Beitrag von unserem Blogger Gerald Franz
Stylisch am Rad
Radfahren wird immer mehr zum Lifestyle Thema – nicht nur ein schickes Rad ist dabei wichtig, sondern auch gut am Fahrrad auszusehen!
Längst ist das Thema Radfahren in der Werbung, in Lifestyle Magazinen ja sogar in den Schaufensterauslagen der Modeketten angekommen. Selbst die härtesten Fahrrad-Skeptiker haben wohl erkannt, dass Radfahren und alles was dazu gehört IN ist, nicht nur unter Hipsters und Bobos. In Wien zum Beispiel ist das, wie in vielen Hauptstädten der westlichen Welt, schon seit einigen Jahren der Fall. Fahrradevents, Radkinovorführungen, eigene Fahrradcafés bis hin zu „Naked Bike Rides“ – gibt es nichts was es nicht gibt. Der sogenannte „Cyclechic“ Trend, der in Kopenhagen seinen Ausgang nahm, hat sich schnell ausgebreitet – nämlich eine schickes Rad zu haben und dabei auch gut und cool auszusehen. Aber auch immer mehr kleinere Städte in Niederösterreich greifen den Trend auf. So gibt es zum Beispiel in Melk eine „Tweed-Ride“ Veranstaltung, wo sich Personen für eine Radveranstaltung extra schick machen, in Kostümen und Bekleidung Englands der 20iger Jahre um den „Rad-Dandy“ zu mimen. In St. Pölten hat vor kurzem die erste „Critical Mass“ statt gefunden, eine weltweite Bewegung wo sich RadlerInnen zum friedlichen, gemeinsamen Radfahren und Feiern auf der Straße treffen, um auf sich und Ihre Bedürfnisse im Straßen-Raum aufmerksam zu machen. Viele weitere Beispiele würden verdeutlichen, dass Radln aus der Ecke des Sports (Rennradfahrer und Mountainbiker) sowie der „Ökos“ beziehungsweise derer die sich kein Auto leisten können, längst draußen ist.
Bei mir selbst macht sich das an meinem persönlichen Fuhrpark bemerkbar. Zwei alte Rennräder von Puch und Peugeot zieren unseren Fahrradkeller, nicht nur zur Freude der Nachbarn. Dennoch alte Rennräder liegen im Trend, bevor man sich eines zulegt sollte man aber versuchen ob die Rahmenhöhe wirklich passt, alle StVO konformen Sicherheitsausstattungen vorhanden sind und man auch gut damit fahren kann. Die dünnen Reifen und der Rennlenker stellen eine echte Umgewöhnung dar. Ansonsten gibt es für beinahe jeden Geschmack das passende Rad. Sei es das Fahrrad im Vintage Look oder wirklich alte Räder vom Flohmarkt (ich hab im Zug nach Graz einmal einen Waffenradsammler getroffen). Bei Single-Speed Rädern – also Räder mit einem Gang, die sehr reduziert ausgeführt sind, gilt es auch auf die StVO Konformität zu achten. Darüber hinaus liegen Lastenräder, Falträder (siehe mein erster Blogbeitrag) und Pedelecs (E-Bikes) im Trend.
Aber nicht nur bei den Rädern, sondern auch bei den Accessoires gibt es viel Neues. Spezielle wasserdichte Umhängetaschen, stylische Helme in Halb-Kugelform, Schuhe, Regenkleidungen, fürs Radeln geeignete Röcke, und vieles mehr. Innovative Radhändler führen alle diese Produkte, wobei einiges aus Up-Cycle Materialien hergestellt wird, zum Beispiel Schlüssel Anhänger aus alten Fahrradschläuchen. Der Fantasie sind beim Outfit fast keine Grenzen gesetzt, von lässig salopp und cool bis hin zum eleganten Business Look. Der letzte Schrei den ich der Wiener Mariahilferstraße gesehen habe, waren bunte Beleuchtungskörper an Körper und Rad in der Nacht. Übrigens für alle Büroradler, egal ob sie in Anzug und Krawatte bzw. Kostüme oder im Casual Look ihre Dienstwege zurücklegen, eine Randnotiz. So wie es für das private Auto ein Kilometergeld gibt, gibt es das auch fürs Fahrrad. Es beträgt 0,38 Cent pro Kilometer. Vielleicht neben dem Trend zum Fahrrad fahren, noch ein Grund auf diese praktische und gesunde Fortbewegungsform umzusteigen. Heute gilt – Radfahren macht gesund, fit und schön – das wird auch gerne hergezeigt!