Beitrag von unserer Bloggerin Petra Nemec
Nachgefragt: Köhlerei Hochecker
Die Herstellung von Holzkohle – das Köhlerhandwerk – ist seit der Eisenzeit bekannt. Früher diente Holzkohle unter anderem als Brennstoff für Schmieden, Eisengießereien, Glashütten oder Ziegeleien, heute wird sie hauptsächlich zum Grillen verwendet.
Das Handwerk der Köhlerei in Niederösterreich wurde 2011 von der österreichischen UNESCO-Kommission in das nationale Verzeichnis als immaterielles Kulturerbe aufgenommen.
Die Waldköhlerei Hochecker ist ein Familienbetrieb. Das traditionelle Köhlerwissen wird von Generation zu Generation weitergegeben. Außerdem werden am Bauernhof der Familie selbst produzierte Produkte im eigenen Hofladen vermarktet und Gästen wird Urlaub am Bauernhof angeboten.
In der Köhlerei werden Betriebsbesichtigungen und Schulexkursionen gegen Voranmeldung begrüßt.
Wir haben nachgefragt bei Theresia Hochecker:
Die Waldköhlerei Hochecker produziert schon lange Qualitäts-Holzkohle. Seit wie vielen Generationen wird das Köhlerhandwerk in Ihrer Familie bzw. hier am Hof ausgeübt?
Wir sind die zweite Generation – wobei am Hof schon immer Kohle produziert wurde – nur die Großeltern haben eine Generation ausgelassen.
Sie verwenden dazu sehr viel Holz aus Ihrem eigenen Wald. Welches Holz ist das und welche Mengen verarbeiten Sie etwa in einem Jahr?
Wir machen im Jahr zwischen 6-8 Kohlenmeiler – dazu verwenden wir jede Art von Holz: Weichholz (Fichte, Tanne) und Hartholz (Buche, Eiche, Esche, Ahorn).
Die Holzkohle entsteht in einem wochenlangen Prozess der „trockenen Destillation“. Können Sie uns das kurz erklären?
Die Verkohlung vom Holz erfolgt unter Sauerstoffausschluss, das heißt der Verkohlungsprozess beginnt erst dann – wenn der Sauerstoff im Inneren des Kohlenmeilers verbrannt ist und die Temperatur genügend hoch ist.
Was ist das Besondere an Ihrer Holzkohle bzw. worin unterscheidet sich Ihr Produkt von der handelsüblichen Grillkohle im Supermarkt? Wie kommen Grillfans, die Wert auf Nachhaltigkeit legen, zu Ihren Produkten?
Wir erzeugen unsere Holzkohle so – wie es schon Jahrtausende gemacht wird. Es ist sehr viel Handarbeit – wird eben von Hand ohne Staub abgepackt und erreicht beim Grillen sehr hohe Temperaturen und hält auch lange an.
Welche Ziele und Wünsche haben Sie für Ihren Familienbetrieb in den nächsten 5 Jahren? Gibt es neue Ideen, die Sie gerne in der Zukunft umsetzen möchten?
In den nächsten Jahren steht die Hofübergabe bevor. Die Art so Kohle herzustellen, wird sicher nicht verändert!
Kurz nachgefragt:
- Welche Speise vom Grill ist Ihnen am liebsten?
Steak und Grillhuhn - Ihr Berufswunsch als Kind war …
Krankenschwester - Dieses Talent würde man Ihnen nicht zutrauen …
Motorsäge schneiden - Was schätzen Sie besonders, wenn Sie im Wald arbeiten?
Ruhe und Energie, die der Wald auf uns Menschen überträgt. - Ich wäre gerne für einen Tag…?
Autobuschauffeur - Ihre liebste Freizeitbeschäftigung?
Schwimmen und in der Sonne liegen - Was ist Ihr Nachhaltigkeits- Motto oder Tipp?
Flugverkehr vermeiden – da wir ja über renaturieren diskutieren!
Aktualisiert am 11.11.2024