Ressource Wasser in Zeiten des Klimawandels
Wasser ist essenziell für das Leben von Menschen, Tieren und Pflanzen. Neben der direkten Entnahme von Wasser aus Flüssen, Seen und Talsperren wird für die Trinkwasserversorgung meist das Grund- und Quellwasser herangezogen.
Obwohl unsere Erde zu mehr als zwei Drittel mit Wasser bedeckt ist, sind von den globalen Wasserreserven nur knapp 3% Süßwasser und damit trinkbar. Zudem sind diese Vorräte nicht immer nutzbar und weltweit ungleich verteilt. Fast 30 Prozent der Menschheit haben laut WHO keinen ausreichenden Zugang zu sauberem Trinkwasser.
Klimawandel beeinflusst den Wasserkreislauf
Niederschlagsmuster ändern sich und auch die Wahrscheinlichkeit von Starkregenereignissen nimmt zu. Menschliche Eingriffe in die Natur, wie z.B. Veränderungen des Gewässerbettes durch Flussbegradigungen, Flächenversiegelung und Reduktion von Versickerungsmöglichkeiten zur Grundwasserneubildung usw., verändern den Wasserkreislauf.
Trockenheit und Wasserknappheit auf dem Vormarsch
Immer wieder erleben wir nun auch in Europa anhaltende Dürreperioden und ganze Regionen leiden unter extremer Wasserknappheit. In Norditalien wurde 2022 in den Regionen Lombardei, Piemont, Emilia-Romagna, Venetien und Friaul-Julisch-Venetien der Notstand wegen Wassermangel ausgerufen.
Große Seen, wie etwa der Gardasee führten deutlich weniger Wasser als normalerweise zu dieser Jahreszeit und der Pegelstand im Fluss Po war so niedrig wie seit 70 Jahren nicht mehr. Städte wie Pisa, Mailand, Verona und Venedig schränken mit verschiedenen Maßnahmen die Wassernutzung ein und riefen die Bevölkerung zum sparsamen Umgang auf. Besonders problematisch war die Lage in den von Trockenheit betroffenen Regionen für die rund 270.000 Landwirtschaftsbetriebe (Quelle: Bauernverband Codiretti).
Sorgsam mit der kostbaren Ressource Wasser umgehen
Der gesamte jährliche Wasserbedarf in Österreich beträgt rund 2,35 km (Quelle: Vereinigung für das Gas- und Wasserfach ÖVGW). Der durchschnittliche Haushaltsverbrauch liegt bei etwa 130 Litern pro Tag und Person.
Um die Versorgungssicherheit mit Trinkwasser sicherzustellen, gilt es sorgsam mit der kostenbaren Ressource umzugehen! Jede/r kann dazu einen Beitrag leisten:
- Tropfende Wasserhähne und WC-Spülungen rasch reparieren
- Es muss nicht gleich ein neuer Wasserhahn sein, um wertvolles Wasser zu sparen. Ein Durchflussregler oder Perlator kann bis zu 50 % Wasser einsparen.
- Durchflussbegrenzer werden nachträglich bei älteren Duschen zwischen Armatur und Schlauch eingebaut und sparen 12 Liter Wasser pro Tag und Person.
- STOP-Funktion bei WC-Armaturen verwenden
- Eine Dusche verbraucht bis zu 70 % weniger Wasser und Energie als ein Vollbad.
- Gartengießen mit gesammeltem Regenwasser statt mit Frischwasser.
Unser Trinkwasser
In Österreich kommt das Trinkwasser aus Grund- und Quellwasservorkommen und abgesehen von regionalen und saisonalen Schwankungen ist die Wasserversorgung hierzulande gesichert. Zudem haben wir auch weitgehend sauberes Wasser, denn in Österreich werden sämtliche Abwässer gereinigt, bevor sie in natürliche Gewässer eingeleitet werden.
Die durch den Klimawandel verursachten Extremwetterbedingungen werden uns noch vor Herausforderungen stellen. Laut AGES sinkt bei längeren Trockenperioden der Wasserspiegel in Gewässern und es sind Verunreinigungen in höheren Konzentrationen zu finden. Bei Starkregen werden oftmals Kläranlagen geflutet und Abwässer gelangen direkt in Gewässer, wodurch es zu einer Verschlechterung der Gewässergüte kommen kann.
Klimawandel bringt weltweite Herausforderungen
Wasserknappheit und Sanitärversorgung als Folgeerscheinungen des Klimawandels bedeuten massive und miteinander verkettete Auswirkungen auf Landwirtschaft, Lebensmittelproduktion, Gesundheit und somit auch auf die Bevölkerungsentwicklung und globale Gesellschaftssysteme. Das 6. UN-Ziel für nachhaltige Entwicklung „Wasser- und Sanitärversorgung für alle“ ist ein wichtiger Meilenstein, bei dem es global noch viel zu tun gibt.
Aktualisiert am 12.09.2023