Handy nachhaltig nutzen
90% der österreichischen Bevölkerung ab 15 Jahren besitzen ein Smartphone und der mobile Datenverauch steigt kontinuierlich und liegt 2022 bei 4,1 Milliarden Gigabyte!
Handy so lange wie möglich nutzen
Nachhaltige Handys und Smartphones gibt es eigentlich nicht. Sie enthalten umweltschädliche Inhaltsstoffe, Schwermetalle und seltene Metalle, die unter problematischen Bedingungen gewonnen werden. So enthält ein einziges Mobiltelefon bis zu 30 verschiedene Metalle. Die Probleme beim Rohstoffabbau in den Entwicklungsländern reichen von Kinderarbeit in den Minen über die Verseuchung von Ackerland und Flüssen, bis hin zu (Bürger-)Kriegen durch Gewinne im Bergbau.
Die Entwicklungszyklen bei Smartphones & Co. werden immer kürzer. Netzbetreiber locken mit neuen Handys zum Nulltarif. Laufen Sie nicht jedem Hype hinterher. Nutzen Sie ihr Gerät so lange es funktioniert. Ein Neukauf belastet die Umwelt durch den Abbau seltener Metalle, Erden und durch die umweltschädlichen Inhaltsstoffe bei der Entsorgung.
Aus alten Handys neue machen
Sie haben ein altes, noch funktionstüchtiges Handy, welches Sie selbst nicht mehr verwenden? Über Gebrauchtwarenbörsen oder Handyshops können Sie damit noch etwas Geld verdienen. Eine Weiternutzung ist auch wesentlich nachhaltiger als die Entsorgung.
Smartphones richtig entsorgen
Alte Mobiltelefone sind wertvoll. Wertvolle Rohstoffe wie Gold, Silber, Indium, Tantal und seltene Erden wie Thulium und Lutetium stecken in den Altgeräten. Die illegale Entsorgung über den Restmüll belastet die Umwelt doppelt. Einerseits durch die giftigen Inhaltstoffe direkt, andererseits durch die verlorenen Recyclingstoffe im Smartphone.
Altgeräte immer fachgerecht entsorgen und dem Recycling zuführen – entweder über Rückgabe im Fachhandel, den Altstoffsammelzentren in den Gemeinden oder über die Ö3-Wundertüte. Funktionstüchtige Handys werden wiederverkauft, defekte fachgerecht entsorgt.
Faire Handys im Handel
Der niederländische Anbieter des Fairphones brachte das erste faire Smartphone auf den Markt. Dabei wird auf Transparenz und Offenheit gesetzt – faire Arbeitsbedingungen, konfliktfreie Rohstoffe und Nachhaltigkeit bei Wartung, Reparatur bis zum Recycling.
„Das Fairphone ist noch lange nicht fair“ schreibt der Anbieter, v.a. bei der Rohstoffgewinnung können erst zwei von 30 Metallen konfliktfrei gewonnen werden. Aber das Fairphone ist der erste Schritt ein nachhaltiges Smartphone auf den Markt zu bringen und die Branche zu verändern.
Inzwischen gibt es in Deutschland einen zweiten Anbieter, die Shiftphones GmbH, die mit einem modularen Smartphone am Markt sind. Sie sind auch der einzige Hersteller, der ein Gerätepfand anbietet. Das hessische Startup arbeitet seit 4 Jahren an der Entwicklung von Smartphones, die ethisch und ökologisch besser sind als die üblichen Marktführer.
Aktualisiert am 10.11.2023