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Nachhaltigen Tee richtig zubereiten
Tee ist häufig mit Schadstoffen belastet und mit Aromastoffen versetzt. Deshalb ist beim Teegenuss auf gute Qualität, aber auch auf die richtige Zubereitung zu achten.
Die Vielfalt an Teesorten ist enorm. Bevorzugen Sie Tee aus biologischem Anbau. Biologischer Tee wird ohne Einsatz von Herbiziden, synthetischen Pestiziden und Mineraldüngern produziert. Darüber hinaus unterstützen Sie mit Bio- und Fairtrade-Produkten eine nachhaltige Landwirtschaft und faire Arbeitsbedingungen vor Ort.
Schadstoffe im Tee – ein wiederkehrendes Problem
Tee gehört zu jenen Lebensmitteln, welche relativ häufig mit Schadstoffen belastet sind, da der Einsatz von Pestiziden beim Anbau der Teepflanzen weit verbreitet ist. Das zeigen Tests und Untersuchungen immer wieder auf.
Laut einem Kräutertee-Test von ÖKOTEST 2021 gibt es vor allem Probleme mit enthaltenen Pflanzengiften und Rückständen des verbotenen Spritzmittels Chlorpyrifos.
Über Pestizide und Pflanzengifte als Zusatzstoffe in Schwarztee berichtet das Magazin ÖKO-Test in der Novemberausgabe 2023. Dabei wurden 24 Schwarztees auf Pestizidrückstände überprüft. Das Fazit war erschreckend – nur 2 Bio-Anbieter konnten überzeugen. Teilweise wurde ein ganzer Cocktail an Substanzen gefunden, manche davon bei uns gar nicht mehr zugelassen. Der umstrittene Stoff Glyphosat steckte in jedem der geprüften konventionellen Tees. In den 24 überprüften Tees wurden 12 Gifte nachgewiesen, manche als „hochgefährlich“ eingestuft, sechs bei uns verboten (z.B. das hoch bienengiftige Insektizid Clothianidin, die unter Krebsverdacht stehenden Substanzen Thiacloprid und Propargit).
Auch Chlorat (aus gechlortem Trinkwasser) und Pflanzengifte wurden nachgewiesen. Über Beikräuter gelangen sogenannte Pyrrolizidinalkaloide als ungewollte Verunreinigungen in Tee.
Der Test zum Nachlesen:
Schwarzer Tee – verbotene Pestizide im Beutel
Unerwünschte Rückstände im Tee sind das eine, Vergiftungen und Arbeitsbedingungen der Plantagenarbeiter in den Anbaugebieten das andere. Auf Plantagen in Indien, Kenia oder Sri Lanka verwenden Arbeiterinnen und Arbeiter Spritzmittel die bei uns verboten sind teilweise ohne Schutzkleidung. Vergiftungen und 11.000 Todesfälle durch Pestizidvergiftung weltweit sind die Folge.
Wenn Sie Tee ohne Schadstoffe genießen möchten greifen Sie am besten zu Tee aus biologischem Anbau.
Im Tee sind nicht nur Teeblätter, Kräuter oder Früchte
Schwarz-, Früchte- oder Grüntee werden Aromen zugesetzt, um einen bestimmten Geschmack zu verstärken oder zu unterstützen. Werden Aromen verwendet, muss dies auf der Verpackung gekennzeichnet sein. Beispiele dafür sind z.B. „Schwarzer Tee, aromatisiert“ oder „Schwarzer Tee mit Orangenschalen und Aroma“.
Aromen sind nicht gesundheitsschädlich. Manche Tees sind jedoch sehr stark aromatisiert bzw. „überaromatisiert“. Dies verändert unser Geschmacksempfinden. Tees ohne diese Zusätze werden dann als fad und geschmacklos wahrgenommen.
Achten Sie beim Einkauf auf die Zutatenliste. Ein Blick verrät, ob sich Farbstoff, Aromen oder andere Zusatzstoffe im Tee befinden. Höherer Preis bedeutet nicht automatisch bessere Qualität.
Kein Tee aus der Kapsel
Tee gibt es nicht nur lose oder im Beutel, sondern auch in der Alu- oder Kunststoffkapsel. Im Handel gibt es Tee-Kapselmaschinen bzw. Teekapseln für Maschinen.
Wie bei den Kaffeekapseln sind die Aluminiumkapseln problematisch für die Umwelt. Auch wenn die Kapseln zurückgegeben werden können, landet jedoch der größte Anteil im Restmüll und wird nicht recycelt. Teekanne verkauft Kapseln, die biologisch abbaubar sind. Laut eigenen Angaben sollen diese innerhalb von 900 Tagen vollständig abgebaut werden.
Trotzdem sind Erzeugung und Entsorgung der Kapseln energieintensiv. Es entsteht wesentlich mehr Abfall als bei der Verwendung von losem Tee oder bei Teebeuteln, die im Bio-Müll entsorgt werden können. Und da wäre noch der Preis, meist sind die portionierten Teekapseln im Vergleich zu Teebeuteln oder losem Tee teurer.
Tee im Teebeutel ist nicht schlechter als loser Tee
Teebeutel sind nicht schlechter als der lose Tee. In den Teesackerln sind die Teeblätter kleiner als bei offenem Tee, damit sich die Inhaltsstoffe schnell herauslösen können. Die Größe der Teeblätter ist kein Qualitätsmerkmal.
Die Art der Zubereitung hat Einfluss auf den Geschmack, die Qualität ist jedoch abhängig vom Standort der Pflanze, Erntezeitpunkt, Transport und Lagerung. Bei der Verwendung von losem Tee wird meist auch mehr davon verwendet. Daher schmeckt der Tee oft intensiver bzw. subjektiv gesehen besser als der Tee im Beutel. Unterschiede gibt es im Preis. Teebeutel sind bezogen auf den Inhalt (Gramm Tee) meist teurer als loser Tee, vergleichen Sie auch die Preise.
Brühen Sie Kräutertees immer mit sprudelnd kochendem Wasser auf, um Mikroorganismen wie Hefen oder Schimmelpilze sicher abzutöten.
Aromafreier Genuss mit selbstgemachtem Tee
Sammeln Sie Kräuter, Blüten und Früchte für Ihren Tee am besten am späten Vormittag, wenn der Morgentau getrocknet ist und die Pflanzen schon einiges an Sonne abbekommen haben. Wildkräuter und –früchte sowie Blüten fern von Straßen und gedüngten Feldern pflücken. Nicht an Regentagen sammeln.
Frische Kräuter und Blüten können großzügiger dosiert werden als getrocknete Pflanzen. Immer die 3- bis 4-fache Mengen nehmen, da in den frischen Pflanzen noch Wasser enthalten ist.
Kräuter, Blüten und Früchte trocknen, so haben sie ganzjährig einen wunderbaren selbstgemachten Tee. Kräuter und Blüten als Büschel aufhängen oder auflegen. Beachten Sie, dass die Sonne die Pflanzen ausdörrt, statt sie zu trocknen. Direktes Sonnenlicht sollte also nicht auf die Kräuter fallen. Eine gute Belüftung (Fenster) ist erforderlich. Blüten und Kräuter mehrmals wenden. Für Früchte am besten einen Dörrapparat verwenden. Nach dem Trocknen in dunkle, gut verschließbare Behältnisse füllen.
Den Tee mit dem 2-Kannen-Prinzip zubereiten
Teeblätter benötigen ausreichend Platz, um Ihren vollen Geschmack zu entfalten. Gut geeignet sind Siebeinsätze in Keramik oder Metall. Diese gibt es für oder in Teekannen und für einzelne Tassen. Siebeinsätze sind leicht zu reinigen und geschmacksneutral. Für die Reinigung von Ton- und Eisenkannen kein Spülmittel verwenden. Einfach mit heißem Wasser ausspülen und die Kannen, bevor Sie diese in den Schrank stellen, trocknen lassen. Kannen aus Porzellan, Keramik oder Glas können Sie mit Spülmittel reinigen oder in den Geschirrspüler geben.
Empfehlenswert ist es den losen Tee in eine Kanne zu geben und mit heißem Wasser zu übergießen. So hat der Tee genügend „Raum“ um den vollen Geschmack zu entfalten. Den Tee mit Hilfe eines Metallsiebes in eine zweite vorgewärmte Kanne leeren oder wenn nur ein Häferl zubereitet wird, gleich direkt ins Häferl geben.
Tee-Eier sind weniger geeignet, da die Teeblätter zu wenig Platz haben. In größeren Baumwollnetzen hat der Tee zwar genug Raum, allerdings ist die Reinigung der Netze nicht so einfach und sie verfärben sich nach oftmaligem Gebrauch.
Als Einmalfilter gibt es verschiedene Papierfilter aus Zellstoff im Handel. Teeexperten sind der Meinung, dass diese einen Teil des Geschmacks schlucken und ihr eigenes Aroma abgeben. Wenn Sie Papierfilter kaufen, dann greifen Sie zu chlorfrei gebleichten Filtern.
Wasser energiesparend erwärmen
Ein Wasserkocher ist sparsamer als ein Wassertopf am Herd. Wer viel Tee trinkt sollte sich einen Wasserkocher anschaffen. So sparen Sie Zeit und Energie. Die Wassermenge im Kocher an die Trinkmenge anpassen. Für eine Tasse Tee benötigen Sie keinen Liter kochendes Wasser.
Richtig lagern
Lagern Sie den Tee kühl, trocken und nicht neben stark duftenden Nahrungsmitteln. Gut geeignet sind Keramikgefäße, lichtgeschützte Gläser und Gefäße aus Porzellan. Sie können auch Plastik- oder Blechdosen verwenden. Hier sollten Sie darauf achten, dass Sie die Dosen nur für Tee verwenden.
Holzdosen sind ebenfalls geeignet. Grüner Tee wird in Japan oftmals in einer Teedose aus Kirschholz aufbewahrt. Generell sollten Sie den Tee nicht zu lange lagern, da sich die Aromen verflüchtigen.
Für die Reinigung von Ton- und Eisenkannen kein Spülmittel verwenden. Einfach mit heißem Wasser ausspülen und die Kannen, bevor Sie diese in den Schrank stellen, trocknen lassen. Kannen aus Porzellan, Keramik oder Glas können Sie mit Spülmittel reinigen oder in den Geschirrspüler geben.
Aktualisiert am 09.11.2023