Mit Lehmfarbe streichen und worauf zu achten ist

Wie ihr schon nachlesen konntet habe ich mein komplettes Haus in Eigenregie mit Lehm verputzt und teilweise den Lehmputz selbst hergestellt. In diesem Blogbeitrag möchte ich euch von meinen Erfahrungen mit Lehmfarbe berichten und häufig gestellte Fragen beantworten.

Was ist Lehmfarbe?

Naturbelassene Lehmfarben bestehen meist aus Ton, Lehm, Sand und Stärke ohne weitere chemisch verarbeitete Zusätze. Lehmfarbe ist somit ganz feiner Lehmputz und in unterschiedlichen Farben wie z.B. rot, gelb, grün, blau usw. erhältlich.

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Wo kann man Lehmfarbe einsetzen?

Lehmfarbe hält prinzipiell auf den meisten Oberflächen wie Lehmputz, mineralische Putze oder Gipskartonplatten.

Warum Lehmfarbe verwenden?

Lehmputz zeichnet sich als Innenputz aus, da er besonders feuchtigkeitsregulierend ist und die entstandene Feuchtigkeit in Innenräumen schnell aufnehmen kann. In meinem Badezimmer ist noch nie der Spiegel angelaufen. Gleichzeitig kann Lehm die aufgenommene Feuchtigkeit auch wieder langsam an die Räume abgeben, wodurch es zu einem angenehmen Raumklima kommt und einer konstanten Luftfeuchtigkeit.

Damit es zu einem Austausch der Luft mit dem Lehmputz kommt, dürfen nur diffusionsoffene Farben wie Lehmfarbe oder Kalkfarbe eingesetzt werden. Deshalb habe ich mich auch für eine Lehmfarbe in weiß entschieden.

Wo kann man Lehmfarbe kaufen?

Lehmfarbe gibt es im Fachhandel. Auch im Internet findet man einige gute und seriöse Anbieter. Mittlerweile gibt es auch in Baumärkten Lehmfarbe. Allerdings immer drauf achten, dass ausschließlich natürliche Materialien wie Ton, Lehm, Sand und Stärke in der Farbe enthalten sind und keine chemischen Zusätze. Das war mir wichtig und hat sich bestens bewährt.

Meine Erfahrungen mit der Verarbeitung und dem Streichen von Lehmfarbe

Ich habe mich für eine Lehmfarbe als Pulver entschieden, mit dem großen Vorteil, dass die Farbe trocken sehr haltbar ist und ganz einfach angerührt werden kann. Selbst wenn ich kleine Ausbesserungen machen möchte. Einfach eine Schüssel nehmen, bisschen Wasser, verrühren und mit einem Pinsel streichen.

Wie geht man vor wenn man ein ganzes Zimmer oder Haus streichen möchte?

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1. Farbe mischen
   Zu Beginn hab ich ganz genau die Farbe laut Herstellerangaben angerührt. In meinem Fall sind das 1/3 Farbe und 2/3 Wasser gewesen. Nach ein paar Kübeln hatte ich die Menge so im Gespür, dass ich ganz einfach die Farbe in den Kübel gegeben und mit Wasser vermischt habe. Ähnlich wie bei einem Teig, mit der Zeit bekommt man ein Gespür für die Konsistenz.
2. Verquirlen und Geduld
   Am einfachsten geht das Verquirlen mit einem Quirl, der auf die Bohrmaschine aufgesetzt werden kann. Das anrühren der Farbe geht schnell, in weniger als einer Minute hat sich das Pulver aufgelöst. Trotzdem heißt es warten. Lehmfarbe besteht aus feinen Sedimenten, die zum Aufquellen Zeit brauchen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Farbe perfekt ist, wenn sie etwa 15- bis 20 Minuten Zeit zum Quellen hat. Man merkt auch, dass die Farbe dann deutlich dickflüssiger wird. Die zeit zum Quellen kann man nutzen, um alles vorzubereiten. Längeres Aufquellen lassen ist jedenfalls kein Nachteil.
3. Streichen
   Wird direkt auf Lehmputz gestrichen muss zuerst vorsichtig mit einem Pinsel gearbeitet werden. Dabei darauf achten, dass man nicht zu oft hin und her streicht, da sich sonst die braunen Anteile des Lehmputzes mit der Farbe vermischen.
4. Mit der Rolle arbeiten
   Sobald einmal gestrichen wurde, kann direkt mit der Farbrolle gearbeitet werden. Das geht deutlich schnelle als mit dem Pinsel.
5. 2-3 mal streichen
   Nach dem zweiten Anstrich war bereits alles schön weiß. Ich habe dennoch alles dreimal gestrichen um ein perfektes Ergebnis zu erhalten.

Würde ich mich wieder für Lehmputz und Lehmfarbe entscheiden?

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Ja definitiv! Ich liebe das Material. Es ist natürlich, ökologisch und einfach zu verarbeiten.
Obwohl ich mich für weiße Wände entschieden habe, gibt es einige weitere, sehr schöne Farben.