Nachgefragt: Peaces Biomode

Die Peaces Kleiderkunst- & Design Manufaktur bietet nachhaltige Mode mit extravaganten Kunstdrucken der Designerin Susanne Huber. Die Fertigung der eigenen Kollektion erfolgt in der Steiermark. Im neuen Kleiderkunst-Atelier in Graz kann man ab Ende März Kleider, Jacken, Röcke, Edelpullis und Schals probieren bzw. werden Produkte auch nach individuellen KundInnenwünschen angefertigt. Die hochwertige Bio-Mode ist aber auch online erhältlich.

Wir haben mit der Gründerin und Designerin Susanne Huber gesprochen:  

Frau Huber, seit wann gibt es Peaces Biomode und woher kam die Motivation zur Gründung Ihres eigenen Biomode-Unternehmens?

Peaces wurde 2016 geboren. Es war ein Herzensimpuls, aus der Frage heraus, „Wie kann ich etwas verändern und wie kann die Freude und der Frieden in einem Kleidungsstück zum Ausdruck kommen. Die Antwort war: „Dann musst Du es selbst machen!“ Gesagt, getan.

Das Besondere von Peaces Biomode ist ja das einzigartige Design, welches durch Siebdruck auf den Stoffbahnen entsteht. Wie kam es zur Idee der exklusiven Siebdrucke, die Sie verwenden? Welche Farben werden dafür eigentlich verwendet? Und wer entwirft die speziellen Muster? Kommen alle von Ihnen?

Der Siebdruck hat mich immer schon interessiert, nach einem Kurs bei Helga Cibidzura war ich fasziniert von den vielen Möglichkeiten der Belichtung und der Farbenvielfalt – ganz besonders von den Farbverläufen, auch die grafische Vorbereitung der Motive oder die Arbeit direkt mit Pflanzen auf dem Siebrahmen begeistern mich immer wieder.

„Die Verbindung zur Natur, zu den Motiven und dem wunderbaren Ausdruck der Vielfalt unserer Umgebung spiegelt sich darin wider.“

Die Farben sind auf Wasser basierend und werden mit natürlichen Pigmenten gemischt, auch diese Arbeit ist etwas ganz Besonderes, da die Farben immer wieder neu gemischt werden, entstehen immer wieder neue Töne.
Die Muster entspringen alle meinem Herzen – ja, sie kommen alle von mir.
Manchmal setze ich auch Ideen meiner Kund/innen um, diese kommen jedoch nicht in die Kollektion.

© S. Huber

Auf welche Kriterien achten Sie beim Einkauf der Stoffe? Bevorzugen Sie gewisse Gütesiegel und wenn ja, welche?

Auch das ist zumeist eine Herzensentscheidung. Natürlich schaue ich auf Gütesiegel, bemerke jedoch, dass sie immer verschwommener werden und auch von großen Konzernen gerne benutzt werden, wodurch sie für mich an Glaubwürdigkeit verlieren.

Ich frag bei meinen Herstellern öfter einmal so zwischendurch nach, wo genau dieser Stoff gewebt/gestrickt wird und woher die Faser kommt – bekomme ichgleich eine seriöse Antwort, so ist es gut, wenn das nicht transparent ist, kaufe ich dort nicht mehr ein.
Besonders gerne arbeite ich mit modernen Fasern aus Holz aus Österreich.

„Ein Wunsch für die Zukunft wäre natürlich, selbst Stoffe in Österreich fertigen zu lassen, im Moment sind die Bestellmengen jedoch für uns noch nicht umsetzbar.“

In Ihrer Manufaktur in Peggau werden hochwertige Stoffe zu edlen und individuellen Kleidungsstücken verarbeitet. Welche und wie viele Fertigungsschritte braucht es eigentlich, um beispielsweise zu einem individuellen T-Shirt zu kommen? Wie können wir uns das vorstellen?

Aus einer Idee werden Schnitte angefertigt, oft ergibt schon der Druck einen bestimmten Schnitt, wo die Farben und Motive besonders gut zur Geltung kommen. Anschließend wird zugeschnitten und mit viel Freude genäht.
Bei den Stücken, die ich selbst anfertige, ist es vom Druck über das Zuschneiden bis zum Nähen ein kreativer Prozess, den ich meistens nicht vorher planen kann. Besonders bei Stücken für Kundinnen, die mir bekannt sind, passiert Design & Kunst im Tun.

© Peaces Biomode

Ist das Thema Nachhaltigkeit über die Stoffe bzw. Kleidung hinaus für Sie wichtig in Ihrem Unternehmen? Setzen Sie, z.B. auch im Produktionsprozess, beim Vertrieb oder beim Einkauf, Nachhaltigkeitsmaßnahmen um?

Selbstverständlich ist die Nachhaltigkeit in unserem gesamten Unternehmen sehr wichtig. So arbeiten wir ausschließlich mit Ökostrom, arbeiten nur mit CO2 neutralen Versandunternehmen zusammen, vermeiden jegliche Art von Plastik, etc. Wir planen auch, unseren CO2 Fußabdruck bestimmen zu lassen, um Prozesse noch genauer optimieren zu können.

„Da wir unsere Kollektion ausschließlich lokal fertigen, ist allein das schon eine große Einsparung an CO2, da viele Transportwege entfallen.“

Kurz nachgefragt:

Welchen Stoff mögen Sie am liebsten?
Glänzende Fasern aus Holz & Leinen, aber auch LoveSilk

Ihr Berufswunsch als Kind war …
Reiterin

Welches Talent würde man Ihnen nicht zutrauen?
Singen

Tragen Sie lieber ein Kleid oder eine Hose?
Im Winter eine Hose – im Sommer ein Kleid 

Welche Telefonnummer in Ihrem Verzeichnis ist die wichtigste?
Die meines Mannes

Was ist Ihre liebste Freizeitbeschäftigung?
Zeitlose Zeit in der Natur

Das liebste Fach in der Schule?
Zeichnen

Ihr persönlicher Nachhaltigkeitstipp:
Biologische/Vegane Ernährung