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Schichtwechsel im Kleiderschrank
Der Sommer verdrängt den Winter aus dem Kasten und im Herbst tauschen wir wieder T-Shirts, kurze Hosen und Sommerkleider gegen die Wintergarderobe.
Mit dem Wechsel der Garderobe je nach Jahreszeiten ergibt sich gleichzeitig die Gelegenheit auszuräumen und zu reinigen sowie nicht mehr benötigte Kleidungsstücke auszusortieren.
Bewahren Sie nur saubere, gewaschene Kleidung im Kasten auf. Schmutz, Staub und Gerüche verteilen sich sonst im gesamten Innenraum. Kleidermotten orientieren sich am Geruch. Schweißgeruch auf getragener Kleidung lockt sie an. Neben der Gefahr durch Mottenfraß gelangen durch getragene Kleidung auch andere unangenehme Gerüche wie z.B. Zigarettenrauch in den Kasten und werden auf saubere, frische Kleidung übertragen.
Aussortieren und Entsorgen
Trennen Sie sich von lange nicht getragenen Kleidungsstücken. Dies fällt uns oft am schwersten. „Irgendwann einmal ziehe ich den schönen Rock sicher wieder an“. Kommt Ihnen der Satz bekannt vor? Kleidung, die schon mehrere Jahre nicht getragen wurde, wird wahrscheinlich noch weitere Jahre unbenutzt im Kasten liegen.
Ist getragene Kleidung noch brauchbar, freuen sich Caritas, Hilfsorganisationen oder 2nd-Hand Läden. In manchen bekommen Sie auch noch etwas Geld für Ihre aussortierten Stücke.
Oder Sie machen eine Kleider-Tauschparty. Jede/r nimmt mit, was nicht mehr benötigt wird und gegen ein anderes schönes Kleidungsstück eingetauscht werden möchte.
Kleiderschrank reinigen
Der „Schichtwechsel“ ist gut geeignet für eine gründliche Reinigung. Verwenden Sie dazu einen milden Allzweckreiniger. Das Österreichische und das Europäische Umweltzeichen kennzeichnen Allzweckreiniger, die im Vergleich zu herkömmlichen Produkten umweltverträglicher und weniger gesundheitsbelastend sind. Wählen Sie diese gekennzeichneten Produkte beim Einkauf.
Den Schrank gut trocknen lassen, bevor die Kleidung wieder eingeräumt wird.
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Aufbewahrung von Sommer- bzw. Winterkleidung
Verwenden Sie für die Aufbewahrung Schutzhüllen aus Leinen oder Baumwolle. Hier ist ein Luftaustausch möglich. Die Luft kann zirkulieren und dadurch wird Schimmelbildung verhindert, was bei Plastikhüllen nicht der Fall ist. Dazu kommt, dass Motten diese pflanzlichen Fasern nicht verdauen können und daher meiden.
Nur gewaschene Kleidung einlagern. Bei der Lagerung Feuchtigkeit vermeiden. Empfindliche Kleidungsstücke, die zum Knittern neigen, wie z.B. Anzüge, Röcke, Mäntel oder Kleider lassen sich gut in Kleidersäcken aufbewahren. Nehmen Sie auch hier Baumwoll- statt Plastiksäcke.
Als doppelten Schutz können sie wertvolle Stücke zusätzlich mit Kieselgur-Pulver (Diatomeenerde) bestäuben. Dieses mineralische, ungiftige Pulver dient als zusätzlicher Insektenschutz.
Kieselgur bekommen Sie in Fachdrogerien, Apotheken oder Reformhäusern. Manche Firmen verkaufen es als „Ameisenpulver“. Um bei Handelsware auf Nummer sicher zu gehen, sollten Sie auf die Inhaltsstoffe achten. Nehmen Sie nur Produkte, wo Kieselgur, Diatomeenerde oder Siliziumdioxid bei den Inhaltsstoffen steht.
Unerwünschte Mitbewohner im Kleiderkasten
Kleidermotten ernähren sich von tierischen Fasern wie Wolle und Seide, aber auch von Pelz und Federn. Pflanzliche Fasern können sie nicht verdauen. Bei Mischfaser mit über 20 % Wollanteil besteht ebenfalls die Gefahr eines Befalls.
Für die Schäden sind die Larven der Kleidermotten verantwortlich. Diese etwa 10 mm großen, weißlichen Raupen sind lichtscheu sowie dämmerungs- und nachtaktiv. Die adulten Schmetterlinge sind bis ca. 7 mm lang und grau-beige gefärbt. Ihre Flügeldecken schimmern oft golden. Sie fressen nicht an unseren Textilien, sondern sind für die Fortpflanzung zuständig. Die Tiere sind sehr klein und werden selten entdeckt. Zur Verpuppung wandern sie – oft über weite Strecken – in Ritzen, Spalten und hinter Regalbretter.
Bei Mottenbefall hilft nur, den Kasten komplett auszuräumen und die Kleidung zu kontrollieren. Waschbare Stücke so heiß wie möglich waschen. Stark befallene Kleidung am besten aussortieren. Nicht waschbare Textilien, bei denen Sie nicht sicher sind, ob sie befallen sind, absaugen bzw. stark ausklopfen. Danach den Kasten gründlich reinigen. Die Löcher der Regalbrettaufhängung und die Ritzen hinter den Brettern nicht vergessen.
Mottenbefall vorbeugen
Lavendel, Sandelholzscheiben oder Naturseifen duften für menschliche Nasen angenehm und können als natürliche Mottenvorbeugung verwendet werden. Vermeiden Sie Mottenpapier und ähnliche im Handel erhältliche „Mottenschutzmittel“. Diese enthalten Phyrethroide, die auch für uns Menschen nicht unbedenklich sind.
Mottenbefall bekämpfen
Chemische Mittel, insbesondere Insektensprays sind nicht empfehlenswert. Die Wirkstoffe bleiben im Kasten und auf der Kleidung lange wirksam und können auch für Menschen gesundheitliche Probleme verursachen.
Ein Geheimtipp zur Mottenbekämpfung sind Schlupfwespen (Trichogramma). Diese Räuber können Sie im Handel bestellen und im Wohnbereich bedenkenlos einsetzen. Die Tiere finden durch ihren hervorragenden Geruchssinn die Motteneier, in die sie ihre eigenen Eier legen. Sind keine Motteneier und Larven mehr vorhanden, verschwinden auch die Schlupfwespen.
Aktualisiert am 15.02.2024