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Nachhaltig Wandern
Nehmen Sie alles wieder mit nach Hause was Sie mitgenommen haben. Denn Müll zieht Müll an und ist eine Gefahr für Tiere und Umwelt.
Wandern ist durch alle Altersschichten populär. Bewegung in der Natur, frische Luft und schöne Landschaften locken uns hinaus. Viele die in der Natur unterwegs sind machen sich auch Gedanken diese Landschaften zu erhalten und zu schützen. Neben Touren und der Bergwelt im Allgemeinen zeigt ein knappes Viertel der Befragten einer aktuellen Wanderstudie Interesse am Thema Nachhaltigkeit in den Bergen. (Quelle: Bergwelt Wanderstudie 2022). Ein Thema tritt hier besonders hervor. Denn wo sich viele Menschen aufhalten, findet sich auch das, was sie zurücklassen.
Müll gehört nicht in die Natur
Das Problem ist nicht neu. In der Vergangenheit wurde mitunter ein bizarres Abfallverwertungsverständnis an den Tag gelegt. So war es in der Zwischenkriegszeit laut Tiroler Tageszeitung die Pflicht eines guten Wandersmanns, seinen Müll feinsäuberlich zu vergraben. Frei nach dem Motto: Aus den Augen, aus dem Sinn. Nach dem Zweiten Weltkrieg änderte sich die Vorgabe und es wurde angeordnet, Glasflaschen zu zerkleinern, Dosen platt zu treten und in Bergspalten zu verstecken. Im Jahr 1970 startete der österreichische Alpenverein gemeinsam mit dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen das Vorhaben „Saubere Berge“, um der zunehmenden Verschmutzung entgegenzuwirken. Projekte wie „Alpen Littering“, „Lass den Müll ins Sackerl wandern“ oder „Saubere Berge“ entstanden.
Bis Abfall restlos verrottet ist, können mehrere hundert Jahre vergehen. Besonders im Gebirge auf kahlen Böden mit wenig Pflanzenwuchs dauert es noch länger, da Mikroorganismen fehlen, die für den Abbau nötig sind.
Abbauzeiten von Müll in der Natur:
- Kaugummi: 5 Jahre
- Zigarettenstummel: 2-7 Jahre
- Taschentuch: 1-5 Jahre
- Bananenschale: 1-3 Jahre
- Plastiksack: 120 Jahre
- Alu-Dose: 400-600 Jahre
- Babywindel: 500-800 Jahre
- Plastikflasche: 500-1000 Jahre
- Glasflasche (ganz): 4.000- 50.000 Jahre
Müll zieht Müll an und birgt Gefahren
Wo Dinge herumliegen werden schnell weitere Dinge weggeworfen. Davon sind nicht nur Wanderrouten und Berge sondern auch Fluss- und Seeufer betroffen. Von Getränkeverpackungen bis zu Liegestühlen und Sonnenschirmen wird an Bade- und Grillstellen alles Mögliche zurückgelassen. Scheinbar klein und harmlos sind Zigarettenstummel ein Beispiel der Gefahren, die von herumliegenden Müll ausgehen. Zigarettenfilter zersetzen sich nach wenigen Jahren. Das Problem sind hier aber die giftigen Inhaltsstoffe, die nach dem Rauchen zurückbleiben. Teer, hochgiftiges Nikotin und Schwelrückstände verunreinigen Böden und Grundwasser. Schon eine einzige Kippe kann 40 bis 60 Liter sauberes Wasser verunreinigen.
Glasscherben und Metalldosen bergen die Gefahr von Verletzungen für Menschen, Weide- und Wildtiere, entweder beim Draufsteigen oder Gehen oder durch Verschlucken von Teilen. Glasscherben können durch den Lupeneffekt bei Sonneneinstrahlung Brände verursachen.
Verhaltensgrundsätze beim Wandern
Nehmen Sie alles wieder mit nach Hause was Sie mitgenommen haben. Auch sonst gilt es bei Wanderungen einiges zu beachten. Berücksichtigen Sie bei der Planung die Länge der Strecke, Kondition und Kräfte aller, die mitgehen, außerdem die Wettervorhersage und Besonderheiten im Gelände.
Achten Sie auf bewirtschafteten Almen auf die Tiere. Besonders Begegnungen mit Kühen bergen Gefahren.
Informationen alpiner Vereine, von Bergführern oder Hüttenwirten können Ihnen entscheidend helfen. Vergessen Sie nicht, die Notrufnummern (Bergrettung 140, europäischer Notruf 112) griffbereit zu haben.
Vorbereitung ist wichtig
Beim Bergwandern ist neben der richtigen Ausrüstung und einer gewissenhaften Tourenplanung das Thema Orientierung von großer Bedeutung. Neben der altbewährten Wanderkarte werden immer häufiger auch Apps verwendet.
Aber auch bei einem Familienausflug mit Kindern ist es wichtig sich vorher Gedanken zu machen. Erwartungshaltungen, das Einplanen von Erlebnisstationen und die richtige Einschätzung der Leistungsfähigkeit sind nur einige Punkte, die zu berücksichtigen sind. Entscheidend, was wir Kindern zutrauen können, ist weniger das Alter als vielmehr die jeweilige Entwicklungsstufe des Kindes.
Was muss in den Wanderrucksack
Bedenken Sie beim Wandern und am Berg die entsprechende Ausrüstung und Bekleidung für die geplante Tour. Festes Schuhwerk, Regen und Kälteschutz sind wichtig. Besonders in den Bergen kann das Wetter rasch umschlagen. Bei längeren Touren auch eine kleine Notfallapotheke und Notverpflegung einpacken.
Nicht vergessen:
- Kopfbedeckung
- Regenschutz
- Jause
- ausreichend Getränke
- Müllsack
Wandern mit Hund
Hunde haben Spaß an Bewegung und freuen sich über gemeinsame Aktivitäten mit „ihrem Menschen“. Überfordern Sie dabei den Hund nicht und denken Sie an Pausen und ausreichend Wasser. Auch das Kot-Sackerl sollte auf jeden Fall mit dabei sein. Bei empfindlichen Pfoten und in unwegsamen Gelände können Hundeschuhe Verletzungen vorbeugen. Eine Leine oder ein Maulkorb sorgen für ein sicheres Miteinander bei Kontakt zu anderen Menschen, Hunden, Wild- oder Weidetieren.
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Aktualisiert am 02.01.2024