Beitrag von unserem Blogger Ewald Grabner
So mäht Ihr Akku-Rasenmäher lange
Nicht immer klappt es mit dem Rasenmähen nach der Winterpause gleich auf Anhieb. Gut dass es Nachbarschaftshilfe gibt. Dazu auch einige Tipps, wie Akkus von Gartengeräten lange leben.
Mit den sonnigen und warmen Tagen im April startetet meine Nachbarschaft wieder die Rasenpflege. In allen Gärten wurde geschnitten, gemulcht und getrimmt. Aber nicht alle konnten sich gleich an die heiß ersehnte Arbeit machen, bei einigen versagten die Geräte den Dienst. Mein Nachbar versuchte z.B. eine halbe Stunde lang seinen Benzinrasenmäher zu starten – und brachte ihn dann zum Service. Roswitha, eine gute Bekannte, kam zu mir und beklagte sich über ihren Akku- Rasenmäher: „Er tut gar nichts, obwohl ich den Akku aufgeladen habe“. Gemeinsam unterzogen wir das Gerät einer Prüfung.
Fehlersuche beim Akku-Rasenmäher
Zuerst prüften wir den Akku, der zum Betrieb des Rasenmähers benötigt wird. Der Rasenmäher gehört zu einer sogenannten Power X-Change Familie, das heißt, die gleiche Akkutype kann zum Betrieb aller Geräte dieser „Familie“ betrieben werden. Egal ob es sich um Akkuschrauber, Winkelschleifer, Holzsägen, Trimmer oder eben einen Rasenmäher handelt. Der Akkumäher von Roswitha ist ein kleiner Mäher mit nur einem Akku als Energiequelle. Er ist wendig und leicht und wird für Randflächen oder zum Ausmähen von Bäumen verwendet. Für die großen Flächen hat Roswitha einen Benzinmäher.
Der Akku-Rasenmäher ist leicht und wendig und ist für kleine Rasenflächen geeignet. Dafür reicht ein einzelner Akku. Größere Geräte verwenden 2 bis 4 solcher Akkus gleichzeitig. Unser Akku muss nach dem Laden eine Spannung von etwa 20 Volt haben, das kann sehr einfach mit einem Voltmeter überprüft werden. Die Spannung zeigte 4 Volt, ein eindeutiger Fehler. Um sicher zu gehen, dass nur der Akku defekt ist, habe ich das Schneidmesser entfernt (und gleich geschärft) und den Rasenmäher kurz mit einer geeigneten Labor-Stromversorgung gestartet. Der Motor lief ruhig und die Stromaufnahme lag im Normalbereich – es war wirklich nur der Akku defekt.
Warum werden Akkus kaputt?
Wie die meisten akkubetriebenen Geräte arbeitet auch Roswithas Rasenmäher mit einem Lithium-Ionen-Akku. Diese Technologie liefert hohe Energiemengen bei geringem Gewicht und kleinen Maßen.
Lithium-Ionen-Akkus (LiIon Akkus) liefern hohe Leistungen und können viel Energie speichern. Jeder Akku hat einen aufwändigen Schutzmechanismus eingebaut, der vor Überlastung, vor Tiefentladen oder vor dem Überladen schützt.
Warum kann so ein Akku dann schon nach 3 Jahren kaputt sein? Dazu betrachten wir einige Maßnahmen, die ein langes Akkuleben fördern.
So hält Ihr Akku lange
• Richtiges Ladegerät verwenden
Es klingt banal, sorgt aber immer wieder für Probleme: Lithium-Ionen-Akkus dürfen nur mit geeigneten (und mitgelieferten) Ladegeräten geladen werden. Ein Ladegerät für Autobatterien oder für Nickel-Metallhydrid Akkutypen (NiMH) zerstört den Lithium-Ionen-Akku meist schon beim ersten Ladeversuch.
• Richtiges Aufladen der Akkus
Optimalerweise werden die Akkus nach jedem Mähen aufgeladen. Geladen nur solange, bis die Ladestation einen vollen Akku anzeigt. Bitte die Akkus nicht tage- oder gar wochenlang im Ladegerät belassen.
• Rasenmäher richtig reinigen
Wird der Rasenmäher mit Wasser gereinigt, werden vorher die Akkus entfernt, um Kurzschlüsse zu vermeiden. Generell vorsichtig mit Wasser umgehen und nie einen Hochdruckreiniger verwenden. Ich selbst reinige ohne Wasser. Zuerst schabe ich die Rasenreste mit einer Spachtel vom Gehäuse, dann entferne ich den restlichen Schmutz mit Druckluft. Dabei lege ich auch die Lüftungsöffungen für den Motor frei. Bild: Messergehäuse
• Kontaktfehler vermeiden
Es ist von Vorteil, wenn der Rasenmäher (mit den Akkus) zwischen den Einsätzen in einem trockenen Raum steht. Das verhindert Korrosion an den Stromkontakten von Akkus und Mäher. Ein feuchter Keller ist kein Abstellplatz für einen Rasenmäher.
• Die richtige Lagerung während der Winterzeit
Besonders wichtig: Zur Schonung der Akkus werden die Akkus nach dem letzten Mähen im Herbst ausgebaut, noch einmal geladen und dann in einem trockenen Raum bei Zimmertemperatur gelagert.
Roswitha wurde wahrscheinlich der letzte Punkt zum Verhängnis. Sie vergaß im Herbst, den Akku von ihrem Akkumäher zu entfernen und zu laden. Er befand sich über den Winter im Mäher in der frostigen und feuchten Scheune. Ihr Glück im Unglück: auf den defekten Akku gab es eine 3-jährige Garantie, die sie in Anspruch nehmen durfte. Der defekte Akku wurde kostenlos ersetzt.
Aktualisiert am 08.07.2024