sekt, weil er dann noch besser schmeckt.

Tipps für die “Gelsenjagd“

  • Brutstätten trocken legen.
  • In der Dämmerung dichte Kleidung anziehen.
  • Repellents auf Basis von ätherischen Ölen verwenden.
  • Chemische Mittel vermeiden.
  • Wenn´s dennoch sticht, kratzen vermeiden, das erhöht den Juckreiz und kann Entzündungen fördern.
  • Kühle Umschläge oder die Einstichstelle mit Eiswürfel kühlen, lindern Schmerz und Juckreiz.
  • Auch das Betupfen der Einstichstelle mit Essig verschafft Linderung.