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Räuchermethoden und die Raunächte

Beitrag von unserer Bloggerin Elisabeth Teufner

Beim Verglimmen von Pflanzenteilen oder Harz werden Duftstoffe freigesetzt, die über die Atmung direkt im limbischen System wirken. Dieser Bereich in deinem Gehirn ist der Sitz der Emotionen und ist das Zentrum unseres Wohlbefindens.

Räuchern mit heimischen Kräutern
Räuchern mit heimischen Kräutern

Das Räuchern von Harzen und Kräutern hat eine lange Tradition. In vielen Kulturen wurde geräuchert, um Böses von Haus und Hof fernzuhalten, um Kranke zu heilen und um Wohnflächen und Ställe von schlechten Energien zu reinigen. In verschiedenen Religionen hat das Räuchern großen Stellenwert und in der Vergangenheit wurde zu vielen bedeutenden Ereignissen im Jahreskreislauf zu mystischen Zwecken geräuchert.

Der Orient ist bekannt für seine Duft- und Räucherkultur und indigene Völker in Amerika räucherten, um in Kontakt mit Mutter Erde und dem Großen Geist zu sein.

Wie wirkt Räuchern?

Beim Verglimmen von Pflanzenteilen oder Harz werden Duftstoffe freigesetzt, die über die Atmung direkt im limbischen System wirken. Dieser Bereich in deinem Gehirn ist der Sitz der Emotionen und ist das Zentrum unseres Wohlbefindens. Wahrscheinlich kann jede und jeder von uns eine Geschichte über bestimmte Gerüche erzählen. Ob es ein bestimmtes Gericht ist, dass uns an einen lieben Menschen erinnert oder Stallgeruch, der an einen wunderschönen Urlaub in der Kindheit zurückdenken lässt. Düfte wecken Erinnerungen in uns.
Das Riechen und Düfte bestimmen unser Leben, durch sie können unsere Gefühlslage und das Befinden beeinflusst werden.

Der Duft des Räucherwerks kann stimmungsaufhellend oder beruhigend wirken, Träume können aktiviert werden, Blockaden gelöst und seelische Widerstände überwunden werden. Bereits die Beschäftigung damit, welche Kräuter für dein momentanes seelisches Befinden passen würden, bringt Ruhe in deinen Alltag und ist Teil des Rituals der Räucherung.

„Der Geruchssinn ist der Sinn der Erinnerung und des Verlangens“

Jacques Rousseau
Räuchern mit heimischen Kräutern

Die Raunächte und ihre Bedeutung

Die Raunächte – mystisch und geheimnisvoll. In dieser kalten, dunklen Zeit gingen die Menschen früher abends nicht mehr außer Haus. Zu groß war die Angst, von der Percht geholt zu werden. In dieser Zeit wurde viel im Haus rund um die Feuerstelle gesessen. Man erzählte sich Geschichten, war dankbar für das vergangene Jahr und schmiedete Pläne für das neue Jahr. Gute Vorsätze wurden gefasst und natürlich wurden heimische Kräuter und Harz geräuchert.

Die Raunächte sind die Zeit ab der Wintersonnwende am 21. Dezember bis zu den Heiligen Drei Königen am 6. Jänner und gehen auf die Kelten zurück.
Diese 12 Nächte sind eine besondere, übersinnliche Zeit. Die Anderswelt ist für Botschaften aus unserer Welt besonders empfänglich. Am Ende dieser magischen Zeit steht der Neubeginn und der Sieg des Lichts über die Dunkelheit.

Die Raunächte laden dich dazu ein, eine Pause vom Alltag zu machen und ganz zu dir zu kommen. Es wird geräuchert und orakelt. Alles was jetzt erlebt, geträumt und orakelt wird, kann im kommenden Jahr Wirklichkeit werden. Mach dir dazu ein kleines Räuchertagebuch, wenn du willst.

Räuchermethoden

Räuchern mit Kohle

Du benötigst eine feuerfeste Schale z. B. aus Steingut, Ton, Keramik oder auch Messing. In die Schale wird bis zur Hälfte Räuchersand gefüllt, auf welchen du ein Stück Räucherkohle legst. Entzünde die Kohle und warte bis sie vollständig glüht und mit einer weißlichen Ascheschicht bedeckt ist. Du kannst auch glimmende Kohle aus deinem Ofen nutzen. Darauf legst du nun dein zerkleinertes Räucherwerk wie Kräuter, Blüten und Harze. Mit einer Feder kannst du den Rauch für eine bessere Verteilung in den Raum fächeln.

Sanft Räuchern mit dem Stövchen

Für diese Art des Räucherns brauchst du ein Räucherstövchen mit Sieb, ein Teelicht und dein Räucherwerk. Stelle das Stövchen auf eine feuerfeste Unterlage, entzünde deine Kerze darunter und lege deine gewählten Kräuter und Harze auf das Sieb.
Das Räucherwerk verglimmt langsam und verströmt einen angenehmen, dezenten Duft, es raucht auch nicht so intensiv.

Räuchern mit Räucherbündel

Räucherbündel kannst du entweder kaufen oder im Hochsommer selbst binden. Hier handelt es sich um kleine Sträußchen aus Räucherkräutern, die verschnürt und getrocknet werden. Sobald sie vollständig durchgetrocknet sind, kannst du sie verräuchern.

Zum Räuchern zünde die Spitze an und lasse sie kurz anbrennen. Anschließend lösche die Flamme durch vorsichtiges Auspusten oder Wedeln des Bündels. Stelle eine große feuerfeste Schale darunter, in der du die abfallende Asche auffängst.

Für alle drei Räuchermethoden gilt, nimm dir Zeit, komm zur Ruhe, sei achtsam mit dir und versuche loszulassen. Loslassen bedeutet Vertrauen lernen und geht häufig mit einem Neuanfang einher. Ein Neubeginn bietet dir die Chance auf Veränderung.

Räucherbündel

Räuchermischung

Eine schöne Räuchermischung, die für den Neubeginn steht:

  • 1 TL Rosenblüten
  • 1 TL Salbei
  • 1 TL Beifuß
  • 1 Prise Kiefernharz

Diese Mischung kann dich bei Neuanfängen, ob beruflich oder nach einer Trennung, aber auch nach durchgestandenen Krankheiten unterstützen. Sie bringt alte seelische Wunden ans Licht und gibt Mut und Kraft neu durch zu starten.

  • Rose steht für Zuneigung, Herzöffnung und inneren Frieden
  • Salbei wirkt stimmungsaufhellend und reinigend
  • Beifuß, eine alte Schutz- und Räucherpflanze die entspannt
  • Kiefernharz stärkt und stimuliert

Hinweis: In der Schwangerschaft solltest du auf das Räuchern mit Beifuß verzichten. Er hat eine stark menstruationsfördernde Wirkung und kann Wehen auslösen.

Wenn du dir bei der Auswahl der Kräuter und Harze unsicher bist, kannst du natürlich auf fertige Räuchermischungen aus dem Fachhandel zurückgreifen. Auf den Mischungen ist vermerkt, welche Kräuter enthalten sind und wie sie verwendet werden kann.
Der Geruch beim Räuchern kann sehr intensiv sein, vor allem beim Räuchern mit Kohle. Lass dir gerne Zeit und lege die Kräuter nach und nach auf.

Nimm dir Zeit für dich und für dein Räucherritual, zelebriere deinen Ausstieg aus dem Alltag und genieße die aromatischen Düfte.

Viele Freude dabei, deine Elisabeth