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Ressourcen schonen

Schwerpunkt Kreislaufwirtschaft

Rohstoffe, Ressourcen und Güter im Kreislauf zu führen und nicht zu verschwenden - all das steckt hinter dem Begriff Kreislaufwirtschaft. Erfahren Sie, was man unter Circular Economy genau versteht und was es damit auf sich hat.

Grafik Kreislaufwirtschaft

Wir stehen vor großen Herausforderungen. Für unsere Lebensweise benötigen und benutzen wir Rohstoffe und Ressourcen, die nur begrenzt auf unserem Planeten zur Verfügung stehen. Der wachsende Wohlstand und unser Konsumverhalten tragen zu einem steigenden Druck auf die Grundlagen, die unsere Erde bereitstellt, bei.
Eine der Ursachen ist der rasant steigende Verbrauch an Rohstoffen. So hat sich der weltweite Material-Fußabdruck zwischen 1990 und 2017 mehr als verdoppelt. Ein Umdenken im Umgang mit den zur Verfügung stehenden Ressourcen ist nötig.

Im Sinn einer nachhaltigen Entwicklung und zum Schutz unseres Klimas sind ein sorgsamer Umgang mit Ressourcen sowie eine Reduktion von Abfall und Emissionen von großer Bedeutung. So tragen wir dazu bei, unseren ökologischen Fußabdruck zu verringern und Klimawandel, Verlust biologischer Vielfalt und andere ökologische Herausforderungen zu bewältigen.

In den kommenden Monaten widmen wir uns auf wir-leben-nachhaltig.at diesem Thema und werden die Begriffe und Grundlagen, mögliche Umsetzungsstrategien und Beispiele im Großen wie im Kleinen vorstellen.

Kreislaufwirtschaft in der eNu

Was bedeutet Kreislaufwirtschaft?

Kreislaufwirtschaft bezieht sich auf das Konzept der nachhaltigen Ressourcennutzung. Der Fokus liegt darauf, Abfälle auf ein Minimum zu reduzieren und Ressourcen so effizient wie möglich zu nutzen. Im Gegensatz zu einer linearen Wirtschaft, in der Produkte hergestellt, benutzt und am Ende ihrer Lebensdauer entsorgt werden, strebt die Kreislaufwirtschaft an, den Lebenszyklus von Produkten zu verlängern.

Die darin enthaltenen Ressourcen sollen, solange es geht, in Gebrauch gehalten werden. Das wird auf unterschiedlichem Weg sichergestellt: Produkte und Gegenstände werden von mehreren Personen verwendet, geliehen, getauscht, weitergegeben und bei Defekten repariert.

Ist die Ursprungsverwendung nicht mehr möglich so werden zumindest die enthaltenen Materialien wiederverwendet oder Gegenstände einem anderen Verwendungszweck zugeführt. Ist auch das nicht mehr möglich bleibt als letzter möglicher Verwendungszweck die Verwertung. So wird auch das enthaltene Energiepotenzial noch genutzt.

Reduzieren – Wiederverwenden – Recyceln

Das Konzept der Kreislaufwirtschaft beruht auf drei Hauptprinzipien: Reduzieren – Wiederverwenden – Recyceln. Darunter lassen sich 10 Grundsätze zur Umsetzung definieren, die im Englischen jeweils mit dem Buchstaben R beginnen. Bekannt sind sie daher als die 10 R´s der Kreislaufwirtschaft. Darunter fallen bekannte wie Recycling und Reparieren ebenso wie eher unbekannte z.B. Remanufacture (wiederaufbereiten) oder Repurpose (anders weiternutzen).

Was hat Kreislaufwirtschaft mit Nachhaltigkeit zu tun?

Nachhaltigkeit bedeutet mehr als ökologisch oder umweltfreundlich zu sein oder zu handeln. Ein sorgsamer Umgang mit den vorhandenen Ressourcen sowie den Auswirkungen unseres Konsumverhaltens, bietet viele Schnittstellen zum Konzept der Kreislaufwirtschaft. Indem wir bewusst und sorgsam mit natürlichen Ressourcen umgehen, Güter und Produkte lange Nutzen, Teilen, Ausborgen, Reparieren und Recyceln handeln wir nicht nur nachhaltig, sondern ganz im Sinne einer zirkulären Wirtschaftsweise.

Kreislaufwirtschaft in Österreich

Die österreichische Kreislaufwirtschaftsstrategie wurde vom Bundesministerium für Klimaschutz entwickelt und im Dezember 2022 von der Bundesregierung beschlossen. Sie bildet die Grundlage, um Österreich bis 2050 in eine nachhaltige, zirkuläre Gesellschaft zu führen und steht im Einklang mit europäischen und internationalen Zielvorgaben. Mit konkreten Maßnahmen und Handlungsempfehlungen für Wirtschaftstreibende und Bürgerinnen und Bürger unterstützt die Strategie eine nachhaltige Entwicklung in Österreich: weg von der linearen zur zirkulären Wirtschaftsweise. Auch die global anwendbaren Sustainable Development Goals (SDG’s) wurden bei der Wahl und Gestaltung der Maßnahmen berücksichtigt.

Die Kreislaufwirtschaft ist der zentrale Ansatz, um das gegenwärtige lineare Gesellschafts- und Wirtschaftssystem neu zu gestalten und in einen umweltverträglichen, ressourcenschonenden und abfallarmen Produktkreislauf zu verwandeln. Sie fördert wirtschaftliche Innovation, das Entstehen neuer Geschäftsmodelle und Konsummuster und die Resilienz der Wirtschaft.

Die österreichische Kreislaufwirtschaftsstrategie soll diese Transformation voranbringen und beschleunigen, damit Österreich zu den Vorreiterstaaten in diesem Bereich aufschließt. Dabei setzt die Kreislaufwirtschaftsstrategie Orientierungspunkte: handlungsleitende Grundsätze und Ziele, zentrale Transformationsschwerpunkte sowie Maßnahmen und Aktivitäten.

DI Andreas Tschulik, Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie

DI Andreas Tschulik,
Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK)


In einer gelebten Kreislaufwirtschaft greifen wir zu nachhaltigen Produkten und kaufen nur so viel, wie notwendig. Was sich teilen, tauschen oder leihen lässt, wird gemeinschaftlich genutzt. Unsere Güter sind langlebig und reparierbar, Ein- und Wegwerfartikel sind völlig „aus der Mode“. Produkte oder Teile davon werden wiederverwendet, Materialien effizient recycelt und wieder zurück in den Kreislauf geführt. So sieht unser Zukunftsbild aus, wo jede und jeder Einzelne im Alltag einen Beitrag leisten kann.

Auch in einer Kreislaufwirtschaft entstehen Abfälle, deren umweltschonende Entsorgung zu einem guten Teil von unserem Verhalten abhängt. Dem Konsum nachgeordnet und der Produktion vorangestellt nimmt die Abfallwirtschaft eine Schlüsselposition in einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft ein. Digitalisierung und Künstliche Intelligenz werden uns dabei helfen, Ressourcen zu sparen und Abfälle zu reduzieren.
Die Region ist die Handlungsebene der Zukunft, gerade wenn es darum geht wirksame Strategien für eine Kreislaufwirtschaft umzusetzen. Damit sparen wir Transportwege und reduzieren Emissionen. So lokal wie möglich und so zentral wie notwendig lautet unsere Devise für eine erfolgreiche regionale Kreislaufwirtschaft.

Wir haben uns auch für die Zukunft das Ziel gesetzt, eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft zu GESTALTEN, wertvolle Rohstoffe aus Abfällen zu NÜTZEN und die Umwelt verantwortungsvoll zu SCHÜTZEN.

Dipl.-Ing. Elisabeth Punesch Amt der NÖ Landesregierung, Umwelt- u. Energiewirtschaft, Abfallwirtschaft und Ressourcenschonung

DI Elisabeth Punesch
Amt der NÖ Landesregierung, Umwelt- u. Energiewirtschaft, Abfallwirtschaft und Ressourcenschonung

Aktualisiert am 17.09.2024