Kaffee der Muntermacher Nr.1
Die Kaffeevielfalt ist kaum überschaubar. Es gibt unzählige Mischungen, ein stetig wachsendes Segment an hochwertigen sortenreinen Kaffees und immer mehr Bio-Kaffee mit dem Fairtrade-Gütesiegel.
Kaffee aus kleinen Röstereien, Grüner Kaffee, Cold Brew, Bulletproof Coffee und Coffee to go sind nur einige der vielen Möglichkeiten Kaffee zu genießen. Solche Trends werden manchmal Teil unseres Lebensstils und hier sollten wir uns fragen, wie nachhaltig sie sind.
Bio-Kaffee mit Fairtrade-Gütesiegel bevorzugen
Bei Fairtrade-Kaffee bekommen die Bauern einen besseren Preis für die Bohnen und können so Ihre Existenz sicherstellen. Für den besonderen individuellen Kaffeegenuss gibt es Spezialitäten handgeröstet auch in Österreich. Kaffeebohnen werden in getrocknetem Zustand importiert, hier geröstet und weiterverarbeitet. Erst durch den Röstvorgang entstehen die typischen Kaffeearomen. Kaffee aus heimischen Röstereien kann nach Wunsch individuell zubereitet werden und ist häufig auch in Bioqualität bzw. mit Fairtrade-Gütesiegel erhältlich.
Kapselkaffee hinterlässt viel Müll
Vergleichen Sie beim Einkaufen die Kaffeepreise bzw. rechnen Sie auf den Kilopreis hoch. So lässt sich schnell feststellen, dass portionierter Kaffee in Kapseln oder Pads teurer ist als Bohnenkaffee. Die Kaffeekapseln sind nicht nur wesentlich teurer als Bohnenkaffee, zurück bleibt nach jeder Tasse die leere Verpackung. Auch wenn mittlerweile Hersteller die Kapseln zurücknehmen muss diese Verpackung erst hergestellt und danach entsorgt werden. Falls Sie Kapselkaffee verwenden, greifen Sie zu biologisch abbaubare Kapseln. Bohnenkaffee zu verwenden ist die günstigste und ergiebigste Variante Kaffee zu trinken. Bevorzugen Sie bio- und fair gehandelte Produkte.
Die Zubereitung ist Geschmackssache
Der Mahlgrad von Kaffee sollte auf die Zubereitungsart abgestimmt werden. Für Espresso ist ein feiner Mahlgrad und für Filterkaffee ein mittelfeiner optimal. Die Wasserhärte spielt ebenfalls eine Rolle beim Geschmack. Empfehlenswert ist ein nicht zu hartes oder zu weiches Wasser.
Espresso oder schwarzer Kaffee sind bekömmlicher und magenschonender. Bei der Espressozubereitung wird heißes Wasser in wenigen Sekunden durch den Kaffee gepresst, dabei werden weniger Stoffe extrahiert, die auf den Magen unverträglich wirken können.
Beim Kaffee mit Milch verlängert das enthaltene Fett die Magenverweildauer der Kaffeesäuren und somit die Einwirkzeit auf die Magenschleimhaut. Das kann bei empfindlichen Personen Magenbeschwerden auslösen.
Für die Bekömmlichkeit spielt auch die Röstung der Kaffeebohnen eine große Rolle. Espressobohnen werden länger geröstet. Je stärker die Röstung, desto weniger Chlorogensäure findet sich im Kaffee, was die Magenfreundlichkeit des Kaffees verbessert.
Genuss in moderatem Ausmaß
Annähernd 700 verschiedene Verbindungen geben dem Kaffee sein einzigartiges Aroma. Die anregende Wirkung verleiht ihm das Koffein. Je nach Sorte und Zubereitung enthält eine Tasse Kaffee 50 bis 150 mg Koffein, welches stimulierend auf das Herz-Kreislauf- und Nervensystem sowie den Stoffwechsel wirkt.
Kaffeebohnen enthalten gesundheitsfördernde Antioxidantien, die eine zellschützende Wirkung haben. Bei moderatem Kaffeegenuss – 3 bis 5 Tassen täglich – kann durchaus eine positive Wirkung auf die Gesundheit festgestellt werden. Bei empfindlichen Personen oder übermäßigem Konsum können Konzentrationsschwäche, Nervosität und Herzklopfen auftreten.
Mehr Kaffeetrinken steigert aber nicht die Konzentration. Denn etwa nach einer halben bis dreiviertel Stunde nach dem Kaffeetrinken ist die höchste Koffein-Konzentration im Blut erreicht. Bis zu zwei Stunden lang hält sich dieser hohe Pegel, bevor das Koffein abgebaut wird. Koffein wirkt anregend, weil es im Körper die Adenosin Rezeptoren blockiert. Adenosin wirkt schlaffördernd und somit entspannend. Durch diese Blockade wird unsere Müdigkeit vermindert und die Konzentrationsfähigkeit gesteigert. Der stimulierende Effekt des Koffeins auf unser Kreislaufsystem wird durch eine höhere Koffeindosis, wie z.B. eine zweite oder dritte Tasse trinken, nicht gesteigert.
Kaffee aromaschonend aufbewahren
Damit die Aromastoffe gut erhalten bleiben, den Kaffee in luftdichten Behältern aus Glas, Porzellan oder Metall lagern. Die Bohnen am besten im Ganzen an einem trockenen und kühlen Ort aufbewahren.
Es gibt immer neue Trends beim Kaffeegenuss
Grüner Kaffee
Die Basis für diese Art von Kaffeegenuss sind grüne, ungeröstete Kaffeebohnen. Das Getränk schmeckt ähnlich wie Grüntee oder Kräutertee. Das Besondere am Grünen Kaffee, ist die enthaltene Chlorogensäure, die sonst beim Rösten der Bohnen verloren geht. Diese schützt die Zellen vor freien Radikalen und wirkt positiv auf die Blutfettwerte. Grüner Kaffee ist in Bio-Qualität und aus fairem Handel erhältlich.
Cold Brew Kaffee
Übersetzt bedeutet Cold Brew „Kaltes Aufbrühen“. Dazu wird frisch gemahlener Kaffee mit kaltem Wasser verrührt und mindestens 8 Stunden stehen gelassen sowie anschließend gefiltert.
Bulletproof Coffee
Hinter der Bezeichnung „kugelsicherer Kaffee“ steckt eine Mischung aus frischem Kaffee, cremig verrührt mit Butter und Kokosöl. Diese Mischung aus Fett und Koffein soll satt machen. Auch wenn die Zutaten aus biologischer Produktion stammen und fair gehandelt sind, reisen sie doch sehr weit. Wer gerne Fett mit Kaffee verbindet, kann auf Kaffee mit Schlagobers zurückgreifen.
Kaffee aus Getreide
Kaffee war in Kriegszeiten teures Gut. Aus Eicheln, Zichorien und Getreide entstand durch Rösten ein sehr ähnliches Getränk, der Getreidekaffee. Heute dienen als Basis Dinkel, Gerste, Roggen und Malz. Neuerdings finden sich auch Lupinen, die heimische Alternative zu Soja, im Getreidekaffee wieder. Diese Variante ist koffeinfrei, mit weniger Säure und Gerbstoffen und damit die magenfreundlichste Variante.
„Coffee to go“ im Mehrwegbecher
Einige Kaffeeketten und Bäckereien haben auf den wachsenden Müllberg der Wegwerfbecher reagiert und bieten Mehrwegbecher an. Es gibt teilweise auch Coffee to go Becher mit Thermoisolierung.
Wenn Sie sich Kaffee im Thermobecher von zu Hause mitnehmen ist das die preiswerteste und umweltfreundlichste Art, Kaffee unterwegs zu genießen!
Kaffeesud verwerten statt wegwerfen
Kaffeesud ist ein natürlicher Dünger für Pflanzen und reich an Stickstoff, Phosphor und Kalium. Sammeln Sie den Sud in einem Behälter und geben Sie diesen regelmäßig in die Blumenerde oder aufs Gartenbeet.
Kaffeesud vertreibt üble Gerüche und so kann eine kleine Schüssel im Kühlschrank Lebensmittelgerüche neutralisieren. Durch die körnige Struktur kann Kaffeesud als natürliches Peeling-Mittel verwendet und z.B. dem Duschgel zugegeben werden.
Tipp: Kaffeesatz für die Hautpflege verwenden
3 EL Kaffeesatz in einer Schüssel mit 2 EL Pflanzenöl und 2 TL Honig vermengen. Auf die Haut auftragen, kurz einmassieren und abspülen.
Aktualisiert am 22.07.2024