Nachhaltiges Hundefutter
Bei Hunden besteht das normale Futter vorwiegend aus Nebenprodukten und Schlachtabfällen. Daher ist das normale Hundefutter keine so große Belastung für die Umwelt.
Knapp 20 Prozent aller weltweit hergestellten Fleisch- und Fischprodukte werden an Haustiere verfüttert. Ein nicht unwesentlicher Ressourceneinsatz. Bei Hunden besteht das normale Futter vorwiegend aus Nebenprodukten und Schlachtabfällen, die sich für den menschlichen Verzehr nicht oder nur in geringem Maße vermarkten lassen (z.B. Innereien, Knorpel, Knochen, Kopffleisch etc.). Daher ist das normale Hundefutter keine so große Belastung für die Umwelt.
Trocken- oder Nassfutter? Der Hund darf entscheiden
Es gibt es viele Möglichkeiten seinen Hund zu ernähren: Fertigfutter (Trocken- und Nassfutter), Selbstgekochtes oder die Möglichkeit der Rohfütterung. Entscheiden Sie selbst, welches Futter für Ihr Tier am geeignetsten ist bzw. was der Hund am liebsten frisst.
Hunde benötigen weniger Eiweiß als Katzen, ihre Nahrung sollte daher einen höheren Anteil an Kohlehydraten und Gemüse haben. Grundsätzlich gilt: Hunde sollten nicht mit Katzenfutter und Katzen nicht mit Hundefutter gefüttert werden.
Sie können Ihren Hund sowohl mit Trocken- als auch mit Nassfutter ausgewogen und gesund ernähren. Allerdings ist eine Ernährung nur mit Nassfutter meist teurer, da man mehr Füttern muss als bei Trockenfutter. Beachten sie bei der Trockenfutterernährung, dass Ihr Hund genügend trinkt. Im Gegensatz zum Trockenfutter sind Konsistenz und Geruch von Nassfutter für einen Hund angenehmer und es wird daher gerne gefressen.
Auf die Inhaltsstoffe im Hundefutter achten
Was an erster Stelle steht, ist (meistens) der Rohstoff von dem am meisten im Futter enthalten ist. Vorsicht beim Trockenfutter, hier erfolgt eine Konzentrierung der Inhaltsstoffe durch Wasserentzug. Beachten Sie, dass das Fleisch auch vor dem Trocknen gewogen werden darf. Bevorzugen Sie Futter mit Volldeklaration. Bei hochwertigem Futter ist aufgelistet, welches Fleisch in welchen Mengen oder Prozentanteilen und welche pflanzlichen Proteine (Sorten und Nebenprodukte) verarbeitet wurden und dies nicht nur Gruppen z. B. „Fleisch“ oder „Getreide“ angeführt.
- Fleisch (tierisches Eiweiß, tierische Proteine): Hunde sind vor allem Fleischfresser. Darum sollte auch der Hauptbestandteil des Futters tierisches Protein, also Fleisch sein und nicht Getreide.
- Tierische Nebenerzeugnisse: Hier ist entscheidend, um welche Nebenprodukte es sich handelt. Nebenprodukte wie Leber, Pansen oder Lunge etc. sind als Ergänzung in Ordnung. Genaue Angaben über die Nebenprodukte sollten in den Inhaltsangaben stehen. Minderwertige Nebenprodukte, wie Horn, Augen, Hühnerköpfe und Krallen, sollten nicht enthalten sein.
- Pflanzliche Nebenerzeugnisse: sind meist alle möglichen minderwertigen pflanzlichen Abfälle, wie Blätter, Sprossen und Ähren.
- Getreide: Getreide, Mais, Reis, Maismehl, Reiskleie, Maisgluten, Gerste, Maisfuttermehl, Maiskleber usw. sind ein günstiger Füllstoff. Hunde brauchen in ihrem Futter kaum Getreide. Stehen bei den Inhaltsstoffen pflanzliche Produkte an erster Stelle, dann handelt es sich um minderwertiges Futter.
- Zucker: gehört in kein hochwertiges Hundefutter. Es kommt aber sowohl in billigem Trockenfutter als auch im Nassfutter und vor allem Leckerlies und Kaukochen vor.
- Chemische Konservierungsmittel, Farb- und Aromastoffe: sind in hochwertigem Hundefutter nicht vorhanden.
- Bio-Fertigfutter: hat den Vorteil, dass die Inhaltsstoffe aus kontrolliertem biologischen Anbau und einer artgerechten, biologischen Tierhaltung stammen.
In Bezug auf den Transportweg sollten die für die Heimtiernahrung verwendeten Rohstoffe bevorzugt aus der Region kommen. Fleisch von heimischen Nutztieren (Rind, Schwein, Schaf, Huhn) ist daher exotischen Tierarten (z.B. Strauß, Känguruh) vorzuziehen. Es gibt auch Futter bei dem Insektenproteine verarbeitet werden.
Nicht nur rohes Fleisch füttern
Eine Alternative zum fertigen Nass- und Trockenfutter, ist den Hund mit rohem Fleisch zu ernähren. Sogenanntes Barfen ist ein Trend in der Haustierfütterung. Die Abkürzung steht für Born Again Raw Feeders oder Bone and Raw Food – im deutschen Sprachgebrauch hat sich die Bezeichnung „Biologisch Artgerechtes Rohes Futter“ durchgesetzt. Das Futter wird aus frischen und rohen Zutaten selbst zubereitet, das der natürlichen Nahrung so gut als möglich nachgebaut wird.
Rohfleischverfütterung braucht aber mehr Zeit und Wissen. Das Fleisch muss geschnitten und in Portionen eingefroren werden und mit fehlenden Zusatzstoffen, die für eine ausgewogene Ernährung des Hundes nötig sind, ergänzt werden. Ein Stück Fleisch ist nicht zu 100 % einem gefangenen Beutetier gleichzusetzen, deswegen ist das Beifügen von Zusatzstoffen lebenswichtig für den Hund, damit keine Mangelerscheinungen auftreten.
- Da das Fleisch kein Blut mehr enthält, fehlen Wasser und Salze.
- Vitamine und Mineralstoffe fehlen, weil das Fleisch nicht beutefrisch ist.
- Wenn man fettarmes Fleisch füttert, fehlen die Fette.
- Sofern man nicht zu 30 % Knochen füttert, fehlt das Calcium.
Achtung: niemals gekochte Knochen verfüttern, da diese durch das Kochen poröse werden und splittern können. Bei Rohfleischverfütterung sollten Sie sich unbedingt in die komplexe Thematik einlesen.
Für Abwechslung im Fressnapf sorgen
Eine einseitige Ernährung kann zu Mangelerscheinungen und Krankheiten führen. Darum sollten Sie öfter für Abwechslung beim Hundefutter sorgen. Wichtig ist, dass die Qualität der verschiedenen Futtersorten annähernd gleich bleibt. Falls Ihr Hund die Futterumstellung mit Fressverweigerung ablehnt, mischen Sie zuerst kleine Mengen des neuen Futters dem herkömmlichen Futter bei und steigern laufend das Mischverhältnis.
Sonderfutter nur nach Absprache mit dem Tierarzt verwenden
Im Fachhandel gibt es Spezialfutter und Futterzusatzstoffe für allergische Hunde, fettleibige oder unter Diabetes leidende Hunde. Sie sollten aber zuerst mit Ihrem Tierarzt abklären, welches Futter das geeignete Mittel der Wahl ist.
Keine Aluminiumverpackung kaufen
Bei Tierfutter findet man grundsätzlich vier Verpackungsvarianten und div. Kombinationen aus den vier Grundverpackungstypen: Karton, Blechdose, Aluschale und Plastikbeutel. Trockenfutter wird entweder im Karton oder im Plastikbeutel verkauft. Aus Aroma- und Feuchtigkeitsschutz ist das Trockenfutter im Karton meist noch zusätzlich in einem Plastikbeutel verschweißt. Aus Umwelt- und Verpackungseinsparungssicht ist direkte Verpackung im Plastikbeutel oder Karton vorzuziehen.
Nassfutter wird meist in Blechdosen zu 200 g, 400 g oder 800 g abgefüllt. Für kleine Hunde werden auch Einzelportionen angeboten. Diese sind entweder im Plastikbeutel oder in Aluminiumschalen verpackt. Verzichten Sie der Umwelt zuliebe auf Aluminiumverpackungen.
Für alle Verpackungstypen gilt die Rückführung der Rohstoffe durch Mülltrennung und Recycling.
Aktualisiert am 12.01.2024