Putzirrtümer aufgeklärt
Putzen kann doch jeder" - oder doch nicht? Zum Thema Putzen und Reinigen gibt es auch viele Irrtümer.
Hier die wichtigsten zusammengefasst samt der Auflösung dazu. Damit die Wohnung nachhaltig und umweltfreundlich rein wird.
Irrtum 1 – Wenn es gut riecht ist es sauber
Duft ist nicht gleich sauber. Duftstoffe werden Reinigungsmitteln beigefügt, um den Eigengeruch der übrigen Inhaltsstoffe zu überdecken. Sie können also am Geruch nicht feststellen, dass besonders gründlich gereinigt wurde. Duftstoffe werden ebenfalls genützt um ein gutes Gefühl zu vermitteln oder die Wiedererkennbarkeit bestimmter Marken zu gewährleisten. Die Reinigungswirkung wird dadurch nicht verbessert. Im Gegenteil – verschiedene Duftstoffe können Allergien auslösen und schädigen dadurch sogar die Gesundheit. Der frische, kraftvolle Geruch des WC-Gels erspart mir also nicht die Reinigung der Toilette. Genauso wenig wie der Duftspender im Kühlschrank das regelmäßige Auswischen des Kühlschranks.
Irrtum 2 – Essig wirkt wie Weichspüler
Essig frischt die Farben auf und entfernt allfällige Reste von Waschmittel, ersetzt aber nicht den Weichspüler. Harte Wäsche entsteht meistens durch falsche Dosierung. Das Überschüssige Waschmittel wird schlechter ausgespült, die Rückstände lagern sich in den Fasern ab und machen sie hart. Auch zu starkes Schleudern kann die Wäsche hart machen. Die Stofffasern verfangen sich ineinander und heraus kommen Handtücher hart wie ein Brett. Achten Sie auf die richtige Dosierung und schütteln Sie Ihre Wäsche vor dem Trocknen gut aus. Damit lockern sich die Fasern und der Wäschegriff wird weicher. Denselben Effekt hat übrigens auch der Wind bei Wäsche die im Freien trocknet. Laden Sie nicht zu viel in die Waschmaschine. Wird die Wäsche gut mit Wasser durchflutet, bleiben weniger Waschmittelreste drin.
Irrtum 3 – In unseren Toiletten lauern gefährliche Bakterien
Gerade der kleinste Raum im Haus wird mit den meisten und „stärksten“ Reinigungschemikalien behandelt. Um für Sauberkeit und Hygiene zu sorgen, ist eine regelmäßige Reinigung das Wichtigste. Dafür reicht auch ein „normaler“ Allzweck- oder Sanitärreiniger. Verwenden Sie eigene Tücher im WC und wechseln Sie diese öfter. Übrigens verhindert die regelmäßige Verwendung der Klobürste, dass sich hartnäckige Schmutzränder bilden.
Irrtum 4 – Schmierseife ist überall zu verwenden
Schmierseife reinigt gut bei fettigen Verschmutzungen. Auf Basis pflanzlicher Tenside hergestellt, ist sie auch gut biologisch abbaubar. Allerdings ist Schmierseife alkalisch und beim Anrühren mit Wasser können Sie eine starke Lauge herstellen, die Verätzungsgefahr birgt. Verwenden Sie unbedingt Handschuhe und achten Sie auch auf die Augen. In Gegenden mit hartem Wasser ist der Einsatz nicht zielführend, da durch den Kalk im Wasser ein Grauschleier entsteht. Das Reinigungsergebnis ist dann nicht zufriedenstellend.
Irrtum 5 – Essigreiniger ist für alle Böden geeignet
Essigreiniger bzw. Sanitärreiniger wird gerne in Bad und WC verwendet. Bei hoher Wasserhärte wirkt die enthaltene Säure gegen Kalkverschmutzung. Besteht der Boden aber aus kalkhaltigem Material (z.B. viele Natursteinböden, Marmor, …) greift der Reiniger nicht nur den Schmutz, sondern auch den Belag an. Matte Stellen und Spritzer sind dann keine Verschmutzungen, sondern Materialschäden, die nicht wieder verschwinden.
Um die Fliesenfugen vor sauren Sanitärreinigern zu schützen, wässern Sie sie vor dem Putzen. So
dringt weniger Säure in die Fugen ein.
Irrtum 6 – Fenster putzt man am besten bei Sonnenschein
Putzen Sie Ihre Fenster nicht bei traumhaft schönem Wetter. Bei gleißendem Sonnenschein lassen sich die feinen Schlieren und kleinen Fliegenpunkte an der Scheibe nämlich viel schwerer lokalisieren und der Blendeffekt ist zu stark, um genau putzen zu können. Noch dazu trocknet das Glas schneller als Sie nachpolieren können. Das Ergebnis sind Schlieren. Trübes Wetter ist viel besser geeignet!
Irrtum 7 – Der Boden pickt, schon wieder nicht geputzt!
Mit mehr Putzmittel geht es nicht schneller und besser. Das Gegenteil ist der Fall. Manchmal hinterlässt das „Mehr“ an Putzmitteln sogar hässliche Rückstände. Wahr ist: Je frischer der Dreck bekämpft wird, umso leichter löst er sich. Kocht das Essen über, genügt ein Wischer mit einem feuchten Schwamm und schon ist alles wieder sauber. Eingebrannte Reste am Herd kleben sich fest und lassen sich nur sehr schwer lösen. Auch eingetrocknete Flecken in Textilien sind fast nicht zu entfernen.
Graue Schlieren oder klebende Schuhsohlen sagen nichts über mangelnde Sauberkeit aus. Vielmehr hat es hier jemand zu gut gemeint. Bei höherer Dosierung bleiben Reste von Reinigungsmittel am Boden zurück. Dieser Tensidfilm zieht Staub an, dadurch werden Schlieren sichtbar, die Schuhe bleiben kleben und der Boden verschmutzt schneller. Ein Teufelskreis kommt in Gang. Immer öfter wird mit immer mehr Mittel geputzt. Gleichzeitig befriedigt das Reinigungsergebnis immer weniger
Irrtum 8 – Reinigungsmittel direkt auf Oberflächen sprühen
Diese Art der Reinigung sollten Sie äußerst spärlich und nur bei extrem verschmutzten Oberflächen anwenden. Direktes Sprühen des Reinigungsmittels auf verschmutzte Stellen führt dazu, dass Reste des Reinigers dort zurückbleiben (z.B. klebrige Stellen auf Holzmöbeln oder kleine Spritzern an Wänden). Sprühen Sie das Mittel stattdessen besser auf ein Mikrofasertuch. Mit dieser Technik haben Sie außerdem länger etwas von Ihrem Reiniger.
Irrtum 9 – Reinigungsmittel immer in möglichst heißes Wasser geben?
Ist das Wasser zu heiß, kann die Wirkung des Mittels vermindert werden. Zudem kann ein gesundheitsschädlicher, chemischer Wasserdampf entstehen. Heißes Wasser eignet sich nur zum Abwaschen, denn da wird Fett gelöst. Ansonsten gilt: Reinigungsmittel nur in lauwarmes oder kaltes Wasser geben.
Aktualisiert am 11.01.2024