Der Weihnachtsstern: Gepflanzt für den Mistkübel?
Von einer dekorativen Zimmerpflanze entwickelte sich der Weihnachtsstern im Laufe der Zeit zur Wegwerfware. Unsere Tipps zur richtigen Pflege der Pflanzen, damit Sie lange Freude daran haben.
Eine der typischen Pflanzen der Advent- und Weihnachtszeit ist der Weihnachtsstern (Euphorbia pulcherrima). Bereits ab Oktober sind die Pflanzen in Gärtnereien und Baumärkten in großer Zahl zu finden. Bisher war es eine jährliche Massenproduktion von Billigpflanzen, die sehr oft nach dem Fest – sei es, dass sie wegen falscher Pflege eingingen oder weil sie nicht mehr benötigt wurden- einfach weggeworfen wurden.
Steigende Energiekosten – teure Weihnachtssterne
Auch vor Weihnachtssternen machen die steigenden Energiekosten nicht halt. Warum ist leicht erklärt. Der Weihnachtsstern ist eine tropische Pflanze, die ursprünglich aus Südamerika stammt. Sie benötigt Temperaturen über 15°Celsius, d.h. die Glashäuser müssen für die kälteempfindlichen Pflanzen beheizt werden. Bei höheren Energiepreisen bedeutet das für die Gärtnereien deutliche Mehrkosten.
Der Weihnachtsstern ist zu schade für die Tonne
Uns ist oft nicht bewusst, dass die Pflanzen einen weiten Weg zurücklegen, bis sie in unseren Geschäften landen. Auch wenn die Jungpflanzen ab Mai in heimischen Gewächshäusern aufgezogen werden, stammen ein Großteil der Stecklinge aus großen Farmen in Ostafrika. Das Klima dort ist ideal für Anbau und Aufzucht. Die arbeitsintensive Pflege wird durch kostengünstige Arbeitskräfte erledigt. Per Luftfracht kommen die Setzlinge dann nach Europa und werden weiter aufgezogen.
Mit der richtigen Pflege lange Freude am Weihnachtsstern haben
Wegwerfen ist nicht nötig, da es sich um eine mehrjährige Pflanze handelt. Bei etwas Pflege halten sie viele Jahre und wachsen mit der Zeit zu stattlichen Sträuchern heran. Pflanzen mit dunklem Laub halten länger als helllaubige.
So haben Sie mit wenig Aufwand mehr von Ihrem Weihnachtsstern:
- frostsicherer Transport: Weihnachtssterne sind kälteempfindlich, kaufen Sie daher Pflanzen aus dem Inneren des Geschäfts und schützen Sie sie auch auf dem nach Hause Weg vor zu viel Kälte. Achtung: auch den Topf nicht auskühlen lassen. Weihnachtssterne mögen auch keine „kalten Füße“.
- warmer, sonniger Standort: Die Pflanzen mögen es hell, vertragen aber die pralle Sonne nicht. Die Temperatur sollte zwischen 18 und 20 ° Celsius liegen. Achtung: Zugluft führt zu Blattverlust.
- regelmäßig gießen: Lassen Sie den Wurzelballen nicht austrocknen aber vermeiden Sie Staunässe. Am besten in ein lauwarmes Tauchbad stellen bis genügend Flüssigkeit aufgenommen wurde und die Blätter regelmäßig besprühen. Gelbe Blätter deuten auf zu viel Feuchtigkeit hin.
- nach dem Fest umtopfen: Damit die Pflanze gut wächst am besten gleich nach dem Kauf oder nach dem Fest, zumindest aber vor dem Start der Wachstumsphase im Frühling umtopfen. Keinen zu großen Pflanztopf nehmen.
- Rückschnitt möglich: Damit die Pflanze sich verzweigt, im Frühling nach der Blüte zurückschneiden. Sie treibt dann kräftig aus und bildet viele Blätter. Achtung: das Schneidwerkzeug sollte scharf sein und die Triebe nicht quetschen.
- Sommerfrische im Garten: Weihnachtssterne können den Sommer im Garten oder auf der Terrasse verbringen, sollten aber unbedingt im Schatten oder Halbschatten stehen. Ab August nicht mehr düngen und nur mehr mäßig gießen.
Weihnachtsstern selbst zum Verfärben bringen
Damit der Weihnachtsstern rechtzeitig zum Fest wieder in kräftigem Rot erstrahlt, reduzieren Sie die Beleuchtungszeit ab August. Dazu stellen Sie ihn tagsüber auf die helle Fensterbank und über die Nacht in einen dunklen Raum oder z.B. in einen Kasten, um ihn abzudunkeln. Nach etwa 6 Wochen sollten sich die Hochblätter (es handelt sich nicht um Blütenblätter) wieder rot, rosa oder weiß, je nach Sorte, verfärbt haben.
Weihnachtsstern durch Stecklinge selber vermehren
Schneiden Sie Triebe mit vier bis fünf Blättern und stecken Sie diese sofort in ein Glas mit lauwarmem Wasser. Dass stoppt den Fluss des Milchsafts. Danach in Anzuchterde gemischt mit grobem Sand eintopfen, fertig.
Vorsicht bei Kindern und Haustieren – Weihnachtsstern ist giftig
Der Weihnachtsstern gehört zu den Wolfsmilchgewächsen. Der milchige Pflanzensaft ist leicht giftig und kann Hautreizungen hervorrufen. In den Zuchtformen sind die gefährlichen Inhaltstoffe zwar reduziert, stellen Sie die Pflanze trotzdem unerreichbar für Kinder und Haustiere auf.
Aktualisiert am 25.01.2024