Einweg- oder Mehrweg-Windeln?
Bis ein Kind sauber ist, benötigt es rund 4.500 Wegwerfwindeln. Das entspricht einem Müllaufkommen von etwa 1.000 kg, die im Restmüll entsorgt werden.
Bis ein Kind sauber ist, benötigt es rund 4.500 Wegwerfwindeln. Das entspricht einem Müllaufkommen von etwa 1.000 kg, die im Restmüll entsorgt werden. Der Anteil an Windeln am Müllaufkommen beträgt bis zu 10 %. Dabei handelt es sich um sogenannten „Nassmüll“. Dieser kann nicht effizient verbrannt werden, sondern es muss Energie in Form von Brennstoff für die Entsorgung zugesetzt werden. In der Deponie benötigt eine Wegwerfwindel 500 Jahre, um sich zu zersetzen. Nicht nur das Müllaufkommen ist bei Einwegwindeln problematisch. Auch für die Herstellung werden viele Ressourcen, Energie und Chemikalien eingesetzt.
Mehrwegwindeln sind gut fürs Baby und für die Geldbörse
Babys profitieren durch eine gesündere Haut, durch positive Effekte auf die Entwicklung der Hüftgelenke und dass sie früher sauber werden. Durch die Verwendung von Stoffwindeln wird das Baby breit gewickelt. Dadurch wird die Beugespreizhaltung gefördert, was optimal für die Entwicklung der Hüftgelenkskörper ist. Dies wird auch von Kinderärzten empfohlen.
Für die Haut hat der weiche Baumwollstoff ebenfalls Vorteile, da es zu weniger Irritationen kommt. Durch die Luftdurchlässigkeit der Windel sind auch Pilzerkrankungen seltener. Ein weiterer positiver Effekt ist, dass Kinder in Stoffwindeln meist schneller trocken werden, da sie früher den Zusammenhang zwischen Einnässen und nasser Windel verstehen.
Mehrwegwindeln sind auch gut für das Familienbudget. Die Verwendung ist – inklusive Waschkosten – bis zu 70 % günstiger als der Gebrauch von Einweg-Windeln. Das entspricht ca. 700 € pro Wickelkind. Da die Anschaffung der Grundausstattung teuer ist, fördern viele Länder und Gemeinden Mehrwegwindeln mit einem Windelgutschein.
Die richtige Verwendung der Mehrwegwindeln
Die richtige Pflege ist wesentlich für die Haltbarkeit der Windeln, aber auch für eine positive Ökobilanz. Es ist ausreichend, die Windeln bei 60 °C mit einem haut- und umweltfreundlichen Waschmittel zu waschen. Keinen Weichspüler verwenden. Beachten Sie die Empfehlungen der Hersteller. Das falsche Waschmittel kann die Flüssigkeitsaufnahme der Windeln beeinflussen.
Stoffwindeln zum Trocknen an die frische Luft hängen. Die Verwendung eines Wäschetrockners oder das dauernde Auskochen der Windeln wirkt sich wegen des hohen Stromverbrauchs negativ auf die Umweltbilanz von Stoffwindeln aus. Außerdem beschleunigen diese Pflegemaßnahmen den Materialverschleiß, wodurch die Windeln weniger lange halten. Der hohe Energieverbrauch schlägt sich auch negativ auf die Kostenersparnis zu Buche.
Mit Stoffwindeln den Müllberg reduzieren
Als umweltfreundliche Alternative gibt es Mehrweg-Windelsysteme aus Stoff. Diese verursachen nicht nur weniger Müll, sondern sind auch in der Herstellung und Entsorgung ressourcenschonender und energiesparender. Die Gemeinden werden durch ein geringeres Müllaufkommen entlastet. Die gesamten Umweltauswirkungen sind trotz der Waschvorgänge geringer als bei der Verwendung von Einwegwindeln.
Wählen Sie Windeln aus ökologischer Baumwolle. Diese werden umweltfreundlich und chemikalienfrei hergestellt.
Bei Einwegwindeln besser die Öko-Windeln nehmen
Vor allem unterwegs werden Mehrweg-Windeln als unbequem empfunden. Als großer Nachteil wird auch der höhere Arbeitsaufwand, der vor allem durch das Waschen der verschmutzen Windeln entsteht, empfunden.
Wenn Sie Einwegwindeln nehmen, dann kaufen Sie sogenannte „Ökowindeln“. Das sind umweltverträglichere Windeln, die zu einem großen Teil aus biologisch abbaubaren Materialien wie Bio-Kunststoff und chlorfrei gebleichtem, FSC-zertifiziertem Zellstoff bestehen.
Aktualisiert am 24.08.2023