Dubai-Schokolade, ein neuer Hype
Die mit Pistaziencreme gefüllte Dubai-Schokolade ist derzeit populär auf allen Social Media Kanälen. Was steckt dahinter und wie nachhaltig ist Dubai-Schokolade?
Sie knackt, lässt das Wasser im Mund zusammenlaufen und sorgt für Pistazienengpässe auf den Märkten! Die überall begehrte Dubai-Schokolade ist eine mit „Engelshaar“ und Pistazien gefüllte Tafelschokolade, die von einem Unternehmen im Emirat Dubai entwickelt wurde. In den Sozialen Medien, besonders auf TikTok und Instagram erlebt diese Schokolade gerade einen richtigen Hype. Auf die Nachfrage reagiert auch der Handel in Europa, was bereits zu Engpässen bei Pistazien führt.
Neben der einzigartigen Optik soll die besondere Textur, die cremige Konsistenz und der „Crunch-Effekt“ der Füllung hervorstechen. Dazu kommt der feine Pistazien-Geschmack. Dubai-Schokolade ist hochpreisig, eine 200 Gramm Tafel kostet rund 15 -20 Euro. Die hohen Kosten entstehen einerseits durch das Rohprodukt Pistazien und die Herstellung in Handarbeit, weil die Füllung nicht mit Maschinen gefertigt werden kann.
Was steckt in der teuren Schokolade?
Die Hülle besteht entweder aus Vollmilch- oder Bitterschokolade, die Füllung aus geröstetem und gehacktem Kadaifi (=„Engelshaar“), Pistaziencreme und Tahina (=Sesampaste). Eine besondere Textur verleiht der Füllung „Engelshaar“, das sind hauchdünne, knusprige Teigfäden. Diese Zutat wird unter dem Namen Kadayif oft in Süßspeisen in der türkischen und arabischen Küche verwendet.
Tipp zum Selbermachen
Wer für die Trend-Schokolade nicht so viel Geld ausgeben möchte, kann diese Schokolade auch selbst herstellen.
Sie benötigen dafür: Schokolade (Vollmilch, Bitter- oder weiße Schokolade nach Geschmack), Butter, Engelshaar (Kadayif), Tahin, Pistazienmus, Salz, gehackte Pistazien zum Dekorieren
Das Engelshaar in Stücke schneiden und in Butter anbraten, mit dem Pistazienmus, Tahin, Salz und den gehackten Pistazien vermengen. Die Schokolade im Wasserbad schmelzen, abkühlen lassen und in eine Form gießen. Im Kühlschrank fest werden lassen, danach die Füllung darauf und alles wird nochmals im Kühlschrank abgekühlt. Am Schluss nochmal eine Schicht Schokolade als Abdeckung hinzufügen und wieder abkühlen lassen.
Eine genaue Anleitung dazu finden Sie im Magazin ÖKO-Test: Dubai-Schokolade.
Wie nachhaltig ist der Pistazienanbau?
Pistazien sind als gesalzener oder ungesalzener Snack, als Pistaziencreme in Cornetti oder als Pistazienpralinen schon lange bekannt und beliebt. Sie spielen eine bedeutende wirtschaftliche Rolle, die in den letzten Jahrzehnten stark zugenommen hat. Die Hauptanbaugebiete für Pistazien liegen in der Türkei, im Iran, in den USA und zunehmend auch in Spanien.
Probleme beim Pistazienanbau
Die Bäume sind tolerant gegen Trockenheit, da sie in der Lage mit ihren Wurzeln das Wasser tief aus dem Boden zu ziehen. In Pistazienplantagen machen der Anbau in Monokultur und hoher Wasserverbrauch Probleme. Auch lange Transportwege schlagen sich negativ auf die Umweltbilanz nieder. Gerade in Spanien, wo die Anbauflächen in den letzten Jahren massiv ausgeweitet wurden, kommt es zu einer Übernutzung der Grundwasserreserven, was die Umwelt und der regionalen Landwirtschaft Probleme bereitet. Der Anbau in Monokultur erfordert hohen Einsatz an Dünger und Pestiziden, was eine große Belastung für die Ökosysteme in den Anbaugebieten darstellt.
Nachhaltige Anbaumethoden und innovativen Technologien wie Solarenergie, Wassermanagementmaßnahmen und Wasserrückgewinnung sowie intelligente Wasserspeicherung sind in einigen Regionen bereits im Einsatz.
Tipps zum Einkauf und zur Lagerung von Pistazien
Achten Sie beim Einkauf auf Bio-Qualität. Kaufen Sie bevorzugt Pistazien aus kleinbäuerlichen Betrieben. Diese setzen oft auf nachhaltigere Anbaumethoden.
Da Pistazien leicht schimmeln, sollten sie kühl und trocken gelagert werden, am besten im Kühlschrank in einer verschlossenen Box.
Nüsse, die muffig oder ranzig riechen nicht mehr essen. Es besteht die Gefahr, dass sie mit Schimmelpilz befallen sind. Diese bilden sogenannte Aflotoxine, die eine Gesundheitsgefahr darstellen (Leber, Niere, Immunsystem).
Genießen mit Verantwortung
Der Modetrend Dubai-Schokolade zeigt, wie unser Konsumverhalten beeinflusst werden kann. Kritisches Hinterfragen macht Sinn. Eine nachhaltige Alternative zur exotischen Pistazie sind übrigens heimische Nüsse (Haselnüsse, Walnüsse) sowie Samen wie Kürbiskerne, Sonnenblumenkerne oder Leinsamen.
Aktualisiert am 11.12.2024