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Kreislaufwirtschaft

Die Bibliothek der Dinge

In einer Bücherei leihen wir uns Bücher, Spiele, Filme oder andere elektronische Medien aus. Doch in manchen Bibliotheken gibt es noch andere Dinge zum Ausborgen. Wir haben uns das genauer angesehen.

Regal in der Borgerei Traiskirchen.

Leihen statt besitzen, ist eine besonders nachhaltige Art Dinge zu nutzen, ohne sie kaufen zu müssen.  Viele von den Dingen, die wir zu Hause haben, verwenden bzw. benötigen wir nur selten. Mal ehrlich: Wie oft werden Bohrmaschine, Fondue-Set, Entsafter, Dörrapparat oder Nähmaschine im Alltag eingesetzt? Häufig fristen Geräte dann lange Zeit unbenutzt ihr Dasein und brauchen Platz im Abstellraum oder Kellerabteil. Da ist das Ausborgen selten gebrauchter Gegenstände eine einfache, nachhaltige und kostengünstige Alternative. Mit dem Ausleihen wird auch der Fehlkauf von Produkten reduziert.

Was genau ist eine „Bibliothek der Dinge“?

Der Begriff bezeichnet eine Sammlung von Gegenständen des täglichen und nicht so alltäglichen Bedarfs mit einem praktischen Nutzen, die ausgeliehen werden können. Damit unterscheidet sie sich von den üblicherweise in einer Bibliothek vertretenen Medien. Beispiele sind Nähmaschine, Bohrmaschine, Waffeleisen, Induktionskochplatte, Dampfreiniger, Heckenschere, Infrarotlampe, Laminiergerät, Diskokugel und vieles mehr.

Eine solche „Bibliothek der Dinge“ kann ein Teilbereich in einer öffentlichen Bibliothek sein oder eine Zweigstelle einer solchen. Mittlerweile wird das Konzept schon in einigen Bibliotheken erfolgreich umgesetzt. Die Tendenz ist steigend.

Treffpunkt und Gemeinschaft

Erfahrungen aus vielen europäischen Ländern zeigen, dass eine solche „Library of Things“ einen zusätzlichen Nutzen haben. Sie wirken als Räume der Begegnung und des Gesprächs. Das stärkt den Zusammenhalt von Gesellschaften und erfüllt die dritte wichtige Säule der Nachhaltigkeit – die soziale Nachhaltigkeit.

Angebote einer öffentlichen Bibliothek sind kostengünstig oder gratis. Davon profitieren auch Menschen mit geringem Einkommen. Das Angebot ist einfach und niederschwellig und ohne großen Aufwand im Alltag nutzbar.

Bibliotheken und ihr Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung

Bibliotheken leisten traditionell mit dem Verleih von Büchern und Medien einen wichtigen Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung. Mit dem Konzept der „Bibliothek der Dinge“ schafft man es nachhaltiges Konsumverhalten zu fördern und den weltweiten Materialverbrauch zu senken.

Denn Dinge gemeinschaftlich zu nutzen ist nachhaltig und bedeutet, dass weniger Rohstoffe abgebaut und Güter produziert, transportiert, verpackt und zuletzt entsorgt werden müssen. Das spart wertvolle Ressourcen und ist ein Grundpfeiler in der Kreislaufwirtschaft.

Eine „Bibliothek der Dinge“ hat großes Potenzial für öffentliche Bibliotheken. Sie eröffnet Chancen, ihre Bedeutung auch in Zukunft zu erhalten, neue Kundinnen und Kunden zu gewinnen und dadurch die Reichweite zu erhöhen.

Neu Denken – RETHINK

Umdenken oder Überdenken betrifft im Sinn der Kreislaufwirtschaft unser Konsumverhalten. Es geht um die Art wie wir Gegenstände und Geräte im Alltag nutzen. Dinge, die wir selten brauchen, können auch ausgeborgt werden. Was im privaten Bereich, in der Familie oder unter Nachbarn, oft praktiziert wird, funktioniert genauso bei Siedlervereinen, in Baumärkten oder an Orten wie einer Bibliothek der Dinge.

Wie starte ich eine eigene Bibliothek der Dinge?

Für interessierte Gemeindevertreterinnen und Gemeindevertreter oder alle, die selber in einer Bibliothek arbeiten und jetzt neugierig sind, gibt es einen Leitfaden, welche Schritte für den Aufbau einer Bibliothek der Dinge notwendig sind.
Hier finden Sie den neuen Leitfaden für eine Bibliothek der Dinge als Download.

Aktualisiert am 26.11.2024