Nachhaltiges Camping
Achten Sie beim Camping, bei Ihrer Ausstattung und beim eigenen Verhalten darauf, keine bleibenden Schäden in der Natur zu hinterlassen.
Ein Camping-Urlaub bedeutet für viele Menschen Urlaub in der Natur. Und Camperinnen und Camper haben die Möglichkeit, die mobile Unterkunft individuell zu gestalten – vom einfachen Zelt bis zum Luxus-Wohnmobil bieten sich viele Möglichkeiten. Campen allein ist allerdings nicht automatisch umweltfreundlich.
Achten Sie bei der Auswahl des Campingplatzes, bei Ihrer Ausstattung und beim eigenen Verhalten darauf, keine bleibenden Schäden zu hinterlassen.
Campingplätze mit Umweltzeichen sind nachhaltiger
Seit 1996 gibt es das Österreichische Umweltzeichen für Campingplätze. Derzeit stehen 12 Campingplätze mit dem Österreichischen Umweltzeichen und EU-Label „Eco-Camping“ zur Auswahl.
Hier gelten strenge Kriterien zum effizienten Einsatz von Energie und Wasser, zur Abfallvermeidung sowie zur Trennung von Müll, zur umweltfreundlichen Anreise und vieles mehr. Auch das Angebot regionaler Produkte im Laden und eine naturnah gestaltete Anlage gehören dazu.
Ist beim Campingplatz ein Gastronomiebetrieb angeschlossen, gibt es noch einige zusätzliche Anforderungen wie etwa den Einsatz von saisonalen und biologischen Produkten. Die Kriterien sind streng und werden regelmäßig vor Ort kontrolliert.
Campingausrüstung sorgsam auswählen
Setzen Sie beim Kauf Ihrer Ausrüstung auf unbedenkliche Materialien und Beschichtungen. Viele Hersteller achten mittlerweile auf die Nachhaltigkeit ihrer Produkte. Siegel wie das Bluesign (Stoffe für Schlafsack bzw. Zelt) oder Responsible Down Standard (Daunen für Schlafsäcke und Kleidung) erleichtern die Auswahl.
Oft wird bei Outdoor-Material mehr Wert auf Funktionalität als auf Nachhaltigkeit gelegt. Es gibt Produkte, die beides vereinen: aus recyceltem Material, aus Bio-Baumwolle oder mit zertifizierten Daunen, ohne bedenkliche Chemikalien (PFCKs, PVC), solche, die sich reparieren lassen, wo soziale Standards im Herstellungsland eingehalten werden, usw.
Manche Firmen bieten Leihservice für Ausrüstung. Auch Reinigungsservice für Daunenschlafsäcke und Auffüllen bzw. Tausch der Daunen sind möglich.
Gesund und umweltfreundlich am Campingkocher kochen
Verzichten Sie generell auf Wegwerf-Produkte, (Einweg-)Aluminium und Einweg-Plastik. Zum Kochen eignen sich Edelstahlbehälter mit praktischem Klemmverschluss und Tragegriff oder Emailgeschirr für Outdoor & Camping. Die Behälter können auch auf einem Kocher erwärmt werden.
Melamingeschirr ist oft beim Camping im Einsatz. Hier kommt es bei Temperaturen ab etwa 100 °C zur Freisetzung der Ausgangsstoffe Melamin und Formaldehyd. Aluminium wiederum reagiert mit sauren, salzhaltigen und basischen Lebensmitteln. Verwenden Sie unbeschichtetes Kochgeschirr aus reinem Aluminium nur für kurze Zeit (AGES). Stark saure oder salzhaltige Lebensmittel sollten sie nicht darin kochen und auch nicht mit Aluminiumfolie abdecken.
Regionale Produkte einkaufen
Beim Urlaub mit Wohnwagen oder Wohnmobil ist die Versuchung groß, vieles – auch Lebensmittel und Getränke- in größeren Mengen von zuhause mitzunehmen oder am Weg beim Diskonter einzukaufen.
Testen Sie die Spezialitäten am Urlaubsort. Viele Campingplätze haben eigene Läden mit regionalem Angebot. Auf Märkten und Hofläden können Sie sehen, wie und von wem die Produkte hergestellt werden. Durch Ihren Einkauf am Urlaubsort unterstützen Sie die regionale Bevölkerung.
Müll auch beim Camping wie zuhause trennen
Trennen Sie auch am Campingplatz ihren Müll, damit die Wertstoffe dem Recycling zugeführt werden können. Umweltzeichen-Campingplätze schreiben Müllvermeidung und Abfalltrennung besonders groß.
Es sollte selbstverständlich sein, den Platz sauber zu hinterlassen, damit auch andere Gäste ihren Urlaub genießen können.
Gesetzliche Vorschriften zum Campen beachten
Einfach ein Zelt an einem schönen Platz aufzuschlagen ist nicht überall erlaubt. In den meisten Ländern Europas ist freies Campen verboten. Die skandinavischen Länder Schweden, Norwegen und Finnland gestatten „wildes“ Campen auf Grundstücken in Staatseigentum. Erkundigen Sie sich schon vor Ihrem Urlaub, wie die Regelungen im Urlaubsland lauten.
In ganz Österreich einheitlich geregelt ist das Zelten im Wald. Obwohl die Benutzung zu Erholungszwecken gestattet ist, ist Lagern bei Dunkelheit ausdrücklich verboten. Erlaubt ist das Campen im Wald nur dann, wenn die Zustimmung der Eigentümerin/des Eigentümers eingeholt wird.
Außerhalb des Waldes gelten die einzelnen Landesgesetze. Teilweise sind auch Gemeinden ermächtigt, Verordnungen dazu zu erlassen. Informieren Sie sich und beachten Sie Hinweisschilder.
Aktualisiert am 11.01.2024