Erdmiete zur Gemüselagerung
Die Erdmiete ist eine einfache und praktische Möglichkeit, um die Ernte über den Herbst und Winter aufzubewahren. Hier einige Tipps dazu.
Die Aufbewahrung der Ernte in Erdkellern hat bei uns schon eine jahrhundertelange Tradition. So gab es früher am Land oftmals einen Erdkeller unter dem Haus oder einen mit Erde bedeckten Kellerraum auf dem Hof.
Gemüsevorräte im Winter draußen lagern – die Erdmiete macht es möglich
Die Erdmiete ist eine einfache und praktische Alternative, um die Ernte im Herbst und Winter aufzubewahren. Die sogenannte „Erdmiete“ ist eine im Boden vergrabene Box. Das Prinzip funktioniert ähnlich wie bei einem Kühlschrank. Man könnte sagen es handelt sich um eine kostengünstige Alternative zu einem Erdkeller, denn so schafft man eine Lagermöglichkeit, ohne Platzverbrauch in Haus oder Wohnung.
Bevor Sie eine Erdmiete anlegen, sollten Sie einen passenden und halbschattigen Ort im Garten suchen. Gut geeignet ist ein überdachter Platz, wie z.B. ein Dachvorsprung am Haus, beim Gartenhaus oder direkt im Gewächshaus. So wird das Lagergut nicht zu feucht.
Welches Gemüse hält gut in einer Erdmiete?
Wurzelgemüse wie Pastinaken, Petersilienwurzel, Sellerie, Rote Rüben, Karotten, und auch Kohlrabi und Kohl eignen sich gut zum Einlagern. Auch Erdäpfel können in einer tieferen Erdmiete bevorratet werden. Sie vertragen allerdings keine Temperaturen unter 4°C, da sonst die enthaltene Stärke in Zucker umgewandelt wird und die Knollen nicht mehr genießbar sind.
Lagern Sie nur ungewaschenes Gemüse ohne Schadstellen ein, sonst besteht Fäulnisgefahr. Entfernen sie vorher Blätter am Gemüse mit einer Schere. Eingelagertes Gemüse hält in der Erdmiete mehrere Monate.
Eine Erdmiete selber anlegen
Diese Materialien benötigen Sie dazu:
- luftdurchlässiges Gefäß (Holzkiste mit Deckel, Metalltonne mit kleinen Luftlöchern, alte Waschmaschinentrommel)
- Folie zum Abdecken
- Sand als Füllmaterial für die Box/Kiste und Umrandung
Unser Tipp: Bausand ist zu kalkhaltig, daher am besten Spielsand nehmen! - Stroh
- Engmaschiges Gitter als Schutz vor Mäusen
- Grabwerkzeuge
So gelingt das Anlegen einer Erdmiete
- Graben Sie ein ausreichend großes Loch mit einer Tiefe von mindestens 60 bis 80 cm. Beachten Sie, dass das Loch um einiges größer sein muss, als die Kiste selber damit auch eine Isolierschicht aus Stroh, Sand und Erdreich rundherum Platz findet.
- In das luftdurchlässige Gefäß füllen Sie nun eine Lage Sand ein und schlichten das Gemüse Schicht für Schicht darin ein. Achten Sie darauf, dass das Gemüse einzeln liegt und sich nicht berührt. Lücken einfach mit Sand auffüllen.
- Die Kiste danach mit einem feinmaschigen Gitter als Schutz vor Mäusen ausstatten.
- Die gefüllte Kiste oder Box in das Erdloch heben, rundherum eine Schicht Stroh und dann reichlich Erde einfüllen. Wichtig ist, dass genügend Isolierung in Form von Stroh und Erdreich gelegt wird. Vor allem der Schutz nach oben ist wichtig, damit der Inhalt gut vor Frost geschützt wird.
- Zuletzt als Regenschutz eine Folie darauf und diese mit einer dünnen Erdschicht bedecken.
Unser Tipp: Eine alte Waschmaschinentrommel eignet sich gut, denn durch die kleinen Löcher kann die Luft zirkulieren und es ist dennoch sicherer Schutz vor Mäusen gegeben.
Aktualisiert am 24.01.2024