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….mit allen Wassern gewaschen und in vielen Flüssen gebadet

Beitrag von unserer Bloggerin Christa Ruspeckhofer

Sommer! Es ist heiß und der jährlich wiederkehrende Wunsch nach einem hauseigenen Pool oder Schwimmteich steht zur Debatte.

Flussarm mit Weiden und Schilf
Baden in Naturgewässern ist einfach herrlich!

Sommer! Es ist heiß und der jährlich wiederkehrende Wunsch nach einem hauseigenen Pool oder Schwimmteich steht zur Debatte. Die Pools in der Nachbarschaft vermehren sich von Sommer zu Sommer so rasant, wie Wiesenchampignons nach einem warmen Regen. Von der Nobelausstattung bis hin zum Schnäppchen aus dem Discounter, alles ist zu finden und macht oft unüberhörbar Spaß. Nicht, dass ich nicht auch einen haben möchte, aber unsere Gartenfläche ist leider zu klein, ich liebe meinen Gemüsegarten, meine Hochbeete, meinen Steingarten und möchte mich von keinem dieser Details trennen.

Ein Sommer wie damals

Früher, ich sehe schon, wie meine beiden Söhne die Augen rollen und sich gegenseitige „jetzt kommt wieder eine Mama-Kindheitsgeschichte-Blicke“ zuwerfen, wenn die Temperaturen über 30° C kletterten, waren wir in der Url. Für alle die nicht aus dem Mostviertel kommen, die Url ist ein ca. 35 km langer Fluss, der sich sehr idyllisch in die Landschaft einfügt und sich idealerweise ziemlich nahe bei meinem Elternhaus befindet.

Das wirklich, wirklich kleine Freibad im Ort war in fester Hand der Jugendlichen und der Eltern mit Kleinkindern. Und in der Zeit zwischen beiden Altersgruppen waren wir ständig auf der Suche nach Alternativen zum Abkühlen.

Baden wie damals!

Erfrischendes Wasser, lauschige Buchten, Steine unter den Zehen, dazu noch eine herrliche Naturkulisse – mit ein paar LKW Reifen als Gefährt ausgestatten, haben wir ganze Nachmittage am und im Flüsschen verbracht.

Viel Freiheit für uns Kinder! Wir wurden stets von den Erwachsenen ermahnt: bestimmte Abschnitte der Url waren tabu, das Baden in der Nähe der Wehr verboten! Zu eindringlich wurde uns immer wieder von einem verunglückten Teenager aus früheren Zeiten erzählt und der Respekt war riesig. Die Kleinen und die NichtschwimmerInnen wurden mehr oder weniger trickreich vom Mitmachen abgehalten. Aus heutiger Sicht waren wir gut informiert über das Baden im Fließgewässer: Vorsicht vor Strömungen, niemals Baden im Bereich einer Wehr, nicht ins Wasser springen, wenn die Tiefe nicht bekannt ist, niemals alleine schwimmen gehen… Ich befürchte fast, dass meine Kinder nicht mehr über dieses Wissen verfügen.

Es war herrlich, bis auf die Blutegel!

Noch heute denke ich mit Grauen an die bevorzugt an den Beinen festgesaugten Blutegel. Ich brauchte immer eine Freundin, die mich, unter Gelächter, davon befreite. Wenn ich nur daran denke, dass Blutegel heute auch zu medizinischen Zwecke verwendet werden, gruselt es mich – aber das ist eine andere Geschichte.

Mit meinen eigenen Kindern habe ich dann die Ybbs entdeckt, nicht nur zum Baden, sondern auch zum Spielen. Das glasklare Wasser und die seichten Buchten waren die ideale Umgebung für zwei kleine Entdecker. Zu entdecken gab es leider auch die weniger schönen Sachen des Badevergnügens in der Natur: Glasscherben, die letzten Reste einer Grillerei, Plastikflaschen, von Autos zugeparkte Zufahrten und so manch andere fragwürdige Hinterlassenschaft der Badegäste. Im eigenen Garten würden wir solche Gäste nie und nimmer tolerieren!

Natürliche Gewässer sind keine Schwimmbäder, in denen die Temperatur und die Qualität des Wassers lückenlos geprüft werden und die den Komfort eines Freibades aufweisen, es ist Eigenverantwortung gefragt! Gerade beim Thema Müll gibt es einfach keine Ausrede – mitnehmen und zu Hause entsorgen!

Ein paar Sachen sind dann doch kniffeliger

Kaulquappen schwimmen um einen Fuß
In natürlichen Gewässern schwimmen auch andere

Was tun, wenn einem ein dringendes Bedürfnis plagt und kein Klo in Sicht ist? Sonnencreme ja oder nein und wenn ja, welche? Immerhin schwimmt und planscht man inmitten der Natur, umgeben von Kaulquappen, Fischen, Wasserflöhen und vielen anderen, zum Teil mit freiem Auge nicht sichtbaren, Lebewesen.

Im Fluss oder Bach baden ist herrlich, abwechslungsreich und meist auch sehr erfrischend  und das sollte auch so bleiben. Ich zitiere zum Abschluss die Europäische Wassercharta:

„Wasser ist ein Lebenselixier, eine unentbehrliche Lebensgrundlage für den Menschen und alle anderen Lebewesen. Jedermann braucht Wasser nicht nur zum Trinken. Aus diesem Grund sind unsere Flüsse und Seen, unsere Küsten- und Meeresgewässer, aber auch das Grundwasser wertvolle Ressourcen, die es zu schützen gilt.“

… und das kann gar nicht oft genug wiederholt werden, denn „Steter Tropfen höhlt den Stein!“