Neues Einweg-Pfandsystem in Österreich
Mit Jahresbeginn 2025 startet das neue Pfandsystem für Getränkeverpackungen aus Kunststoff und Aluminium. Ziel ist es, diese wertvollen Rohstoffe weiter zu nutzen. Die wichtigsten Informationen kurz zusammengefasst.
In Österreich funktioniert das Recycling besonders bei Papier, Glas und Metallen bereits sehr gut. Allerdings gehen aktuell nur 25 % der anfallenden 300.000 Tonnen Kunststoffverpackungen ins Recycling. Hier sind Verbesserungen dringend nötig.
Von den knapp 900.000 Tonnen Plastikmüll in Österreich sind etwa 50.000 Tonnen nur Getränkeverpackungen. Derzeit werden 70 % der Kunststoffflaschen gesammelt und stehen dem Recycling zur Verfügung. Bis 2029 müssen es laut EU-Vorgabe aber 90 % werden. Hier setzt das neue Pfandsystem an.
Das Wichtigste zum Pfandsystem im Überblick:
- Auf Kunststoffflaschen und Metalldosen mit Füllmengen von 0,1 bis 3 Liter gibt es 25 Cent Pfand.
- Die Pfand-Gebinde sind mit einem eigenen Pfandlogo gekennzeichnet.
- Für die Rücknahme müssen das Pfandsymbol und der EAN-Code erkennbar sein, deshalb dürfen die Flaschen und Dosen NICHT zerdrückt werden.
- Ausgenommen vom Pfand sind: Getränkeverbundkartons (Tetrapacks), Flaschen aus Glas, Flaschen für Beikost oder flüssige Lebensmittel für medizinische Zwecke, Milch- und Milchmixgetränkeflaschen (aus hygienischen Gründen) und Sirupe (nicht für den unmittelbaren Verzehr bestimmt).
- Überall wo Einwegpfandverpackungen mit Pfandlogo verkauft werden, können sie auch wieder zurückgegeben werden.
- Plastikbehälter ohne Pfandlogo (z.B. im Ausland gekaufte Plastikflaschen) sind wie bisher in der Gelben Tonne/ Gelber Sack zu sammeln.
Wertvolle Rohstoffe nicht verschwenden
Sortenreine Kunststoffe, im Fall der Getränkeflaschen handelt es sich um PET, sind gefragt. Bisher landeten zu viele davon im Restmüll und waren damit für Recyclingprozesse verloren. Auch Aluminium lässt sich sehr gut wiederverwenden. Das spart der Umwelt problematische Abbau- und Herstellungsprozesse.
Durch die Sammlung mit einem Pfandsystem stehen für die Wiederverwertung in Zukunft sortenreine, wenig verunreinigte Sekundärrohstoffe zur Verfügung. Da die leeren Gebinde jetzt einen Wert haben, soll auch achtloses Wegwerfen in der Umwelt – das so genannte Littering – vermieden werden.
Pfandsystem erhöht Sammelquote und spart CO2
Das Ziel die Sammelquote zu erhöhen ist sehr realistisch. Das zeigen andere Länder mit etablierten Pfandsystemen. Litauen erreichte 2 Jahre nach Einführung bereits 92 % und in Deutschland, wo das Einwegpfand 2003 eingeführt wurde, liegt die Rücklaufquote bei 98,5 %.
Auch die Trennbereitschaft steigt. So etwa zeigte ein Pilotprojekt in Spanien einen Anstieg von 12 % auf 67 %.
Zero Waste Scotland wiederum berechnete, dass durch ein Pfandsystem in 25 Jahren 4 Millionen Tonnen CO2 Emissionen gespart werden können. Das ist vergleichbar mit 85.550 Autos weniger auf den Straßen.
Aktualisiert am 13.01.2025