Wie man die Hitze gut übersteht, ohne eine Klimaanlage zu kaufen

Wenn in Wien der Sommer ausbricht ist, freue ich mich zwar normalerweise riesig, sehr schnell kann diese Freude aber auch in leichte Verzweiflung umschlagen. Dann nämlich, wenn sich die Stadt innerhalb nur weniger Tage in einen (gefühlten) Backofen verwandelt. Im siebten Bezirk, in dem ich wohne, gibt es weder viele Grünflächen noch Bäume und in den Straßen zwischen den Häusern staut sich die Hitze. Nicht einmal die Nacht bringt dann Abkühlung, denn Temperaturen von über 20 Grad in sogenannten Tropennächten sind in den Sommermonaten keine Seltenheit. Zwar arbeitet die Stadt bereits an Strategien, Wien in Zukunft besser abkühlen zu können – derzeit werden Vertikalbegrünungen verstärkt gefördert und ab August wird die gesamte Zieglergasse zu einer „Kühlen Meile“ umgemodelt – bis es aber tatsächlich soweit ist, wird es aber sicherlich noch dauern.

So ist es also essentiell sich selbst Strategien zu überlegen um der Hitze Herr zu werden. Und zwar ohne den ins Ohr geflüsterten Versuchungen des (nicht ganz so nachhaltig orientierten) Freundes zu erliegen, man könne doch eigentlich ein Kühlgerät kaufen… 

Hier meine drei persönlichen Lieblingstipps:

1) Bring Dunkel ins Licht

Eh ein Klassiker, aber was ich zu Hause wirklich wichtig finde, ist, meine Räume abzudunkeln. Besonders gut funktioniert dies natürlich mit Außenjalousien, wer keine besitzt (so wie ich  ), kann sich aber auch mit Innenjalousien oder dunklen Vorhängen behelfen. Die Innentemperaturen in meiner Wohnung sinken dadurch wirklich um einige Grad und so kann ich die heißen Tage gut im kühleren Innen überdauern. Am besten mit einem guten Buch oder so, denn ich habe gelesen, dass Elektrogeräte wie Laptop, Fernseher usw. die Räume nur noch zusätzlich aufheizen. Ebenfalls wichtig ist es mir auch, die Fenster untertags geschlossen zu lassen, um die Hitze draußen zu halten. Fürs Lüften nutze ich dann die frühen Morgen- oder die späten Nachtstunden.

2) Ab ins/ans Wasser

Einer lieben Arbeitskollegin verdanke ich eine wunderbare Abkühlungs-Idee für diesen Sommer: ein kleines Planschbecken am Balkon. Mit 1,20 m Durchmesser ist mein Einhorn Lorelai (auch genannt Lotti) nicht nur deutlich wassersparender als ein Swimmingpool, sondern ermöglicht es mir auch, mich zu Hause regelmäßig abzukühlen. Wer nicht das Glück hat, einen Balkon sein Eigen zu nennen, kann sich auch mit kurzen, kalten oder lauwarmen Duschen Abhilfe verschaffen. Und sobald mal genug Zeit an der Hand ist: Raus ans Wasser im Freien! Bei mir sind das dann meistens Alte oder Neue Donau, aber schöne natürliche Gewässer, in denen man sich abkühlen kann – Seen, Flüsse, Bäche – gibt es in Österreich zum Glück fast überall.
Und noch ein kleiner Punkt: Gerade im Sommer sollte man sich natürlich nicht nur ins Wasser stürzen, um sich abzukühlen, sondern vor allem auch genug davon trinken. Ich mag es am liebsten nicht zu kalt, um den Magen nicht unnötig zu belasten, und manchmal auch sehr gerne mit einem Schluck selbstgemachten Holundersaft.

3) Sonnenhüte, -schirme, Fächer

Ja, es ist etwas retro, aber ich glaube die feinen Damen der vergangenen Jahrhunderte hatten in Sachen Sonnenabwehr tatsächlich schon ziemlich den Bogen raus. Was damals vor allem dazu dienen sollte, die „noble Blässe“ zu bewahren und in der Mittagshitze im engen Corsagenkleid nicht das Bewusstsein zu verlieren, dient mir heute ebenfalls dazu, mir Erleichterung von der Hitze zu verschaffen. Wer Ressourcen schonen will, findet die Teile auch wunderbar 2nd-Hand im Internet und kombinieren kann man sie idealerweise mit lockerer Kleidung aus Naturtextilien, wie (Bio-)Baumwolle oder Leinen. So trägt man den Sonnenschutz buchstäblich auf der Haut mit sich rum… 

Das jetzt also eine kleine Auswahl von mir, aber was macht ihr um euch im Sommer abzukühlen? Wir freuen uns über weitere Tipps in den Kommentaren! Auf das wir die Hitze gut überstehen und die Sonne vor allen Dingen genießen können!