Lieber frisch am Balkon statt runzelig in der Speisekammer!

Beitrag von unserer Bloggerin Petra Nemec

Kennen Sie das Problem? Kaum hat man ein Sackerl Erdäpfel im Supermarkt gekauft, beginnen diese auch schon anzutreiben oder werden runzelig und weich. Im Plastiksack halten sich Erdäpfel sowieso schlecht und in der Speisekammer einer Wohnung ist es einfach zu warm.

Erdapfel in Herzform — Die beliebte und vielseitige Knolle ist aus unserer Küche nicht wegzudenken.

Heuer habe ich gleich einen großen Sack voll frisch geernteter Erdäpfel meiner Lieblingssorte Ditta vom Bauern aus der Umgebung organisiert. So erspare ich mir das mehrmalige Hinfahren.

Wohin mit meinem Erdäpfel-Vorrat?

Jetzt taucht die Frage auf: Wo lagere ich jetzt meine Kartoffel am besten? Die Knollen sollen ja möglichst lange geschmacklich gut bleiben und nicht vorzeitig austreiben.

Optimal für eine längere Aufbewahrung wäre ein Erdkeller oder ein dunkler und kühler Kellerraum. Das habe ich leider beides nicht zur Verfügung. Aber ich habe Platz auf meiner Terrasse. So kam ich auf die Idee, dort eine Lagerungskiste aufzustellen.

Das funktioniert auf einem Balkon sicher genauso gut. Wichtig ist eine Überdachung als Witterungsschutz. Die Temperaturen sollten nicht unter 5° C sinken, denn bei Minusgraden wird die in den Knollen enthaltene Stärke in Zucker umgewandelt und die Erdäpfel verlieren an Geschmack.

Erdäpfel lagern im Strohbett. — Am besten locker geschlichtet halten Kartoffel lange.

Nach meinem Entschluss habe ich im Handel nach einer Isolierbox für mein Lager im Freien gesucht. Nur leider sind fast alle aus Kunststoff und doch relativ teuer. Lieber ist mir eine nachhaltige Variante aus Holz und mit natürlichem Dämmmaterial wie Stroh, Holzwolle, Flachs usw.

Katzenhaus mal anders

Schlussendlich kam mir die Idee, warum nicht einfach das alte, isolierte Katzenhaus mit abnehmbarem Deckel hernehmen. Unsere Katze verweigert sowieso schon lange die Benutzung und seitdem steht die Kiste nur nutzlos herum. Ich habe sie einfach noch zusätzlich mit etwas Stroh ausgelegt und die Klappe und das Sichtfenster mit passenden Holzbrettern verschlossen. Alles mit Klebeband abgedichtet und fertig ist die Lagerkiste für meine Erdäpfel!

Ein nicht benütztes Katzenhaus dient als Vorratskiste.

Bild 1 von2: Ein unbenütztes Katzenhaus wird umfunktioniert.

Bild 2 von 2: Innen gut isoliert hält es Kartoffel und anderes Gemüse lange frisch.

Tipp für Heimwerkerinnen und Heimwerker

Sie können eine Lagerungskiste aus Resten von Holzbrettern leicht selber bauen. Wichtig ist, dass die Kiste mit reichlich Dämmmaterial wie z.B. Stroh ausgelegt wird und dieses nicht nass werden kann. Feuchtigkeit schadet den Erdäpfeln!

Hier ein paar Tipps zur richtigen Erdäpfel Lagerung:

Die optimale Lagertemperatur liegt bei 7° C in einem trockenen und dunklen Raum, um die Bildung von Solanin (grüne Stellen) und das Auskeimen zu verhindern. Eine Luftfeuchtigkeit von 85 – 90% Luftfeuchtigkeit wäre ideal.
Gekaufte Kartoffel aus der Plastikverpackung nehmen und die Knollen in luftigen Stoff- oder Jutebeuteln aufhängen.
Schichten Sie Kartoffel regelmäßig um, so sorgen Sie auch für eine ausreichende Belüftung. Sortieren Sie beschädigte oder faule Knollen aus.
Erdäpfel nebeneinanderlegen oder in einer Lagerkiste maximal 40 cm hoch schichten.
Wer einen Garten hat, kann sich selbst eine Erdmiete anlegen und so Erdäpfel und Wurzelgemüse für den Winter einlagern.
Haben Sie weder Keller noch Terrasse oder Balkon zur Verfügung, dann bewahren Sie Kartoffel in der Wohnung in einem möglichst dunklen Raum auf. Die Haltbarkeit ist hier geringer. Kaufen Sie nur kleinere Mengen je nach Bedarf und verkochen sie diese in wenigen Tagen.
Grüne Stellen bei Erdäpfeln entstehen, wenn zu viel Licht an die Knollen kommt. Es bildet sich das giftige Solanin, das nicht verzehrt werden sollte. Schneiden Sie am besten betroffene Stellen großzügig weg.
Erdäpfel keimen irgendwann. Wenn die Knollen kleine Triebe haben aber noch schön fest sind, sind sie noch gut essbar. Entfernen Sie vor dem Kochen die Keimansätze (Augen der Keime) auf den Knollen.