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Nachhaltige Entwicklungsziele - SDG

SDG 6 – Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen

„Das Wasser ist unsere Lebensgrundlage, seine Erhaltung unsere Zukunft.“ So lautet ein Grundsatz aus der NÖ Wassercharta, welche anlässlich des Internationalen Jahres des Süßwassers 2003 erstellt wurde.

SDG 6
SDG 6 Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen

Österreich ist mit einer Überfülle an Wasser gesegnet und das Land Niederösterreich spricht sich für eine sinnvolle Nutzung dieser Wasserreserven aus. Deshalb wurde auch der Schutz des Wassers in der NÖ Landesverfassung verankert.

Nicht überall ist die Wasserversorgung in so hoher Qualität wie in Österreich gegeben. Weltweit ist sauberes, gesundes Trinkwasser Mangelware und ein kostbares Gut.

Deshalb sind in der Agenda 2030 folgende Unterziele verankert:

  • Zugang zu einwandfreiem und bezahlbarem Trinkwasser für alle erreichen
  • Zugang zu angemessener, gerechter Sanitärversorgung und Hygiene für alle ermöglichen
  • Wasserqualität weltweit verbessern
  • Wasserknappheit durch effiziente Wassernutzung verringern
  • Integrierte Bewirtschaftung der Wasserressourcen umsetzen
  • Wasserverbundene Ökosysteme (Berge, Wälder, Feuchtgebiete, Flüsse, Grundwasserleiter, Seen, …) schützen und wiederherstellen

Entwicklung

Weltweit haben laut Website der UN fast 30 Prozent der Bevölkerung keinen unmittelbaren Zugang zu Trinkwasser (Daten 2022, Indikatorenbericht 2021). Die Menschen müssen oft 30 Minuten oder länger gehen, um an Trinkwasser zu kommen oder haben überhaupt keinen gesicherten Zugang zu sauberem Trinkwasser.

Wo stehen wir heute?

Statistik Austria hat im Jahr 2020 zwei Berichte zu den SDGs veröffentlicht, den SDG-Indikatoren-Endbericht im Mai 2020 und das Update 2019 und Covid-19-Ausblick zum SDG-Indikatorenbericht im November 2020. Der aktuelle Bericht bezieht Zahlen bis 2021 mit ein.

Im Wesentlichen zeigen die beiden Berichte folgendes Bild zur aktuellen Situation hinsichtlich Zielerreichung:  

  • In Österreich kann der Zugang zu einwandfreiem und bezahlbarem Trinkwasser weitgehend als erreicht angesehen werden.
  • Knapp 1 % der österreichischen Haushalte verfügten 2021 weder über ein Bad noch über eine Dusche, noch eine Toilette im Haushalt. Der EU 28-Schnitt lag 2020 noch bei 2 %.
  • Mit 99,1 % (2020) stieg der Anschlussgrad an kommunale Kläranlagen im Vergleich zu 2010 (93,9 %) an. 
  • Die Indikatoren zur Wasserqualität zeigen allgemein einen guten Zustand der Gewässer.
  • Österreich ist ein wasserreiches Land, welches nur rund 3 % seiner verfügbaren Wasservorräte nutzt.

Sauberes Wasser & Sanitäreinrichtungen – Ausblick hinsichtlich Covid-19 Auswirkungen  

Die Eindämmung der Infektionen war in vielen Ländern aufgrund des Mangels an sauberem Wasser und Sanitäreinrichtungen erschwert möglich, stellt die UN Water fest. 2017 waren rund 3 Milliarden Menschen weltweit nicht in der Lage sich zuhause die Hände zu waschen. Die richtige Handhygiene und gute Versorgung in Gesundheitseinrichtungen sind nur mit entsprechendem Zugang zu sauberem Wasser und anschließender ordnungsgemäßer Entsorgung möglich.

Für Österreich gibt es wenig zu erwartende Auswirkungen durch Covid-19 auf Ziel Nummer 6. In Österreich ist das Ziel des allgemeinen Zugangs zu einwandfreiem Trinkwasser weitgehend erreicht.

Die Wassernutzung von Haushalten, Industrie und der Landwirtschaft hat einen sehr niedrigen Wert von 3 % der Wasservorräte. Ob durch die reduzierte Wirtschaftsleistung positive Effekte auf die Wasserqualität von Seen und Flüssen zu erwarten sind, oder es negative Einflüsse durch den erhöhten Einsatz von Hygienemitteln gibt, lässt sich derzeit nicht abschätzen.

Wir tun was

Wiesen und Wälder - Wasserspeicher

Bettina Kirchweger Alter: 22 Jahre Beruf/Ausbildungsrichtung: Studium Publizistik- und Kommunikationswissenschaften, Universität Wien

„Die Agenda2030 und die darin enthaltenen Ziele sind mir aus einigen Medienberichten der letzten Jahre bekannt und ich habe mich auch durch Schule und Studium oft mit der UN befasst. Die Ziele der Agenda2030 als Rahmenwerk für Länder finde ich eine wesentliche und gute Idee.  Wichtig finde ich, dass auch einige große Konzerne und Unternehmen von Anfang an in den Entstehungsprozess miteinbezogen wurden, so können sie als Lösungsbringer und nicht Problemverursacher wirken. Dass die Ziele und Vorhaben so hochgesteckt sind, ist meiner Meinung nach bedeutend für die erfolgreiche Umsetzung.
Wasser wird einerseits verschwendet und ist gleichzeitig Mangelware. Können wir in Österreich unseren Bedarf an Trinkwasser fast zur Gänze aus geschützten Grundwasservorkommen decken, müssen Menschen in vielen Ländern weit zu Fuß zu einem Brunnen gehen und können nur hoffen, dass sich dort noch Wasser befindet. Diese Menschen leiden an der schlechten Trinkwasser- und Abwassersituation, haben schlechte oder keine Sanitäreinrichtungen,  sterben an Durst oder verunreinigtem Wasser. Die Situation hat sich in den letzten Jahren schon verbessert, doch leiden trotzdem noch zu viele Menschen weltweit unter den schlechten Bedingungen.

Um persönlich zur Erreichung der Ziele beizutragen,  versuche ich mir jeden Tag die Verwendung von Wasser bewusst zu machen. Sei es bei der Körperpflege, beim Kochen, Putzen oder auch beim Trinken. Wir sind herausgefordert, respektvoll mit diesem wertvollen Gut umzugehen. Der Schutz und der nachhaltige Gebrauch von Wasser sollte für unsere und kommende Generationen ein wichtiges Ziel sein.“

Wasser ist ein Menschenrecht

Wir in Österreich haben es gut! Auch wenn die heißen Sommer uns vorübergehend manchmal aufzeigen, wie es so wäre, wenn alles um uns trocken und das Wasser knapp wird, sind wir in Österreich in der guten Lage, dass wir genügend Wasser zur Verfügung haben….

Der heurige Sommer zeigte uns durchaus, dass das Wasser auch bei uns in einigen Regionen knapp werden kann: Der über Monate fehlende Niederschlag und die sinkenden Grundwasserspiegel haben so manche Brunnen in Teilen des Wald- und Weinviertels herausgefordert.

Trotzdem steht uns insgesamt genügend Wasser zur Verfügung ….und das sowohl zum Trinken und Kochen, als auch zur Verwendung im Haus und Garten. Noch dazu in hervorragender Qualität und zu einem leistbaren Preis.

Dass das nicht überall so ist, erfahren wir meist erst, wenn wir im Sommerurlaub plötzlich das Wasser aus der Leitung nicht verwenden können oder es fürchterlich nach Chlor riecht und schmeckt. Und wenn uns das Wasserflaschenschleppen Muskelkater beschert und das Geldbörserl belastet. Spätestens da wird uns klar, dass sauberes Wasser keine Selbstverständlichkeit ist, sondern eine wertvolle Ressource.

Wofür verwenden wir unser Wasser?

Derzeit liegt laut der Österreichischen Vereinigung für das Gas- und Wasserfach der durchschnittliche Wasserverbrauch (ohne Einbeziehung von Gewerbe, Industrie oder Großverbrauchern) in Österreich bei etwa 130 Litern pro Tag und Person. Das bedeutet, dass ein 4-Personenhaushalt ca. 190 m³ Wasser pro Jahr verbraucht. Rechnet man die Verwendung im Außenbereich für Pools und Pflanzen etc. weg, ergibt es einen reinen Haushaltsverbrauch von 112 Litern pro Person und Tag. Ein Großteil dieses Wassers wird für die Hygiene verwendet.

Immer im Kreislauf

Da Wasser nicht einfach so verschwindet und es sich auch nicht einfach vermehrt, sollte es so wenig wie möglich verschmutzt werden. Denn es sind global gesehen immer dieselben Wasservorräte die im (Wasser-)Kreislauf geführt werden. Der Niederschlag von heute bildet unser Grundwasser von morgen.

Was kann ICH tun?

Jede und jeder von uns kann dazu beitragen, um das Ziel „Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen“ zu erreichen.

Kleine Maßnahmen – große Wirkung!

  • Wasser sparen im Haushalt lohnt sich – und zwar immer: Auch wenn wir genügend Wasser zur Verfügung haben, sollten wir dennoch sorgsam damit umgehen: Das bedeutet, Wasser abdrehen beim Zähneputzen oder Rasieren, lieber duschen als baden und wassersparende Armaturen und Duschköpfe verwenden.
  • Effiziente Wasch- und Spülmaschinen bevorzugen. Diese verbrauchen weniger Wasser und Energie pro Spülgang. Allerdings nur, wenn Sie von uns auch voll beladen werden.
  • Mehr bedeutet nicht sauber! Achte beim Dosieren deiner Reinigungs- und Waschmittel auf die angegebene Menge und bevorzuge umweltfreundliche Produkte.
  • Trinkwasser ist zu schade für den Garten. Verwende zum Garten- und Rasenfläche gießen gesammeltes Regenwasser. Die Pflanzen werden es dir danken, denn diese bevorzugen das kalkarme Wasser vom Himmel.
  • Auch in vielen unserer Konsumgüter steckt jede Menge Wasser. Die Produktion einer Jeans verbraucht zum Beispiel bis zu 11.000 Liter „virtuelles Wasser“, ein Computer sogar 20.000 Liter. Wer weniger kauft bzw. sorgsam mit Konsumgütern umgeht, spart auch Wasser.
  • Vermeide jegliche Art von Verschmutzung des Leitungswassers, von der gesonderten Sammlung des Öls beim Kochen bis zur Kontrolle des eigenen Wasserbrunnens auf möglichen Schadstoffeintrag.
  • Wasser ist lebensnotwendig! Unterstütze Projekte in Ländern, deren Wasserkonsum nicht so selbstverständlich ist, wie bei uns in Österreich.

Die SDGs (Sustainable Development Goals) wurden 2015 von den Vereinten Nationen (193 Mitgliedsstaaten) in der „Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung“ als Fortführung der MDGs (Millennium Development Goals) beschlossen. Die 17 Ziele sollen zu einer nachhaltigen Entwicklung unserer Welt beitragen.

Aktualisiert am 29.09.2023