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Für die Herstellung brauchen Sie eine 1,5 l PET-Flasche, warmes Wasser, Hefe und Zucker, eine Schere, Löffel und Waage und ein Gefäß zum Anrühren.
Wir geben Ihnen Tipps, wie Sie die Stechmücken am besten im und ums Haus fernhalten, was in Insektenschutzmitteln drinsteckt und wie Sie eine Gelsenfalle selber bauen.
Stechmücken brauchen zur Entwicklung stehendes Wasser. Das können überflutete Wiesen nach Überschwemmungen genauso sein wie Wasser in Blumenuntersetzern. Bleiben Wasseransammlungen nach starken Regenfällen, Überschwemmungen oder längeren Schlechtwetterperioden so können sich Gelsenlarven dort ungestört vermehren. Gegen solche Ereignisse können wir nichts tun.
Im eigenen Garten oder am Balkon können Sie stehende Wasseransammlungen vermeiden und so einem Massenauftreten vorbeugen. Regentonnen abdecken, achtlos stehen gelassene Gießkannen entleeren und in Kinderplanschbecken sowie Vogeltränken das Wasser täglich wechseln. Nur so können Sie die Larven dezimieren, bevor sie sich verpuppen und schlüpfen.
Im Gartenteich ist keine Massenvermehrung zu befürchten, dafür sorgen natürliche Fressfeinde.
Die Plagegeister orientieren sich am ausgeatmetem CO2 und unserem Körpergeruch. Wissenschaftlichen Erkenntnissen zufolge ist es aber nicht der Zuckergehalt im Blut, wie jahrelang angenommen, sondern eher bestimmte Fettsäuren im Schweiß.
Im Freien daher langärmelige, weite und feste Kleidung tragen, am besten in helle Farben, denn Gelsen bevorzugen dunkle Kleidung.
Gelsen sehen gelbes Licht nicht. Verwenden Sie deshalb gelbe statt weiße Lampen, um Sitzplätze im Freien zu beleuchten.
Das Kohlendioxid Mücken anzieht, kann man sich zunutze machen und aus Hefe und Zucker eine Falle bauen. So funktioniert es:
Großflächig nach Überschwemmungen und nahe Augebieten gibt es immer wieder Bekämpfungsaktionen mit Bti. Der Wirkstoff ist ein Eiweißkristall, das aus dem Bacillus thuringiensis israelensis (Bti) gewonnen wird. Er verhindert die Entwicklung von der Larve zur Stechmücke. Auch für den Einsatz im eigenen Garten werden diese Produkte angeboten. Überdenken Sie die Anwendung, denn Mückenlarven haben in der Natur eine wichtige Funktion als Nahrungstiere (Larven als Fischnahrung, die Mücken selbst für Vögel und Fledermäuse). Im eigenen Garten helfen vorbeugende Maßnahmen am besten.
Viele Produkte enthalten den Wirkstoff Diethyl-Toluamid (DEET). Dieser ist zwar sehr wirksam kann aber zu Augen- und Schleimhautreizungen, Hautirritationen und Nervenstörungen führen. Nicht in der Schwangerschaft und Stillzeit anwenden, da DEET plazentagängig ist und über die Muttermilch weitergegeben wird.
Dieser Wirkstoff greift auch Kunststoffe an (Brille, Handy, Laptop, Kunstfaser, …). Verwenden Sie Mittel mit diesem Inhaltsstoff nicht über einen längeren Zeitraum. In vielen Produkten wurde DEET durch den besser verträglichen Wirkstoff Icaridin ersetzt. Dieser hilft auch gegen Zecken und hat einen geringeren Eigengeruch.
Der Wirkstoff IR3535 (EBAAP – Ethyl Butylacetylaminopropionate) in Insektenschutzmitteln hat sich als wirksames Abwehrmittel gegen Stechmücken erwiesen und ist am besten verträglich.
Was bei Reisen in die Tropen schwere Erkrankungen vorbeugt, ist bei uns und in Europäischen Urlaubsländern vielleicht übertrieben.
Es gibt Kosmetika mit Repellent-Wirkung genauso wie Sonnenschutzmittel die Insektenschutz enthalten. Werden verschiedene Präparate kombiniert kann es zu Wechselwirkungen kommen. Insektenschutz sollte nur aufgetragen werden, wenn es wirklich nötig ist.
So setzen Insekten-Repellents etwa die Wirksamkeit von Sonnenschutzmitteln herab und sollte erst aufgetragen werden, wenn die Sonnencreme eingezogen ist.
Die Inhaltsstoffe in Repellents sollen uns vor Stichen und etwaigen damit übertragenen Krankheiten schützen. Sie sollten nicht bedenkenlos in Kombi-Präparaten (mit Sonnenschutz, After-Sun oder Hautpflege-Produkten) aufgetragen werden. Wird der Insektenschutz nicht mehr gebraucht, waschen Sie die Reste mit Wasser und Seife ab.
Studien aus den USA (Universität Iowa) berichten von Katzenminze als effektiven Schutz. Das enthaltene Öl Nepetalacton, das der Pflanze ihren charakteristischen Duft gibt ist demnach für Mücken sehr abstoßend.
Frisch geerntete Blätter der Echten Katzenminze (Nepeta cataria) in ein Glas schichten, mit 40%igem Alkohol übergießen und eine Woche ziehen lassen. Dann abgießen. Zu 100ml dieser Katzenminze-Tinktur gibt man 50 ml Lavendelhydrolat (das destillierte Wasser, das bei der Destillation von Lavendelöl übrig bleibt, erhältlich in Apotheken und Fachdrogerien), 20 ml Jojobaöl und 10 ml Niemöl. Gut vermischen und noch je 10 Tropfen ätherisches Öl von Lavendel und Citronella dazugeben.
Testen Sie zuerst in der Armbeuge, ob Ihre Haut die Mischung verträgt. Im Gesicht nur sparsam verwenden und nicht in Mund und Augen bringen.
Rezept nach Miriam Wiegele
Durch blutgerinnungshemmende Stoffe im Speichel der Gelse schüttet unser Körper Histamin aus und ein mehr oder weniger juckender Gelsendippel entsteht. Kratzen verschlimmert die Schwellung und es kommt zu einer örtlichen Entzündung. Um den Juckreiz zu lindern hilft Wärme. Ein Gerät mit Heizelement (Hitzestift) hat sich hier bewährt. Diese Geräte bekommen Sie in Apotheken. Hausmittel bei Insektenstichen sind Zwiebelsaft, Essig-Umschläge und Zitronensaft. Auch zerkleinerte Spitzwegerichblätter helfen gegen den Juckreiz. Kauen Sie die Blätter kurz und geben Sie den Brei auf die Stichstelle. Entzündungen um die Stichstelle können Sie mit essigsaurer Tonerde beruhigen.
Wichtig bei diesen Anwendungen: die Haut muss unverletzt sein, sonst können Keime eindringen und Entzündungen entstehen.
Aktualisiert am 22.07.2024