Tipps von unserem Kooperationspartner „Natur im Garten“
Gemüsegarten richtig anlegen
Wenn Sie einen Gemüsegarten anlegen bzw. neu bepflanzen, dann sollten Sie überlegen, welche Gemüsesorten und Kräuter darin Platz finden sollten.
Wenn Sie einen Gemüsegarten anlegen bzw. neu bepflanzen, dann sollten Sie überlegen, welche Gemüsesorten und Kräuter darin Platz finden sollten. Da ist es ratsam über die jeweiligen Standortansprüche der Pflanzen und Anbaubedingungen Bescheid zu wissen. Sie können die Beete und den vorhandenen Platz grob skizzieren und einen Anbauplan machen.
Die Bodenfruchtbarkeit im Gemüsegarten erhalten
Düngung und Fruchtwechsel ist für die Bodenfruchtbarkeit wichtig. Durch einen wechselnden Anbau von verschiedenen Gemüsearten werden die Bodennährstoffe optimal ausgenutzt und Krankheiten vorgebeugt. Setzen Sie Gemüse der gleichen Familie frühestens nach drei Jahren wieder auf den gleichen Platz. Heben Sie die Anbaupläne aus Vorjahren auf, um nachschauen zu können.
Verwenden Sie organische Düngemittel wie Kompost, Mulchmaterial (aber keinen Rindenmulch) und Stallmist, um die natürliche Humusschicht aufzubauen. Die Entwicklung von gesunden Bodenlebewesen wird so begünstigt. Zu viele leicht lösliche Nährstoffe in Form von Düngesalzen in Handesldüngern wirken sich ungünstig auf den Humusgehalt aus und lassen den Boden verarmen.
Im Herbst können Sie eine Gründüngung aussäen, welche über den Winter stehen bleibt. Geeignet sind z.B. Ringelblumen, Kapuzinerkresse, Phazelia, Tagetes uvm. Die Rückstände arbeiten Sie dann zeitig im Frühling in den Boden ein.
Vor dem Anpflanzen den Boden im Gemüsegarten pflegen
Bearbeiten Sie die Beete erst kurz vor dem Säen oder Pflanzen der Setzlinge, denn so haben Unkräuter kaum Zeit sich vor den Pflänzchen auszubreiten.
Leicht sandige bzw. lockere Böden und länger bebaute Beete nicht umgraben, sondern nur mit einer Grabegabel lockern. Die Erde dabei von Unkraut und Wurzeln befreien. Schwere Lehm- und Tonböden sollten Sie mehrmals lockern oder einmal mit dem Spaten umstechen.
Pflanzen rechtzeitig im Garten geerdet
Die termingerechte Aussaat legt den Grundstein für reiche Ernten. Samen brauchen Mindesttemperaturen, um keimen zu können. So gibt es Arten und Sorten, die früh oder spät kultiviert werden. Halten Sie sich an die Saattermine auf den Packungen, sonst können Salat und Co kränkeln oder vorzeitig blühen. Ideal sind lockere, gut wasserdurchlässige, fruchtbare Böden – auch in großen Töpfen und Hochbeeten können Sie aussäen.
Junges Gemüse am Fensterbrett anziehen
Wärmeliebende Paradeiser, Gurken, Kürbis, Kohlgemüse und Salate können Sie in geschützten Räumen vorziehen. Paprika und Melanzani brauchen besonders viel Entwicklungszeit. Damit Paradeiser nicht aus Lichtmangel vergeilen, kommen sie besser erst Mitte April in Saatkistchen oder Töpfe mit Aussaaterde (halb Sand, halb Gartenerde).
Bis die Jungpflanzen keimen, die Erde gleichmäßig warm und feucht halten und nach der Aussaat mit einer Glasplatte oder Folie abdecken. Kurzes tägliches Lüften beugt Pilzbefall vor. Zarte Streicheleinheiten ahmen fehlenden Wind nach und stärken die Pflanzenzellen. Ist nach den Keimblättern das zweite Blattpaar entwickelt, können Sie die Pflanzen vereinzeln und bis zum Auspflanzen hell und kühl kultivieren.
Direktsaat im Freiland
Weniger aufwändig ist die Freilandsaat. Lockern Sie das Beet nur oberflächlich, aber so, dass ein feinkrümliges Saatbeet entsteht. Geben Sie das Saatgut in flache Saatrillen und bedecken Sie es mit (Kompost)erde. Dabei sind die maximalen Saattiefen wichtig. Für manche Pflanzen braucht es Geduld. Karotten keimen erst nach 3 Wochen und werden deshalb mit wenigen schnell keimenden Radieschen gemischt, damit man rasch sieht, wo die Saatrillen verlaufen.
Fruchtfolge im Gemüsegarten einhalten
Bedenken Sie die Nährstoffvorlieben der Pflanzen und bauen Sie diese in der richtigen Reihenfolge an. Starkzehrer wie Paradeiser oder Kohl brauchen viel Nahrung, Mittelzehrer wie Sellerie und Karotten kommen mit mittlerem Angebot zurecht und Schwachzehrer wie Bohnen oder Erbsen sind Selbstversorger. Teilen Sie ihre Beete also in drei Zonen auf und wechseln Sie über drei Jahre. (Zone A: 1. Jahr Starkzehrer, 2. Jahr Mittelzehrer, 3. Jahr Schwachzehrer usw.) Wer mehr Platz zur Verfügung hat, hängt noch ein Jahr Gründüngung an, damit Pflanzen wie z.B. Phazelie, Gelbsenf oder Feldsalat den Boden lockern und wieder mit Humus anreichern.
Mischkultur ansetzen
Mischkulturtabellen zeigen, welche Pflanzen sich fördern und welche nicht: Gemüse aus derselben Pflanzenfamilie vertragen sich im Wesentlichen nicht nebeneinander oder zeitlich hintereinander. Lange Zeit wurden Gemüse und „Blütenschätze“ getrennt. Dabei kommen sie bestens miteinander aus und locken fleißige Nützlinge an.
Häufige und bewährte Mischkulturen sind die Kombinationen aus Salat & Radieschen, Zwiebel & Karotte, Buschbohne & Kohlarten, Paradeiser & Spinat.
Mulchen gegen Austrocknen und Unkraut im Garten
Eine Mulchschicht aus angetrocknetem Grasschnitt verhindert eine Austrocknung des Bodens, reduziert Unkräuter, aktiviert das Bodenleben, bringt Nährstoffe in den Boden und regt die Humusbildung an. Während der Wachstumszeit können Pflanzen mit Komposttee oder Brennnesseljauche gestärkt werden.
Regelmäßige Pflege der Beete sorgt für gutes Wachstum
Das Jäten und Hacken von Unkraut kommt einer guten Nährstoffversorgung der Pflanzen und dem Wachstum zugute. Beginnen Sie damit schon ein paar Wochen nach dem Anpflanzen. Beim Jäten und Hacken sollten Sie vor allem mehrjährige Unkräuter wie z.B. Distel, Klette und Ampfer mitsamt der Wurzel ausstechen. Hartnäckige Wurzelunkräuter wie z.B. Quecke, Hahnenfuß, Ackerwinde und Giersch vermehren sich weiter, wenn nicht alle Wurzelausläufer entfernt werden.
Richtig Gießen
Am wirkungsvollsten ist das Gießen am Morgen oder Vormittag. Am Abend sollten Sie lieber nicht gießen, denn das schafft günstige Bedingungen für Schnecken. Verwenden Sie gesammeltes Regenwasser aus einer Tonne. Gießen Sie das Wasser mit der Gießkanne direkt zu den Wurzeln. Beim Besprühen kann das Wasser nicht tief genug in den Boden zu den Wurzeln eindringen und zudem können sich durch die Feuchte auf den Blättern leichter Pilzkrankheiten wie z.B. Mehltau bilden.
Nützlinge im Garten fördern
Fördern Sie die natürlichen Feinde von Schädlingen. Das können Sie z.B. durch das Anpflanzen von Futterpflanzen für Nützlinge oder das Schaffen von Lebensraum wie z.B. Nistkästen für Vögel, Laub- und Steinhaufen oder einen Naturteich im Garten.
Auch Abwehrmaßnahmen wie das Absammeln von Schnecken, Schneckenzäune rund um Beete und die Verwendung von Gemüsenetzen als Barriere gegen Schädlinge (Fluginsekten) kann Abhilfe schaffen.
Späte Sorten noch säen
Bereits abgeerntete Beete können Sie Anfang August für Spätsaaten wie z.B. Vogerlsalat, Endivie und Chinakohl nutzen. So können Sie frisches Gemüse bis in den Spätherbst ernten.
Aktualisiert am 29.09.2023