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Lebensmittel

Nachhaltiger Eisgenuss

Die Auswahl bei Speiseeis ist groß. Aber welches ist nachhaltig und wie erkenne ich das?

Verschiedene Eiskugeln
Eis gehört zum Sommer. Die Sortenauswahl ist groß.

Unzählige Eissorten – vom klassischen Milcheis bis zu exotischen Früchtemischungen, bunten Eislutschern und Frozen Joghurt Varianten verkünden uns alljährlich – der Sommer ist da. Etwas über 2 kg Speiseeis essen Herr und Frau Österreicher jährlich (2021, Quelle: Statista). Nachhaltigkeit wird auch bei Eiscreme gerne als Verkaufsargument genutzt.

Welche Nachhaltigkeitskriterien sind bei Eis anwendbar?

Eis, Eiscreme, Speiseeis – eine kleine Warenkunde

Steht auf der Verpackung nur „Eis“, so ist Speiseeis aus Milchfett und pflanzlichen Fetten enthalten. Milcheis muss zu 70 % aus Milch bestehen, „Eiscreme“ muss zumindest 10 % Fett aus Milch oder Obers enthalten und Fruchteis darf gar kein Fett, muss aber zumindest 20 % Früchte enthalten. Der Unterschied von Erdbeereis und Erdbeerfruchteis ist also der Anteil an Fetten. Auch Sorbets enthalten keine Fette dafür aber mindestens 25 % Fruchtanteil.

Veganes Eis

Ganz im Trend liegen vegane Eissorten. Diese Erweiterung der Produktvielfalt beim Eis schätzen nicht nur VeganerInnen. Anstelle von Kuhmilch kommen Pflanzendrinks aus Soja-, Hafer- Reis-, Mandel- oder Kokosmilch zum Einsatz. Tierische Verdickungsmittel werden durch Pektine, Guarkernmehl oder Stärke ersetzt.

Produkte auf Hafermilchbasis punkten hier bei der Nachhaltigkeit, da Hafer regional angebaut wird und ohne lange Transportwege auskommt. Oft werden die pflanzlichen Drinks und verwendete Pflanzenfette allerdings auch gemischt. Wo die einzelnen Rohstoffe herkommen, ist selten angegeben. Zudem kommen Emulgatoren, Stabilisatoren, Süß- und Säuerungsmittel sowie Farbstoffe zum Einsatz.

Nur weil die Zutaten rein pflanzlich sind, kann das die Nachhaltigkeit des Produkts verbessern, muss es aber nicht unbedingt.

Zutatenliste beim Speiseeis beachten

Die Qualität und die Herkunft der Zutaten sagt viel über die Nachhaltigkeit des Produktes aus. In cremigen Sorten wird neben Milch auch Obers, Eier, Zucker und Magermilchpulver verwendet. Bei Speiseeis ist es eine Mischung aus Milchfett und pflanzlichen Fetten.

  • Problem Palmöl:
    Wie bei vielen industriell gefertigten Lebensmitteln wird auch beim Eis Palmöl wegen seiner guten Verarbeitungseigenschaften gerne verwendet. Da dieses Thema heftig diskutiert wurde, steigen die Hersteller vermehrt auf Kokosöl um. Die ökologischen Probleme werden dadurch allerdings nicht weniger, da auch Kokospalmen in den Tropen wachsen und ihr Anbau im Vergleich zur ertragreichen Ölpalme viel mehr Fläche benötigt (WWF).
  • Thema Tierwohl:
    Bei Milch und Eiern bestimmt die Haltung und Fütterung der Tiere den Grad der Nachhaltigkeit.
  • Stichwort Fairtrade:
    Bei Schokolade und Gewürzen kommt neben dem Transport der Rohstoffe zusätzlich die soziale Nachhaltigkeit über Löhne und Arbeitsbedingungen der Bauern in den Ländern des globalen Südens ins Spiel.
  • Vorteil von Bio:
    Produkte mit Bio- und Fairtrade Zertifizierung haben auch bei Eiscreme einen klaren Vorteil.
    In Bio-Produkten sind zudem künstliche Aromen, synthetische Farbstoffe, Geschmacksverstärker und Konservierungsmittel verboten.

Als Alternative zum Eis aus dem Supermarkt bieten sich Cafés und Eisdielen an, von denen viele regionale sowie biologische Zutaten verarbeiten. Ein Vorteil – Sie können ganz einfach nachfragen, was in die verschiedenen Sorten hineinkommt.

Stanitzel oder Becher?

Diese Frage im Eissalon ist nicht unwesentlich, den jeder Becher landet nach dem Eisgenuss im Müll. Es gibt zwar mittlerweile Becher aus biologisch abbaubarem Material, vom essbaren Stanitzel hingegen bleibt nichts zurück.

Was im Eissalon leicht möglich ist, wird uns im Supermarkt nicht so einfach gemacht. Bunte Becher in Portionsgrößen prägen das Erscheinungsbild. Jeder Becher ist mit einem integrierten Löffelchen ausgestattet und oft noch mit Schutzfolie über der Eiscreme versehen. Fakt ist aber, je kleiner die Packung, desto mehr Müll entsteht im Verhältnis zum Inhalt.

Wussten Sie, dass …
das beliebteste europäische Eis 2023 aus Österreich kam? Es war weder Schokolade noch Vanille oder Erdbeere, sondern Apfelstrudel-Eis.

Eis selber machen

Mit wenigen frischen Zutaten bereiten Sie ihr Eis auch leicht selber zu. Zusatzstoffe und zu viel Zucker lassen sich so auch gut vermeiden. Einfach reife Früchte, Milch, Obers oder ein Getreidedrink mit Zucker je nach Geschmack gut verrühren und einfrieren. Sie können dazu einen Stabmixer aber auch einen Smoothie-Maker verwenden. Bei einer Eismaschine wird die Konsistenz noch cremiger.

Aktualisiert am 12.04.2024