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Körperpflege

Haarpflege nach dem Sommer

Shampoo für feines Haar, Silbershampoo, Haarkuren und Haartinkturen, die Regale im Drogeriemarkt bieten eine Fülle an Spezialprodukten. Bei strohigem, struppigem und strapaziertem Haar versprechen sie Abhilfe und Linderung.

Haarpflege mit Haarkuren, Haartonik und vielen anderen Pflegeprodukten.

Nach den sommerlichen Strapazen durch Sonne, Hitze, Salzwasser oder chlorhältiges Wasser im Pool steht die Pflege der Haare nun ganz oben auf der To-Do-Liste. Wie werden die Haare wieder glänzend und füllig?

Haarkuren und Haarmasken

Die beiden Begriffe beschreiben dieselbe Wirkung – Pflege für Haar und Spitzen. Der Unterschied liegt in der Einwirkzeit der Produkte. Kuren erzielen nach kurzer Zeit Besserung während Haarmasken für einen längeren Zeitraum einwirken müssen. Meist werden diese Mittel abends aufgetragen und wirken über Nacht ein.
Bei Tests von Verbraucherschutzorganisationen tauchen einige kritische Inhaltsstoffe immer wieder auf. Meist sind das Silikone sowie Duftstoffe und Konservierungsmittel.

Silikone vermeiden

Es handelt sich dabei um synthetische Polymere (also Mikroplastik), die schlecht biologisch abbaubar sind. Diese flüssigen Kunststoffverbindungen gelangen ins Abwasser und von dort oft ungehindert in die Umwelt. Zu erkennen sind sie an den Endungen -icone oder -iloxane. Häufig enthalten sind beispielsweise Dimethicone, Methicone, Polysiloxane oder Cyclomethicone.

Sie sollen sich um die Haare legen und sie so fülliger und glänzend machen, bilden aber auch eine Schicht, die wie eine Versiegelung wirkt. Beim Färben und Tönen kann die Farbe schlechter aufgenommen werden, die Haare werden auch schneller fett. Silikonöle können empfindliche Kopfhaut reizen und sind sehr schwer wieder auszuwaschen.

Achten Sie beim Einkauf auf die Inhaltsstoffliste oder nutzen Sie Apps (z.B. Codecheck, ToxFox) um diese Stoffe in Produkten zu erkennen.

Natürliche Haarpflegekuren bevorzugen

Mandelöl, Arganöl oder Olivenöl pflegen strapaziertes Haar natürlich und nachhaltig. Aber Achtung bei fettigem Haar, hier am besten nur die Spitzen behandeln.

  • Öl-Haarkur selber machen
    Eine ausreichende Menge Öl ins feuchte Haar von der Wurzel bis zur Spitze gut verteilen. Die Haare anschließend mit einer Duschhaube und einem Handtuch bedecken und ca. zwei Stunden einwirken lassen. Danach gründlich mit einem milden Shampoo waschen.
    Unser Tipp: Kämmen Sie die Haare vorher gut durch und massieren Sie beim Auftragen auch die Kopfhaut mit, das regt die Durchblutung an.
  • Haartinkturen selber machen
    Kräutertinkturen beleben und fördern die Durchblutung der Kopfhaut. Ein Klassiker dabei ist die Brennnesseltinktur, die bei Kopfhautproblemen, Haarausfall oder Schuppen seit langem angewandt wird.
    Sie benötigen dazu:
    • 2 Esslöffel getrocknete Brennnesselblätter
    • 100 ml Alkohol (Korn oder Wodka)
    • je ein dunkles Fläschchen zum Ansetzen und Aufbewahren
    • feines Sieb oder Teefilter
    So machen Sie die Tinktur selber:
    Brennnessel in ein Fläschchen geben und mit dem Alkohol auffüllen, bis alles bedeckt ist. Jetzt noch 4 Wochen ziehen lassen, zwischendurch etwas schütteln, abseihen und fertig zur Verwendung!
    Sie können auch frische Brennnessel verwenden (Stängel und Wurzeln eignen sich dafür ebenfalls), da Trocknen das Wasser entzieht, benötigen Sie aber die dreifache Menge an frischen Pflanzenteilen. Ziehen Sie Handschuhe an, wenn Sie frisches Brennnessel-Kraut zur Herstellung benutzen!
    Hier finden Sie auch ein Rezept für Haartonik aus Brennnessel ohne Alkohol zum selber machen.
  • Kräuterauszug ohne Alkohol:
    Aus Kräutern und Essig können Sie ebenfalls Pflanzenauszüge fürs Haar herstellen. Belebend und erfrischend wirken Rosmarin und Minze.
    Mischen Sie dazu je 10 g der kleingeschnittenen Kräuter mit 250 ml Wasser und
    lassen Sie aufkochen. Danach 20 Minuten ziehen lassen und abseihen.  Nur noch 250 ml Apfelessig dazufügen und in eine dunkle Flasche abfüllen. Da keine Konservierungsstoffe dabei sind im Kühlschrank aufbewahren und innerhalb von 2 Monaten aufbrauchen.
    Es eignen sich auch Lindenblüten (bei trockenem Haar und Kopfhaut),
    Birkenblätter (regen Haarwuchs an) oder Spitzwegerich (gegen Schuppen).

Neuer Test zu Shampoos für feines Haar

Feines, dünnes Haar neigt zu Spliss und muss oft gewaschen werden. Spezielle milde Haarshampoos sollen hier Volumen und Pflege bringen. Das aktuelle Magazin von ÖKO-Test (Juli 2024) hat sich die Inhaltsstoffe genauer angesehen und viele Produkte für gut befunden. Allerdings tauchen auch hier oft noch Silikone auf und einige kritische Duftstoffe sowie PEGs wurden gefunden. Diese als Emulgatoren verwendete Polyethylenglykole und Verbindungen daraus machen die Haut durchlässiger auch für Schadstoffe.

Schöner Glitzer mit einer Schattenseite.
In einem Produkt wurde Mica, ein Glitzermineral, entdeckt. Nicht nur verbleibt der vom Glitzerstoff versprochene Schimmer nicht im Haar, sondern wird gleich wieder abgewaschen, der Abbau im Hauptherkunftsgebiet in Indien wird unter menschenunwürdigen Bedingungen und teilweise noch mit Kinderarbeit durchgeführt.

Silbershampoos bei blondem oder grauem Haar

Diese Produkte enthalten spezielle Farbpigmente die Gelbstich beheben sollen und blonde Haare aufhellen. Beworben wird es für blondes, graues oder weißes Haar. Bei braunen oder brünetten Haaren wirkt es mattierend. Es ist daher eigentlich kein Shampoo, sondern eine Haarfärbung, die hier durchgeführt wird. Als Wirkstoff ist u.a. ein violetter Farbstoff im Einsatz (Acid Violett 43), der als bedenklich gilt, da er Hautirritationen auslösen kann.

Anders als bei normalem Haarshampoo müssen diese Mittel etwas einwirken, bevor sie wieder ausgewaschen werden. Es ist nicht zur täglichen Anwendung gedacht, da dadurch die Haare zusätzlich strapaziert werden.
Achtung: die violetten Farbpigmente färben stark und das gilt auch für die Haut, also am besten Handschuhe verwenden. Wirkt es zu lange ein, kann ein violetter Haarton die Folge sein, der sich allerdings bald wieder auswäscht.

Unser Tipp: Glänzendes Haar ganz natürlich

Bürsten Sie ihre Haare regelmäßig gut mit einer Naturhaarbürste durch. Das glättet die schuppige Haaroberfläche natürlich und ohne Chemie und erzeugt seidigen Glanz.

Aktualisiert am 08.10.2024